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Wednesday, May 5, 2021

Krebs: Deshalb erhöht Diabetes das Tumorrisiko | PZ – Pharmazeutische Zeitung - Pharmazeutische Zeitung online

Menschen mit Diabetes weisen ein erhöhtes Risiko auf, an bestimmten Tumoren zu erkranken. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe.

Anlässlich einer Pressekonferenz im Vorfeld des diesjährigen Diabetes-Kongresses nannte Professor Dr. Stephan Herzig vom Helmholtz Diabetes Center in München drei wesentliche Gründe, warum Menschen mit Diabetes ein erhöhtes Krebsrisiko aufweisen.

Einer davon kann die Insulinresistenz sein, die der Körper mit einer vermehrten Sekretion des Hormons zu kompensieren versucht. »Insulin ist auch ein Wachstumsfaktor, der das Zellwachstum fördern kann«, sagte Herzig. So könnten Körperzellen mit einem genetischen Defekt, der eine entgleiste Zellteilung bewirke, noch schneller wachsen und zu Tumoren führen. Der zweite Grund für die Entstehung von Krebs können laut dem Molekularbiologen chronische Entzündungsprozesse im Körper eines Diabetikers sein. Dauerhaft ausgeschüttete Entzündungsmediatoren, etwa Zytokine, könnten Krebszellen zum Wachstum anregen und gesunde Zellen zu Tumorzellen werden lassen.

Last, but not least könnten drittens auch bestimmte Fettgewebshormone, die vermehrt aus dem Fettgewebe freigesetzt werden, bei der Tumorprogression eine Rolle spielen. Man habe zum Beispiel zeigen können, dass das Fettgewebshormon Leptin den Fettstoffwechsel in Brustkrebszellen verändern und dadurch die Tumoraggressivität sowie die Metastasierung steigern könne, so Herzig.

Der Referent informierte, dass Menschen mit Diabetes Krebsvorsorgemaßnahmen seltener wahrnähmen als andere Bevölkerungsgruppen. Insgesamt sei es wichtig, sie über ihr erhöhtes Krebsrisiko aufzuklären und ihnen Präventions- und Früherkennungsangebote aufzuzeigen.

»Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes kann man von einem bis zu 1,7-fach erhöhten Risiko für bestimmte Tumorarten ausgehen«, sagt Herzig in einer begleitenden Pressemitteilung. Das seien Brust-, Darm-, Harnblasen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs, bei einer entsprechenden familiären Vorbelastung bestehe auch ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs. Beim Typ-1-Diabetes sei die Datenlage insgesamt dünner, aber auch er korreliert laut Herzig mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Tumoren, etwa des Magens oder der Niere.

Auch den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Krebsrisiko thematisierte Herzig. »Je nach Studie findet man bei Übergewicht ein um bis zu vierfach erhöhtes Risiko zum Beispiel für Leberkrebs.« Große epidemiologische Untersuchungen hätten eine klare Risikobeziehung zwischen Übergewicht und Tumorerkrankungen der Gebärmutter, der Speiseröhre, der Leber, der Bauchspeicheldrüse und des Darms aufgezeigt, heißt es dazu weiter in der Pressemeldung. Herzigs Fazit: »Prävention von Diabetes und Übergewicht ist auch Prävention von Krebs.«

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