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Sunday, October 24, 2021

Wie Sie Rheumaknoten erkennen und richtig behandeln - t-online

Gummiartige Knubbel unter der Haut können eine Folge von Rheuma sein – vor allem wenn sie an den Ellenbogen, Fingern oder Füßen in Erscheinung treten. Wir erklären, was Rheumaknoten sind und welche Behandlung hilft.

Überblick

Es gibt hunderte Arten von Rheuma, die sich ganz unterschiedlich äußern und auch verschiedene Ursachen haben. Die häufigste – und wohl bekannteste – ist die rheumatoide Arthritis, bei der sich die Gelenke immer wieder entzünden. Diese Entzündungen verursachen Schmerzen und Schwellungen, zudem werden die Gelenke steif, sodass sie sich schlechter bewegen lassen. Bei einem Teil der Betroffenen tritt jedoch noch ein weiteres Symptom hinzu: sogenannte Rheumaknoten. 

Was sind Rheumaknoten?  

Rheumaknoten sind etwa zwei bis drei Zentimeter große Knoten im Fettgewebe unter der Haut. Sie schmerzen in der Regel nicht. Bei manchen Betroffenen können sie sich aber leicht röten und druckempfindlich sein.

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Ihren Namen verdanken die Knoten der Tatsache, dass sie häufig im Zusammenhang mit rheumatoider Arthritis auftreten. Sie kommen jedoch auch bei anderen Erkrankungen vor, etwa bei rheumatischem Fieber oder Infektionskrankheiten wie Borreliose oder Syphilis.

Entstehung und Histologie von Rheumaknoten

Rheumaknoten sind eine Begleiterscheinung von Erkrankungen, die mit Entzündungen einhergehen. Entzündungen sind Abwehrreaktionen des Körpers. Bei Infekten richten sie sich gegen Krankheitserreger. Bei bestimmten Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis stecken Störungen im körpereigenen Abwehrsystem dahinter.

Das Innere der Knoten besteht vorwiegend aus Material, welches bei Entzündungen entsteht: abgestorbenem Gewebe und bestimmten Zellen des Immunsystems, sogenannte Fresszellen (Makrophagen). Diese Abwehrzellen heißen so, weil sie bei Entzündungen gewissermaßen die Aufgabe von Müllschluckern übernehmen: Sie bauen Abfall – wie etwa Bakterien und abgestorbenes Gewebe – ab und sorgen für dessen Abtransport.

Manchmal können die Fresszellen den Abfall, der sich bei Entzündungen im Gewebe ansammelt, nicht komplett abbauen. Dann grenzen sie ihn vom umliegenden Gewebe ab, damit er dieses wenigstens nicht beeinträchtigt: So entsteht ein Rheumaknoten.

Im Rheumaknoten verändern die Zellen ihre Gestalt: Einige schließen sich zu sogenannten Riesenzellen zusammen, die dann aufgrund der Verschmelzung mehrere Zellkerne in sich tragen. Andere entwickeln Eigenschaften von sogenannten Epithelzellen. Epithele sind die äußerste Zellschicht, mit denen die inneren und äußeren Körperoberflächen ausgekleidet sind.  

Rheumaknoten am Ellenbogen, Fuß oder am Finger

Bei rheumatoider Arthritis treten Rheumaknoten vor allem in der Nähe der entzündeten Gelenke auf, zum Beispiel im Bereich

  • der Hand- und Fingergelenke,
  • der Fuß- und Zehengelenke sowie
  • am Ellenbogen und Unterarm.

In der Regel erreichen die Knoten einen Durchmesser von etwa zwei bis drei Zentimetern, sie können jedoch auch größer werden. Normalerweise verursachen sie keine Schmerzen, in manchen Fällen ist die Haut, die sie bedeckt, aber etwas druckempfindlich.

Rheumaknoten sind keineswegs bei allen Menschen mit rheumatoider Arthritis zu finden, sondern nur bei etwa 20 bis 30 von 100 Erkrankten. Betroffen sind vor allem Menschen, die über Jahre hinweg immer wieder von den Gelenkentzündungen heimgesucht werden. Durchschnittlich entwickeln sich Rheumaknoten erst etwa 11 Jahre, nachdem die rheumatoide Arthritis festgestellt wurde.

Die genaue Ursache der Knoten ist nicht geklärt. Fest steht, dass sie keine direkte Folge der Arthritiden, also der Gelenkentzündungen, sind.

Rheumaknoten an anderen Körperstellen

Rheumaknoten können auch an anderen Körperstellen als den Händen und Füßen auftreten, etwa an den Ohren oder auch in der Schleimhaut des Kehlkopfes im Bereich der Stimmbänder sowie an inneren Organen, zum Beispiel der Lunge.

Ist der Kehlkopf betroffen, verspüren die Erkrankten häufig Hustenreiz und werden heiser, ohne dass es hierfür einen offensichtlichen Grund gäbe – etwa eine Erkältung oder Zigarettenrauch. Da diese Beschwerden äußerst belastend sein können und der Stimme schaden, ist es – anders als bei Rheumaknoten an Armen, Händen oder Füßen – meist notwendig, die Knoten gezielt zu behandeln. (Mehr zur Therapie erfahren Sie im Kapitel "Wie lassen sich Rheumaknoten behandeln?")

Rheumaknoten in der Lunge kommen besonders bei Raucherinnen und Rauchern mit langjähriger rheumatoider Arthritis vor, wobei Männer etwas häufiger betroffen sind als Frauen. In der Regel verursachen sie keine Beschwerden und sind in vielen Fällen ungefährlich. Mitunter fallen sie nur durch Zufall auf Röntgenbildern oder computertomografischen Aufnahmen (CT) der Lunge auf.

Dann ist es wichtig, dass die Ärztin oder der Arzt abklärt, ob es sich wirklich um Rheumaknoten oder um eine bösartige Wucherung handelt, also um Krebs. Bei größeren Knoten muss dazu unter Umständen eine kleine Gewebeprobe entnommen werden.

Wie lassen sich Rheumaknoten behandeln?

Rheumaknoten sind nicht gefährlich und müssen somit nicht unbedingt behandelt werden. Wenn sie groß werden und stören, gibt es zwei Möglichkeiten der Behandlung: Die Ärztin oder der Arzt kann

  • ein entzündungshemmendes Mittel (Kortisonpräparat) in den Knoten spritzen oder
  • den Rheumaknoten operativ entfernen.

Wichtiger ist jedoch die Behandlung der Grunderkrankung, also in den meisten Fällen der rheumatoiden Arthritis. Die Betroffenen bekommen meist Medikamente verschrieben, die die Gelenkentzündungen lindern und dafür sorgen, dass es seltener zu erneuten Entzündungsschüben kommt.

Gegen die Rheumaknoten helfen die Medikamente allerdings nicht unbedingt. Bei einigen Erkrankten vergrößern sich die Knoten sogar, wenn sie mit der Behandlung beginnen. Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Rheumamittel Rheumaknoten möglicherweise begünstigen, darunter auch das bekannteste und am häufigsten verwendete Rheumamedikament Methotrexat. Dieser Zusammenhang ist aber noch nicht sicher geklärt. 

Wichtig: Die Sorge vor Rheumaknoten sollte der Rheumatherapie nicht im Wege stehen. Denn im Gegensatz zu den relativ harmlosen Knoten unter der Haut können rheumatische Gelenkentzündungen verheerende Folgen nach sich ziehen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden.

Können Rheumaknoten verschwinden?

Ja, Rheumaknoten können schrumpfen und sich von selbst wieder zurückbilden. Das geschieht jedoch – wenn überhaupt – spontan. Ob ein Rheumaknoten weiterwachsen oder wieder verschwinden wird, lässt sich also im Vorhinein nicht sagen.

Rheumaknoten natürlich behandeln – geht das?

Viele Betroffene fragen sich, ob sie ihre Rheumaknoten auf natürliche Weise behandeln können – etwa mithilfe pflanzlicher Mittel oder über die Ernährung. Allerdings steht bisher kein pflanzliches Präparat zur Verfügung, mit welchem sich die Knoten nachweislich verkleinern oder gar entfernen ließen.

Ob die Ernährung eine Auswirkung auf die Knoten hat, ist nicht erforscht. Grundsätzlich gibt es zwar Hinweise darauf, dass die Ernährung gewisse entzündliche Vorgänge im Körper beeinflussen kann. Ob bestimmte Ernährungsformen rheumatischen Entzündungen entgegenwirken könnten, ist allerdings völlig unklar und unter Fachleuten umstritten.

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