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Thursday, May 20, 2021

Medizin COVID-19: Autoantikörper könnten Patienten langfristig schaden - Deutsches Ärzteblatt: Aktuelles aus Gesundheitspolitik und Medizin

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New Haven/Connecticut –Eine Erkrankung mit COVID-19 führt nicht nur zur Bildung von Antikörpern, die das Virus neutralisieren und zukünftige Infektionen verhindern.

Ein US-Team spürte mit einer neuen Methode in Nature (2021; DOI: 10.1038/s41586-021-03631-y)
bei vielen Patienten eine Reihe von Autoantikörpern auf, die laut tierexperimentellen Untersuchungen den Krankheitsverlauf beeinflussen könnten.

Antikörper sind ein zweischneidiges Schwert. Einerseits schützen sie vor wiederholten Infektionen, andererseits können sie lebensgefährliche Autoimmunerkrankungen auslösen.

In den letzten Monaten hatten gleich mehrere Forschergruppen Autoantikörper gegen Interferone im Blut von Patienten mit COVID-19 entdeckt. Da Interferone ein wichtiger Abwehrmechanismus gegen Infektionen sind, könnten die Autoantikörper einen ungünstigen Verlauf auf die Erkrankung haben.

Ein Team um Aaron Ring von der Yale Universität in New Haven/Connecticut hat jetzt das Serum von 194 Patienten systematisch nach Autoantikörpern abgesucht. Zum Einsatz kam ein „Rapid Extracellular Anti­gen Profiling“, das Autoantikörper gegen 2.770 verschiedene Proteine aufspüren kann, die im Blut oder auf der Oberfläche von menschlichen Zellen vorhanden sind.

Ergebnis: Viele Patienten hatten Autoantikörper im Blut. Am häufigsten waren Antikörper gegen Inter­ferone vom Typ 1, die bei 5,2 % der hospitalisierten Patienten gefunden wurden. Eine 2. Gruppe von Antikörpern war gegen Zytokine und Chemokine gerichtet, die das Immunsystem zur Abwehr von Krank­heitserregern benötigt.

Dass die Autoantikörper die Abwehrreaktion gegen SARS-CoV-2 behindern, konnten die Forscher an genmodifizierten Mäusen zeigen, die anfällig für SARS-CoV-2 sind. Wenn die Tiere vor der Infektion mit den Autoantikörpern behandelt wurden, kam es zu einem schwereren Verlauf von COVID-19.

Warum diese Antikörper gebildet werden, ist unklar. Einige scheinen bereits vor der Infektion vorhanden zu sein. Sie könnten laut Ring ein Grund dafür sein, dass einige Menschen schwerer an COVID-19 erkran­ken als andere.

Besonders ominös war der Nachweis von Antikörpern, die Oberflächenstrukturen von Zellen erkennen. Solche Antikörper können im Prinzip Autoimmunreaktionen auslösen, die über das Ende der Infektion hinaus anhalten. Ob die Antikörper an der Entstehung eines Long-COVID-Syndroms beteiligt sind, ist unklar. Die Forscher haben bisher keine Patienten mit anhaltenden Beschwerden untersucht. © rme/aerzteblatt.de

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