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Monday, June 21, 2021

Geruchsstörung und Corona: Wann und wie kommt der Geruchssinn wieder? - Wetterauer Zeitung

  • vonDavid Suárez Caspar

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Bis zu 80 Prozent der Corona-Infizierten klagen über eingeschränkten oder gar fehlenden Geruchssinn. Wie lange braucht der Körper um den Geruch wieder zurückzubringen?

Frankfurt - Manche Corona-Infizierte berichten von schwachen bis starken Geruchsstörungen. Statt geröstetem Kaffee riechen sie Benzin oder bemerken im schlimmsten Fall gar nicht, dass etwas anbrennt. Noch Monate nach der Erkrankung leiden Menschen unter einem gestörten Geruchssinn. Was passiert dabei im Körper und was tun, um den Geruchssinn zurückzubringen?

Bekanntlich wirkt sich eine Corona-Infektion auf Geschmacks- und Geruchssinn aus. Dabei erleben 70 bis 80 Prozent der Erkrankten eine temporäre Einschränkung, andere leiden sogar an einem Totalausfall der Geruchsempfindung. Leider kehrt nicht immer der Geruch und Geschmack sofort zurück, wenn die Krankheit überstanden ist. Etwa zwei Fünftel der Patientinnen und Patienten leiden noch zwei bis drei Monate nach der Erkrankung* unter einem eingeschränkten Geruchssinn. Das ergibt eine Onlinebefragung der Zeitschrift Rhinology, die Anfang 2021 veröffentlicht wurde.

Mit Corona infiziert: Was passiert beim Verlust vom Geruch im Körper?

Gerüche nimmt der Mensch über Sinneszellen in der Riechschleimhaut wahr. Das sich im oberen Bereich der Nasenhöhle befindliche Gewebe enthält Millionen von Riechzellen. Bei einer Infektion mit dem Coronavirus* geht die Forschung bislang davon aus, dass die Nerven indirekt oder direkt angegriffen werden. Die Sinneszellen in der Nasenschleimhaut sind von einer Struktur von Stützzellen umgeben.

Diese Stützzellen enthalten ein Protein namens ACE2 – das Angiotensin-konvertierende Enzym 2. Dieses kommt in der Stützzelle hundertmal mehr vor, als in anderen Gewebezellen. Die Spike-Proteine an der Virushülle dockt besonders gut an den ACE2-Proteinen an, was ein Eindringen in die Zelle erleichtert. Das resultiert in einer Entzündung und es kann passieren, dass die Riechzellen beschädigt werden. Die Folge ist der bekannte temporäre oder längerfristige Verlust von Geruch- und Geschmackssinn.

Warum riechen Corona-Infizierte oder Genesene den „falschen“ Geruch?

„Dabei handelt es sich um eine qualitative Störung. Die Düfte werden verdreht wahrgenommen“, erklärt Thomas Hummel dem Spiegel. Er ist Professor an der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Dresden und Leiter des dortigen Interdisziplinären Zentrums für Riechen und Schmecken.

„Riechen ist die Codierung von Düften. Man kann sich das vorstellen wie ein Alphabet – das Wort Rose bestünde in diesem Modell aus vier Komponenten, den Buchstaben R, O, S und E. Die Duftmoleküle aktivieren verschiedene Rezeptortypen, die gewissermaßen die Buchstaben darstellen.“ Die Rezeptoren lösen dann im Gehirn ein Muster aus. „Wenn bestimmte Rezeptoren nicht da sind, entstehen Lücken im Muster“, fügt Hummel hinzu. Damit kommt im Gehirn ein falsches Signal an und der „falsche“ Geruch wird erkannt.

Nach Corona-Infektion: Was hilft bei einem gestörten Geruch?

Wenn der Geruchsinn gestört ist, sollten Betroffene zuerst eine ärztliche Diagnose einholen, erklärt Thomas Hummel dem Spiegel: „Hinter einer Geruchsstörung kann auch etwas anderes stecken. Wenn es wahrscheinlich ist, dass die Geruchsstörung von einem Virusinfekt ausgelöst worden ist, gibt es zwei Optionen“, sagt Thomas Hummel: „Die erste ist Abwarten. Riechzellen regenerieren sich von allein.“ Zweitens: Wer die Regeneration unterstützen möchte, kann zudem das Riechen trainieren. Der Experte schlägt dazu vor, vier Fläschchen mit verschiedenen Duftölen ins Badezimmer zu stellen, um den Geruch zu testen. Morgens und abends solle man jeden Duft für jeweils für 30 Sekunden riechen und dies über einen Zeitraum von drei bis neun Monaten tun. (dsc) *fnp.de, fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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