Rechercher dans ce blog

Monday, June 7, 2021

Greifswalder Studie bestätigt: Zahnfleischschwund fördert Demenzrisiko - Ostsee Zeitung

Entzündlicher Zahnfleischschwund hat Einfluss auf Demenz und Herzinfarkte. Zu dieser Erkenntnis kommen Wissenschaftler der Universitätsmedizin durch die Langzeitstudie „Study of Health in Pomerania“ (Ship), die seit 1997 den Einfluss von Zahnerkrankungen auf die Allgemeingesundheit der Menschen erforscht.

Dabei konnte nachgewiesen werden, dass Zahnfleischrückgang aufgrund von Parodontitis, das je nach Alter 15 bis 45 Prozent der Menschen betrifft, unter anderem das Risiko für einen Herzinfarkt und Demenz erhöht.

„Es ist sehr schwierig, methodisch aussagekräftige Studien zu den Auswirkungen von Parodontitis durchzuführen. Erst kürzlich entwickelte statistische Modelle ermöglichen es, eine kontrollierte klinische Studie zu simulieren, indem verfügbare Daten von behandelten Patienten und unbehandelten Erkrankten zusammengeführt werden“, erläutert Dr. Christian Schwahn von der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik, Alterszahnheilkunde und medizinische Werkstoffkunde.

Erstmals konnte der Zusammenhang zwischen der Behandlung von Zahnfleischerkrankungen und beginnender Alzheimer-Krankheit in einem quasi-experimentellen Modell von 177 parodontal behandelten Patienten der Greifswalder GANI-MED-Studie (Greifswald Approach to Individualized Medicine) und 409 unbehandelten Teilnehmern aus der SHIP-Studie analysiert werden.

Keime können ins Gehirn gelangen

Die genauen Ursachen und Auslöser einer Alzheimer-Erkrankung sind bis heute nicht gänzlich aufgeklärt. Neben einer genetischen Veranlagung könnten auch andere Faktoren wie Rauchen oder Stress, aber auch Viren sowie Bakterien eine Rolle spielen. So eben auch Keime durch Parodontitis, die ins Gehirn gelangen können.

Die von einem auf Zahnfleischerkrankungen spezialisierten Zahnarzt vorgenommene Behandlung der Parodontitis zeigte einen positiven Effekt auf den Verlust der Gehirnsubstanz, der als moderat bis stark eingeschätzt werden kann.

Parodontitis erkennen und behandeln

Die Wissenschaftler haben die neue Studie im amerikanischen Fachjournal „Alzheimer’s & Dementia“ veröffentlicht, in der die bisherigen Ergebnisse in Bezug auf einen Zusammenhang mit einer Demenz-Erkrankung bestätigt werden konnten.

„Unser Ansatz liegt klar in der Prävention und rechtzeitigen Behandlung der Zahnfleischerkrankung, die durch eine Vielzahl von Keimen ausgelöst werden kann, um derartige mögliche Folgeschäden im Vornherein zu verhindern“, sagt Prof. Thomas Kocher, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie, Endodontologie und gemeinsam mit Prof. Hans J. Grabe, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Co-Autor der Studie.

Parodontitis zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit. In Deutschland leiden etwa 11,5 Millionen Menschen an einer schweren Form dieser Volkskrankheit, die unbehandelt zu Zahnverlust führen kann. Wie bei einem Eisberg verläuft die Erkrankung unterhalb der sichtbaren Oberfläche. Und da sie meist auch nicht schmerzt, wird sie häufig erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium erkannt. Es ist daher wichtig, Warnsignale für eine mögliche Parodontitis zu kennen und bei ersten Anzeichen den Zahnarzt aufzusuchen.

Von chl

Adblock test (Why?)


Greifswalder Studie bestätigt: Zahnfleischschwund fördert Demenzrisiko - Ostsee Zeitung
Read More

No comments:

Post a Comment

Ratgeber - Niesen im Frühling - Erkältet oder schon allergisch? - UNTERNEHMEN-HEUTE.de - UNTERNEHMEN-HEUTE.de

mp Groß-Gerau - Bei Niesreiz ist es schwierig zu differenzieren, ob die Symptome durch eine Pollenallergie oder durch einen Infekthervorger...