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Tuesday, June 22, 2021

Sieben Stunden als Optimum: Schlafmangel erhöht Demenzrisiko im Alter - n-tv NACHRICHTEN

Wer über einen langen Zeitraum im mittleren Alter nur sechs Stunden oder sogar weniger schläft, riskiert, später eine Demenz zu entwickeln. Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie, bei der Probanden über mehrere Jahrzehnte beobachtet wurden.

Forscher haben in einer Langzeitstudie herausgefunden, dass es offenbar einen Zusammenhang zwischen der Schlafdauer und dem Risiko, im Alter eine Demenz zu bekommen, gibt. Séverine Sabia, vom French Institut of Health and Medical Research in Paris (Inserm) sagte laut einer Mitteilung des Instituts dazu: "Es ist bekannt, dass bei Menschen mit Demenz Schlafprobleme auftreten, aber es bleibt unklar, ob die Schlafdauer in der Mitte des Lebens das Risiko einer Demenz im höheren Alter beeinflusst." Die Forscher waren sich zudem bewusst darüber, dass sich eine Demenz, wie beispielsweise Alzheimer über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten entwickelt.

Um zu untersuchen, ob ein Zusammenhang zwischen Schlafdauer und Demenz besteht, hat das Forscherteam die Daten von 7959 britischen Erwachsenen analysiert. Diese Daten stammen alle von Personen, die an der sogenannten Whitehall-II-Studie seit Mitte der 1980er Jahre teilnahmen. Die Probanden, allesamt britische Beamte, wurden regelmäßig befragt und medizinisch untersucht. Sie gaben ihre Schlafdauer zwischen 1985 und 1988, also im Altersbereich von 35 bis 55 Jahren und 2015 und 2016, also im Alter von 63 bis 86 Jahren sechsmal selbst an. Die Forscher konnten dementsprechend die Schlafdauer im Alter von 50, 60 und 70 Jahren einschätzen.

Zusätzlich wurden bei 4267 Studienteilnehmern in den Jahren 2012 bis 2013 sogenannte Akzelerometer eingesetzt. Diese zeichnen die Körperbewegungen auf. Die Probanden wurden gebeten, die Geräte an neun aufeinanderfolgenden Tagen zu tragen. Die damit gewonnenen Daten sollten helfen, die Angaben auf den Fragebögen zu objektivieren.

521 Demenzfälle zum Ende der Studie

Insgesamt 521 der Teilnehmer hatten bis zum Ende des Studienzeitraums 2019 eine Demenz entwickelt. Die Studie ergab ein um 20 bis 40 Prozent höheres Demenzrisiko bei Menschen, deren Schlafdauer im Alter von 50 oder 60 Jahren weniger oder genau sechs Stunden pro Nacht betrug. "Wir haben anhand einer sehr langen Nachbeobachtungszeit festgestellt, dass kurzzeitiger Schlaf in der Mitte des Lebens, der mehr als 25 Jahre vor dem Durchschnittsalter bei Beginn der Demenz bewertet wurde, mit dem Demenzrisiko im späteren Leben verbunden ist", fasst Sabia die Ergebnisse zusammen. Gleichzeitig fanden die Wissenschaftler keinen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Schlaf von acht und mehr Stunden und einem Demenzrisiko.

Zusammenhang oder Zeichen einer dritte Erkrankung?

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Bei den Analysen der Daten wurden auch andere Faktoren, die das Demenzrisiko beeinflussen können, mit einbezogen, wie beispielsweise Nikotin- und Alkoholkonsum, körperliche Aktivität, Body-Mass-Index und Ernährung. Obwohl die Forscher mit ihren Untersuchungsergebnissen einen direkten Zusammenhang zwischen zu wenig Schlaf und einem erhöhten Demenzrisiko nicht herstellen können, lässt sich durch die ungewöhnlich langen Beobachtungszeiten ausschließen, dass Schlafstörungen ein Frühsymptom der Demenz sind. Gleichzeitig besteht jedoch die Möglichkeit, dass beides, Schlafstörungen und Demenz, die Folgen einer dritten Erkrankung sind. Weitere Untersuchungen sind deshalb angedacht.

"Obwohl wir nicht bestätigen können, dass zu wenig Schlaf tatsächlich das Demenzrisiko erhöht, gibt es viele Gründe, warum eine gute Nachtruhe gut für die Gesundheit des Gehirns sein könnte. Diese Ergebnisse bestätigen die Bedeutung der Schlafhygiene für die Gesundheit", sagt Sabia abschließend. Die Ergebnisse der Langzeituntersuchung wurden im Fachjournal "Nature Communications" veröffentlicht.

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