Nach eineinhalb Jahren Pandemie weisen Studien vermehrt auf erste Folgeschäden einer Infektion mit dem Coronavirus beim Menschen hin. Rund 40 Prozent der Erkrankten leiden an langanhaltenden Symptomen und Beschwerden, auch Long-Covid genannt. Die Folgeschäden einer Covid-19-Infektion sind bislang noch nicht richtig abschätzbar.
Eine Untersuchung britischer Hirnforscher zeigt nun, dass Covid-19 auch Auswirkungen auf das menschliche Gehirn haben kann. Konkret untersuchten die Wissenschaftler des Imperial College in London, wie stark die kognitiven Fähigkeiten von Erkrankten durch Covid-19 beeinträchtigt werden. An der Studie nahmen 81’337 Personen teil. Zwischen Januar und Dezember 2020 absolvierten sie einen Intelligenztest. 12’689 Teilnehmende hatten sich mit dem Coronavirus infiziert und erkrankten unterschiedlich schwer an Covid-19.
Intensivpatienten am stärksten betroffen
Die Studie wurde nun im Fachmagazin «The Lancet» publiziert und «Watson» hat darüber berichtet. Sie liefert beunruhigende Ergebnisse. So schnitten Teilnehmende, die an Covid-19 erkrankt waren, beim Intelligenztest deutlich schlechter ab als nicht infizierte Personen. Laut der Studie hatten die Erkrankten bei Aufgaben, in denen logisches Denken, Planung und Problemlösung gefragt sind, die grössten Schwierigkeiten.
Am meisten Probleme beim Intelligenztest hatten jene Personen, die wegen Covid-19 auf der Intensivstation behandelt und beatmet werden mussten. Laut der Untersuchung weisen sie einen um etwa sieben Punkte niedrigeren IQ auf. Das entspreche einer Gehirnalterung von rund zehn Jahren. Ihre kognitiven Fähigkeiten sind damit stärker beeinträchtigt als bei Studienteilnehmenden, die angaben, einen Schlaganfall erlitten zu haben oder an einer Lernschwäche zu leiden.
Covid-19-Erkrankte schneiden bei Intelligenztest schlechter ab - Telebasel
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