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Sunday, July 4, 2021

Ernährung: Süßungsmittel beeinflussen die Darmflora negativ - Heilpraxisnet.de

Können künstliche Süßstoffe krank machen?

Gängige künstliche Süßstoffe können dazu führen, dass eine zuvor gesunde Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät, was zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann, warnt ein britisches Forschungsteam in einer aktuellen Studie.

Forschende der Anglia Ruskin University fanden heraus, dass die am häufigsten verwendeten künstlichen Süßstoffe Saccharin, Sucralose und Aspartam Darmbakterien zum Eindringen in Darmzellen veranlassen können. Die Ergebnisse wurden kürzlich im „International Journal of Molecular Sciences“ vorgestellt.

Potenzielle Gesundheitsgefahr durch Süßstoffe

„Es gibt viele Bedenken über den Konsum von künstlichen Süßstoffen, wobei einige Studien zeigen, dass Süßstoffe die Schicht von Bakterien, die den Darm unterstützen, bekannt als die Darm-Mikrobiota, beeinflussen können“, erläutert Studienhauptautor Dr. Havovi Chichger.

Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass künstliche Süßstoffe die Anzahl und Art der Bakterien im Darm verändern können. Die aktuelle Forschungsarbeit ist die erste Untersuchung, in der mögliche pathogene Auswirkungen der künstlichen Süßstoffe Saccharin, Sucralose und Aspartam aufgezeigt werden. Insbesondere haben die Süßstoffe Wechselwirkungen mit Darmbakterien vom Typ Escherichia coli (E. coli) sowie Enterococcus faecalis (E. Faecalis). Offenbar können die Süßstoffe die Bakterien pathogen machen.

Süßstoffe lassen Darmbakterien in Darmzellen eindringen

„Unsere Studie ist die erste, die zeigt, dass einige der Süßstoffe, die am häufigsten in Lebensmitteln und Getränken vorkommen normale und gesunde Darmbakterien dazu bringen können, pathogen zu werden“, bestätigt Dr. Chichger. Diese pathogenen Veränderungen seien geprägt durch verstärkte Bildung von Biofilmen und eine erhöhte Adhäsion und Invasion von Darmbakterien in menschliche Darmzellen.

Besonders betroffen seien Epithelzellen im Darm, also die Zellen, die die Darmwand auskleiden. Die Darmbakterien seien durch die von den Süßstoffen induzierte Veränderung in der Lage, sich an die Darmzelllen anzuheften, in diese einzudringen und sie zu töten.

Risiko für Infektionen, Sepsis und Organversagen

„Diese Veränderungen können dazu führen, dass unsere eigenen Darmbakterien in unseren Darm eindringen und ihn schädigen, was mit Infektionen, Sepsis und Multiorganversagen in Verbindung gebracht werden kann“, verdeutlicht der Studienautor.

Es sei bereits aus früheren Untersuchungen bekannt, dass Bakterien wie E. faecalis, die Darmwand überwinden und in den Blutkreislauf gelangen können. Dies sei mit einer Ansammlung der Bakterien in den Lymphknoten, der Leber und der Milz verbunden, wodurch das Risiko für eine Reihe von Krankheiten erhöht sei, einschließlich Infektionen und Blutvergiftung.

Zwei Dosen Diät-Drinks genügen

Die Forschenden fanden heraus, dass bereits zwei Dosen Diät-Softdrinks wie Cola-Light eine Konzentration von Süßstoffen beinhalten, die die Pathogenität sowohl von E. coli als auch von E. Faecalis deutlich verstärken.

Wie Süßstoffe das Darmmikrobiom beeinflussen

Zum einen sei die schädliche Auswirkung der Süßstoffe auf die verstärkte Bildung von Biofilmen im Darm zurückzuführen. In solchen Biofilmen wachsen die Bakterien schneller und hätten eine höhere Wahrscheinlichkeit, Toxine abzusondern. Zum anderen erhöhe sich die Gefahr, dass pathogene Darmbakterien in sogenannte Caco-2-Zellen eindringen, die sich in der Darmwand befinden.

Alle drei untersuchten Süßstoffe, also Saccharin, Sucralose und Aspartam, hatten der Studie zufolge eine ähnlich schädliche Wirkung auf die Darmflora, wobei Saccharin keine signifikante Wirkung auf die E. coli-Invasion hatte.

Sind Süßstoffe eine geeignete Zucker-Alternative?

„Wir wissen, dass übermäßiger Zuckerkonsum ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung von Krankheiten wie Fettleibigkeit und Diabetes ist“, betont Dr. Chichger. Daher sei es wichtig zu verstehen, wie sich Süßstoffe als Zuckeralternative auf die Gesundheit auswirken. (vb)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:

Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek

Quellen:

  • Aparna Shil, Havovi Chichger: Artificial Sweeteners Negatively Regulate Pathogenic Characteristics of Two Model Gut Bacteria, E. coli and E. faecalis; in: International Journal of Molecular Sciences, 2021, mdpi.com
  • Anglia Ruskin University: Study shows potential dangers of sweeteners (veröffentlicht: 25.06.2021), aru.ac.uk

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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