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Thursday, July 8, 2021

Herz-Kreislauf: Meta-Analyse bestätigt Nutzen von Omega-3-Fettsäuren - Heilpraxisnet.de

Risiko kardiovaskulärer Ereignisse durch Omega-3-Fettsäuren reduziert

Omega-3-Fettsäuren werden mit zahlreichen positiven Effekten auf die Gesundheit in Zusammenhang gebracht, wobei die Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems besonders hervorzuheben ist. Die wissenschaftlichen Belege blieben hier bisher jedoch widersprüchlich. Eine aktuelle Meta-Studie schafft nun Klarheit und bestätigt den Nutzen der Omega-3-Fettsäure EPA (Eicosapentaensäure) bei der Prävention kardiovaskulärer Ereignisse.

Forschende des Brigham and Women’s Hospital und anderer Einrichtungen haben eine systematische Überprüfung und Meta-Analyse von 38 randomisierten, kontrollierten Studien mit Omega-3-Fettsäuren durchgeführt, um den kardiovaskulären Nutzen der Fettsäuren zu bestimmen. Ihre Ergebnisse wurden in dem Fachmagazin „eClinical Medicine“ veröffentlicht.

Wirkung bislang ungewiss

Bislang blieben „die Auswirkungen von Omega-3-Fettsäuren wie Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) auf kardiovaskuläre Ergebnisse ungewiss“, begründet das Forschungsteam seine aktuelle Meta-Studie. „Unser Ziel war es, die Wirksamkeit von Omega-3-Fettsäuren auf tödliche und nicht-tödliche kardiovaskuläre Ereignisse zu bestimmen und die mögliche Variabilität der Behandlungseffekte von EPA und EPA+DHA zu untersuchen“, so das Team weiter.

Nutzen von EPA bereits nachgewiesen

Seit Jahrzehnten besteht großes Interesse daran, ob Omega-3-Fettsäuren die Rate an kardiovaskulären Ereignissen senken können und im Jahr 2018 hatte die im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichte Studie „Reduction of Cardiovascular Events with Icosapent Ethyl-Intervention Trial“ (REDUCE-IT) einen deutlichen Nutzen bei hoher Dosis eines gereinigten Ethylesters der Eicosapentaensäure (EPA) gezeigt. Bei Patientinnen und Patienten mit erhöhtem kardialen Risiko wurde das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse signifikant reduziert.

Die Ergebnisse der Studie fanden Eingang in die Ernährungs- und Behandlungsrichtlinien weltweit und führten auch dazu, dass die zuständigen Behörden in den USA, Kanada und der Europäischen Union ein entsprechendes verschreibungspflichtiges Medikament zur Senkung des kardiovaskulären Risikos bei Personen mit erhöhten Triglyceriden zugelassen haben.

„REDUCE-IT hat eine neue Ära in der kardiovaskulären Prävention eingeläutet“, betont der leitende Autor der aktuellen Meta-Studie, Deepak L. Bhatt, vom Brigham and Women’s Hospital, der auch leitender Prüfarzt der REDUCE-IT-Studie war. Andere Studien zu Omega-3-Fettsäure-Präparaten, die EPA und Docosahexaensäure (DHA) kombinieren, lieferten jedoch gemischte Ergebnisse.

Meta-Analyse zur kardiovaskulären Wirkung

Das Forschungsteam hat daher in einer Meta-Analyse 38 randomisierte klinische Studien mit fast 150.000 Teilnehmenden zu Omega-3-Fettsäuren ausgewertet, darunter Studien zur EPA-Monotherapie und zur EPA+DHA-Therapie. Dabei wurden die wichtigsten kardiovaskulären Ereignisse, einschließlich kardiovaskulärer Todesfälle, nicht-tödlicher kardiovaskulärer Folgen, Blutungen und Vorhofflimmern berücksichtigt.

EPA-Monotherapie am wirksamsten

Insgesamt bestätigen die Ergebnisse die vorteilhafte Wirkung der Omega-3-Fettsäuren, wobei eine signifikant größere Reduktion des kardiovaskulären Risikos bei EPA allein festgestellt wurde, gegenüber der kombinierten Einnahme von EPA+DHA-Supplementen. Die Forschenden betonen, dass es entscheidende biologische Unterschiede zwischen EPA und DHA gibt.

„Obwohl beide als Omega-3-Fettsäuren gelten, haben sie unterschiedliche chemische Eigenschaften, die ihre Stabilität und die Stärke der Wirkung, die sie auf Cholesterinmoleküle und Zellmembranen haben können, beeinflussen“, so das Team. Bislang gebe es zudem keine Studien, die die Auswirkungen von DHA allein auf kardiovaskuläre Ergebnisse untersucht hat.

Kardiovaskuläre Effekte weiter untersuchen

„Diese Meta-Analyse gibt uns Gewissheit über die Rolle von Omega-3-Fettsäuren, insbesondere von verschreibungspflichtigem EPA”, und „sie sollte Forschende dazu ermutigen, die kardiovaskulären Effekte von EPA in verschiedenen klinischen Situationen weiter zu untersuchen“, so der Studienleiter Deepak L. Bhatt. (fp)

Lesen Sie auch:

  • Die Lebensmittel mit den meisten Omega-3-Fettsäuren
  • Krebs: Omega-3-Fettsäure hemmt Tumorzellen
  • Omega-3-Spiegel beeinflusst maßgeblich die Lebenserwartung

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:

Fabian Peters

Quellen:

  • Safi U. Khan, Ahmad N. Lone, Muhammad Shahzeb Khan, Salim S. Virani, Roger S. Blumenthal, Khurram Nasir, et al.: Effect of omega-3 fatty acids on cardiovascular outcomes: A systematic review and meta-analysis; in: eClinicalMedicine (veröffentlicht 08.07.2021), thelancet.com
  • Brigham and Women's Hospital: Meta-analysis finds that omega-3 fatty acids improved cardiovascular outcomes (08.07.2021), eurekalert.org

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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