Mehr als 95 % der gesunden Erwachsenen haben latente Herpesviren im Körper oder eine ruhende Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV). Verschiedene Stressfaktoren sowie Krankheiten können so eine Virusinfektion. Das hat Forscher veranlasst, die Beziehung zwischen der Reaktivierung der Infektion und der Schwere von COVID-19 zu untersuchen. Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, potenzielle antivirale Medikamente zu identifizieren, die gegen Herpesviren im Körper wirken und Sars-CoV-2 hemmen würden.
Was haben Herpesviren im Körper und Coronavirus gemeinsam?
Etwa ein Drittel der Menschen mit Corona-Infektionen haben Symptome, die 12 Wochen oder länger andauern. Dies schließt Müdigkeit, Benommenheit und Hautausschlägen ein, die zusammenfassend als langes COVID bekannt sind. Andere Symptome sind außerdem auch Schlafstörungen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Halsschmerzen, Kopfschmerzen und Fieber. Das Herpesvirus kann auf der anderen Seite Drüsenfieber verursachen, das jedoch viele Symptome mit den lang anhaltenden Beschwerden bei Sars-CoV-2 teilt. In ihrer Forschung untersuchten die Studienautoren 67 Krankenhauspatienten, die sowohl COVID-19 als auch einen von ihrem Arzt angeordneten EBV-Test bestätigt hatten. Bei etwa 55 % dieser Personen haben die Ärzte eine reaktivierte Epstein-Barr-Virusinfektion bestätigt. Das Forschungsteam fand heraus, dass diese Patienten häufiger über Fieber berichteten, obwohl keine der Patientengruppen im Krankenhaus eine gemessene erhöhte Temperatur aufwies. Keine anderen Symptome oder Vitalzeichen unterschieden sich zwischen den Gruppen.
Als die Wissenschaftler Blutproben von einigen Teilnehmern testeten, stellten sie fest, dass 66,7 % der Personen mit langem COVID eine reaktivierte EBV-Infektion hatten. Dies deutet darauf hin, dass die Reaktivierung kurz nach oder gleichzeitig mit der Kontraktion der Infektion mit SARS-CoV-2 erfolgte. Die Studienautoren kamen zu dem Schluss, dass Corona-Infektionen EBV reaktivieren können, was wiederum viele lange COVID-Symptome verursachen würde. Die Hypothese besagt, dass die Primärinfektion mit SARS-CoV-2 auf Zellen im Mund und Rachen abzielt, in denen Herpesviren im Körper bereits vorhanden sind. Darüber hinaus kann dies eine hohe EBV-Replikation induzieren. Dementsprechend könnten Anti-Herpesvirus-Medikamente wie Ganciclovir laut den Forschern wirksam sein, obwohl sie dies noch untersuchen müssen. Eine klinische Phase-1-Studie mit einem EBV-Impfstoff hat bereit während dieser Forschungsarbeit begonnen, um die Verträglichkeit und die Immunantwort zu testen. Theoretisch könnte ein solcher Impfstoff Menschen vor schweren Erkrankungen und Auswirkungen einer EBV-Reaktivierung sowie dementsprechend vor langem Covid schützen.
Was verbindet Sars-CoV-2 mit den Herpesviren im Körper? - DEAVITA
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