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Friday, August 6, 2021

Coronaimpfung: Myokarditis bei jüngeren und Perikarditis bei älteren... - Deutsches Ärzteblatt: Aktuelles aus Gesundheitspolitik und Medizin

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Seattle – Nach 2 Millionen Impfungen ist es unter den Versicherten einer US-Krankenkasse zu 20 Fällen einer Myokarditis und 37 Fällen einer Perikarditis gekommen. Die Myokarditis trat häufiger bei jüngeren Personen wenige Tage nach der 2. Dosis auf, während die Perikarditis bei älteren Personen mit einem längeren Intervall nach beiden Dosierungen beobachtet wurde. Die Patienten erholten sich innerhalb weniger Tage (JAMA, 2021; DOI: 10.1001/jama.2021.13443).

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hatten die Häufigkeit von Myokarditis und Peri­karditis zuletzt mit 4,8 Fällen pro Million Geimpfter angegeben. Die Schätzung beruht auf den Spontan­meldungen zum „Vaccine Adverse Event Reporting System“ (VAERS), die in der Regel unvollständig sind, weil es keine Meldepflicht gibt.

Zuverlässiger ist die Auswertung elektronischer Krankenakten, die die Diagnosen aller Versicherten erfassen. George Diaz vom Providence Regional Medical Center, einem Krankenversicherer aus Everett bei Seattle, hat die Daten von 40 Krankenhäusern aus den westlichen Bundesstaaten Washington, Oregon, Montana und Kalifornien ausgewertet. Dort wurden in 4 Monaten im zeitlichen Zusammenhang mit einer Coronaimpfung 20 Patienten wegen einer Myokarditis und 37 Patienten wegen einer Perikar­ditis behan­delt.

Bei 2.000.287 Versicherten, die mindestens 1 Impfdosis erhalten hatten, ergibt dies eine Häufigkeit von 10 Myokarditiden (95-%-Konfidenzintervall 0,61 bis 1,54) und 18 Perikarditiden (1,30 bis 2,55) pro 1 Million Geimpfter.

Die Myokarditiden traten median 3,5 Tage (Interquartilsabstand IQR 3,0 bis 10,8 Tage) nach der Impfung auf. 11 Patienten hatten den mRNA-1273 von Moderna und 9 den BNT162b2-Impfstoff von Bion­tech/Pfizer) erhalten. 15 Personen (75 %) waren männlich und das Durchschnittsalter betrug 36 Jahre (IQR 26 bis 48 Jahre). Bei 4 Personen (20 %) traten die Symptome nach der 1. Impfung und bei 16 Perso­nen (80 %) nach der 2. Dosis auf. 19 Patienten wurden stationär aufgenommen.

Alle wurden nach median 2 Tagen wieder entlassen. Es gab keine Wiederaufnahmen oder Todesfälle. 2 Patienten erhielten nach Beginn der Myokarditis eine 2. Impfung. Beide blieben von einer erneuten Komplikation verschont.

Die Perikarditis trat bei 15 Personen (40,5 %) nach der 1. und bei 22 Personen (59,5 %) nach der 2. Dosis auf. 12 Patienten hatten den Moderna-Impfstoff und 23 den Biontech/Pfizer-Impfstoff erhalten. Die Symp­tome traten median 20 Tage (IQR 6,0 bis 41,0 Tage) nach der Impfung auf. 27 Personen (73 %) waren männlich und das Durchschnittsalter betrug 59 Jahre (IQR 46 bis 69 Jahre).

Nur 13 Patienten (35 %) wurden stationär aufgenommen, davon keiner auf Intensivstation. Die mediane Aufenthaltsdauer betrug 1 Tag. 7 Patienten mit Perikarditis erhielten eine 2. Impfung. Todesfälle gab es keine.

Die Zahlen zeigen laut Diaz, dass es sich bei Myokarditis und Perikarditis um selbstlimitierende Kompli­ka­tionen handelt, die in unterschiedlichen Personengruppen auftreten. Eine Myokarditis trat vor allem bei jüngeren Personen innerhalb weniger Tage und meist nach der 2. Dosis auf.

Die Perikarditis betraf eher ältere Patienten, die in einem längeren Abstand nach der 1. oder 2. Dosis erkrankten. Da nur Fälle erfasst wurden, die zum Besuch einer Notfallambulanz führten, könnte die Komplikation in Wirklichkeit häufiger sein, als die Zahlen vermuten lassen. Die Daten bestätigen allerdings die Einschätzung der CDC, nach der es sich in der Regel um ungefährliche Komplikationen handelt. © rme/aerzteblatt.de

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