Demenz: Das sind die Ursachen für geistigen Abbau
Demenz hat viele Gesichter und betrifft vor allem Ältere, aber vereinzelt auch Menschen im mittleren Lebensalter. Neben genetischen Faktoren spielen vor allem der Lebensstil sowie bestimmte Vorerkrankungen eine große Rolle. Dies sind die häufigsten Ursachen und Risikofaktoren für die Entstehung einer Demenz.
1. Alzheimer-Krankheit
Alzheimer und Demenz werden im alltäglichen Sprachgebrauch häufig synonym verwendet oder miteinander verwechselt. Dabei ist die Alzheimer-Krankheit jedoch lediglich die häufigste Form und Ursache von Demenzerkrankungen. Etwa zwei Drittel aller Fälle von Demenz gehen auf die Alzheimer-Krankheit zurück, bei der Ablagerungen im Gehirn zum Untergang von Nervenzellen führen. Leider entstehen diese Ablagerungen und Nervenschäden schleichend über Jahre oder sogar Jahrzehnte, sodass Betroffene es kaum bemerken. Glücklicherweise können Sie mit einem aktiven und gesunden Lebensstil der Alzheimer-Krankheit effektiv vorbeugen.
2. Hohes Lebensalter
Der gesellschaftliche und medizinische Fortschritt lässt uns zwar immer älter werden. Allerdings steigt mit dem voranschreitenden Lebensalter auch das Risiko für Demenzerkrankungen. In der Altersgruppe ab 85 leidet etwa jeder Fünfte an Demenz, ab 90 Jahren sogar jeder Dritte. Im Gegensatz dazu sind weniger als drei Prozent der 65- bis 70-Jährigen von der Krankheit betroffen. Um das Risiko im Alter zu senken, sind ein gesunder Lebensstil, soziale Interaktion und die Forderung und Förderung der geistigen Fähigkeiten unabdingbar.
3. Alkoholmissbrauch
Als Zellgift wirkt sich Alkohol in vielerlei Hinsicht negativ auf unseren Körper und unsere Gesundheit aus. Während sich nach wie vor der Irrglaube hält, dass kleine Mengen Alkohol „gut fürs Herz“ seien, leuchtet den meisten Menschen sofort ein, dass das beliebte Rauschmittel nicht gut für unser Denkorgan sein kann. So stellt jahrelanger übermäßiger Alkoholkonsum die häufigste Ursache für das sogenannte Korsakow-Syndrom dar. Diese chronische Schädigung des Gehirns geht meist mit einem Gedächtnisverlust, Merkfähigkeitsstörungen sowie einem erhöhten Risiko für Demenz einher. Für Betroffene besteht lediglich durch dauerhafte Alkoholabstinenz und der Nahrungsergänzung bestimmter B-Vitamine die Chance auf leichte Besserung.
4. Arteriosklerose
Das menschliche Gehirn muss stets mit frischem, sauerstoffreichem Blut versorgt werden – sonst droht ein rasches Absterben der Nervenzellen. Jegliche Erkrankungen der Blutgefäße können die Durchblutung stören und damit das Risiko für eine Demenz erhöhen. Besonders gefährlich ist die Arteriosklerose, bei der die Ablagerung von LDL-Cholesterin in den Gefäßwänden zu einer Verengung und letzten Endes zu einem vollständigen Verschluss der Blutbahn führt. Geschieht dies im Gehirn, kommt es zum Schlaganfall sowie zur sogenannten „vaskulären Demenz“ – dem geistigen Verfall durch eine mangelhafte Durchblutung.
5. Diabetes mellitus
Ebenso wie Bluthochdruck und erhöhte Cholesterinspiegel erhöht auch die Zuckerkrankheit das Risiko für eine vaskuläre Demenz, die etwa 20 bis 30 Prozent aller Demenzerkrankungen ausmacht. Der Hauptgrund liegt darin, dass ständig erhöhte Blutzuckerspiegel die Entstehung von Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose erhöhen. So können über Jahre kleinste Durchblutungsstörungen das Gehirn schädigen. Ähnlich wie beim diabetischen Fuß kann so eine ganze Körperregion aufgrund der Mangelversorgung absterben.
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