Mit Argusaugen wird auf Nebenwirkungen geschaut, die mit einer mRNA-Covid-19-Impfung in Zusammenhang stehen könnten. Einig ist man sich bereits darüber, dass zwei Herzerkrankungen dazugehören. Wer wie oft betroffen ist, schauen sich Forscher genau an.
Forscher in den USA haben untersucht, wie oft es nach Covid-19-Impfungen zu Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) oder Herzbeutelentzündungen (Perikarditis) kommt. Sie suchten bei gegen Covid-19 Geimpften nach solchen Fällen und nutzten dafür die Daten der elektronischen Krankenakten einer Krankenkasse. Diese kamen aus insgesamt vierzig Krankenhäusern in verschiedenen Bundesstaaten der USA.
Bei ihrer Analyse stellten die Forscher fest, dass Probleme mit dem Herzen, die auf Covid-19-Impfungen zurückzuführen sind, vor allem bei Männern auftraten. Insgesamt identifizierten die Forscher von den 2.000.287 Personen, die mindestens eine mRNA-Covid-19-Impfung erhielten, 20 Fälle einer Myokarditis und 37 Fälle einer Perikarditis innerhalb eines Zeitraums von vier Monaten.
Das Forscherteam um George Diaz vom Providence Regional Medical Center, schreibt in der Veröffentlichung der Ergebnisse bei JAMA, dass die Myokarditis häufiger bei jüngeren Personen wenige Tage nach der zweiten Dosis auftrat. Die Perikarditis hingegen eher bei älteren Personen nach mehreren Tagen nach der zweiten Dosierung beobachtet wurde.
Drei Viertel der Myokarditis-Fälle bei Männern
Von den 20 Patienten mit Herzmuskelentzündungen waren 15 männlich, das Durchschnittsalter dieser Patientengruppe betrug ungefähr 36 Jahre. Elf hatten den Angaben zufolge den Impfstoff von Moderna und neun den von Biontech bekommen. Bei vier Personen hatten die Komplikation bereits wenige Tage nach der ersten Impfdosis begonnen, bei 16 nach der zweiten. Im Durchschnitt trat die Komplikation 3,5 Tage nach der Impfung auf. Zwei der Patienten erhielten nach Beginn der Myokarditis sogar eine zweite Impf-Dosis. Beide blieben aber von einer erneuten Komplikation verschont. 19 Personen wurden zur Behandlung in einem Krankenhaus aufgenommen. Alle erholten sich innerhalb weniger Tage von diesen Impf-Nebenwirkungen und konnten wieder entlassen werden. Es gab keine Todesfälle.
Von den 37 Personen mit einer Herzbeutelentzündung, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer Covid-19-Impfung stand, hatten 23 den Impfstoff von Biontech und 12 den von Moderna bekommen. Bei 15 Personen trat die Komplikation nach der ersten und bei 22 Personen nach der zweiten Dosis auf und zwar durchschnittlich 20 Tage nach der Immunisierung. 27 der Betroffenen waren Männer. Die Forscher ermittelten ein Durchschnittsalter von 57 Jahren. 13 Patienten wurden wegen der Komplikation kurzzeitig stationär aufgenommen, keiner davon kam auf eine Intensivstation. Sieben Patienten mit Perikarditis erhielten sogar eine Zweit-Impfung. Auch in dieser Patientengruppe gab es keine Todesfälle.
Zusammenfassend stellten die Forscher fest, dass es sich bei Myokarditis und Perikarditis um zwei Formen von Impf-Komplikationen handelt, die sehr selten und in der Regel ungefährlich sind. Allerdings geben die Forscher zu bedenken, dass ihre Ergebnisse auf der Grundlage von Zahlen beruhen, bei denen die Patienten sich in einem Krankenhaus vorgestellt hatten. In der Realität könnte die Zahl der Fälle auch größer sein.
Myokarditis und Perikarditis: Herzprobleme nach Impfung treffen vor allem Männer - n-tv NACHRICHTEN
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