- Eine britische Studie hat ergeben, dass eine vollständige Impfung gegen das Coronavirus zu 50-60 Prozent vor der Delta-Variante schützt.
- Der Impfschutz ist etwas geringer als zunächst angenommen. Das liegt daran, dass in der Studie diesmal auch asymptomatische Infizierte erfasst wurden.
- Überdies zeigt die Studie, dass alle bisher zugelassenen Impfstoffe einen eindeutigen Schutz vor der Infektion mit dem Coronavirus bieten.
Neue Ergebnisse zur Effektivität der Impfstoffe gegen die Delta-Variante: Eine britische Studie zeigt, dass das Risiko einer Infektion mit der Delta-Variante bei vollständig geimpften Personen um 50 – 60 Prozent reduziert ist. Forscherinnen und Forscher des Imperial College London fanden heraus, dass bei geimpften Personen – über alle Impfstoffe hinweg – die Wahrscheinlichkeit, positiv auf das Coronavirus getestet zu werden, um etwa die Hälfte geringer ist.
Die Studie umfasste auch asymptomatische Infektionen. Bei Personen, die einen Impfschutz erhielten, nachdem sie bereits an Corona erkrankte waren und einen symptomatischen Verlauf hatten, war die Wahrscheinlichkeit einer Infektion um mindestens 59 Prozent geringer.
Diese Werte sind deutlich niedriger als frühere Daten des britischen Gesundheitsamtes Public Health England nahelegten. Nach diesen hatten zwei Dosen des Biontech-Impfstoffes eine symptomatische Erkrankung mit der Delta-Variante zu 88 Prozent verhindert, bei der Alpha-Variante sogar zu 93,7 Prozent.
Allerdings seien die Ergebnisse kein Grund zur Besorgnis, heißt es seitens der Forscher. Die Berechnungen der neuen Studie würden auf einer Zufallsstichprobe aus der Bevölkerung beruhen. Die Ergebnisse der vorigen Studie dagegen hätten sich nur aus den Daten erkrankter Personen ergeben, die einen symptomatischen Krankheitsverlauf hatten und sich im Zuge dessen testen ließen. Die Zufallsstichprobe umfasste darüber hinaus weitaus mehr Menschen, so die Wissenschaftler des Imperial Colleges.
„Wir haben uns die Wirksamkeit gegen eine Infektion in einer Zufallsstichprobe der Allgemeinbevölkerung angesehen. Dazu gehörten auch asymptomatische Krankheitsfälle“, sagte der Epidemiologe des Imperial Colleges Paul Elliot laut der Nachrichtenagentur Reuters. Er wies darauf hin, dass im Rahmen der Studie Personen getestet wurden, die keinerlei Symptome hatten und sich somit sonst nicht hätten testen lassen. „Es handelt sich also um eine andere Gruppe von Menschen als in der vorigen Studie.“
Ebenfalls nachgewiesen werden konnte eine Verbindung zwischen den Corona-Infektionen und Krankenhausaufenthalten. Diese hatten in Großbritannien mit fortschreitender Impfquote zunächst abgenommen, stiegen mit der Zunahme der Delta-Variante jedoch wieder an – was den Forschern zufolge daran liegen könnten, dass Delta nun vermehrt jüngeren Menschen trifft, die häufiger noch nicht vollständig geimpft sind.
Dieser Artikel wurde von Julia Knopf aus dem Englischen übersetzt und editiert. Das Original lest ihr hier.
Risiko für Delta-Infektion: 50-60 Prozent geringer nach zweiter Impfung - Business Insider Deutschland
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