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Wednesday, August 4, 2021

Schilddrüsen-Medikament vom Markt genommen - was Betroffene jetzt wissen sollten - RTL Online

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03. August 2021 - 10:31 Uhr

Standardmedikament leer - und jetzt?

Menschen, die eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen (Hypoparathyreoidismus) haben, müssen unter Umständen schnellstmöglich ihren Arzt kontaktieren. Der Grund: Das Standardmedikament zur Behandlung der Unterfunktion ist seit Juli 2021 vom Markt. Patienten müssen nun auf alternative Medikamente umgestellt werden. Laut der Deutschen Gesellschaft für Endokrologie e. V. (DGE) ist die Umstellung gar nicht mal so einfach. Was Betroffene jetzt wissen sollten.

Um dieses Schilddrüsen-Medikament handelt es sich

Konkret handelt es sich bei dem vom Markt genommenen Medikament um das Vitamin D-Derivat Dihydrotachysterol (Handelsname AT10® oder Tachystin®), das bei einer Unterfunktion der Nebenschilddrüse häufig als Kalziumregulator eingenommen werden muss. Das bewährte Medikament wurde im Juli 2021 vom Markt genommen und ist nun nicht mehr erhältlich.

Für betroffene Patienten bleibt nun nur die Umstellung auf andere Medikamente. Und die ist laut DGE relativ anspruchsvoll, da Dosierung, Wirkungsbeginn und Wirkungsdauer der Alternativen sehr unterschiedlich zum bewährten Dihydrotachysterol sind.

Das sollten Patienten nun tun

Betroffene sollten darum schnellstmöglich ihren Hausarzt oder Endokrinologen kontaktieren, um einen Termin zur rechtzeitigen Umstellung der Therapie zu vereinbaren, rät die DGE. So soll ein komplikationsloser, sanfter Übergang ermöglicht werden.

Das macht die Nebenschilddrüse

Die Nebenschilddrüsen sind für die Produktion von Parathormon (PTH) zuständig. Sie liegen außen an der Schilddrüse und bestehen aus vier linsengroßen Drüsen. Parathormon reguliert den Kalziumstoffwechsel im Körper. Kalzium brauchen wir für den Knochen- und Zahnaufbau, die Nerven- und Muskelfunktion und für die Blutgerinnung.

Symptome, Ursache und Behandlung einer Unterfunktion der Nebenschilddrüse

Symptome, die auf eine Unterfunktion der Nebenschilddrüse hindeuten können, sind leichtes Zittern, Gefühlsstörungen bis hin zu Muskelkrämpfen (Tetanie).

"Die häufigste Ursache des Hypoparathyreoidismus ist die versehentliche Schädigung der Nebenschilddrüsen im Zuge einer Schilddrüsenoperation", erklärt Professorin Dr. med. Heide Siggelkow, Ärztliche Leiterin MVZ Endokrinologikum Göttingen, Zentrum für Hormon- und Stoffwechselerkrankungen, Nuklearmedizin und Humangenetik in einer Pressemitteilung der DGE. In rund ein bis sechs Prozent der Fälle kommt es in Deutschland nach einer operativen Schilddrüsenentfernung zu einem dauerhaften Hypoparathyreoidismus.

Auch Autoimmunerkrankungen können eine Unterfunktion der Nebenschilddrüse auslösen. "Die Behandlung der Nebenschilddrüsenunterfunktion besteht in der Normalisierung des Kalziumspiegels, etwa durch die Gabe von Calcium- und Vitamin-D-Präparaten", so Siggelkow weiter. Hier wurden bislang Vitamin D-Derivate wie Dihydrotachysterol eingesetzt. Diese wirken lange im Körper und eignen sich laut DGE deshalb gut für eine stabile Einstellung des Vitamin-D-Spiegels.

Eine Umstellung könne nun auf andere Medikamente erfolgen: "Als Alternativsubstanzen kommen Calcitriol - 1,25 Vitamin D beziehungsweise Vitamin D3 - sowie Alfacalcidol infrage", so die Endokrinologin. Das Problem: Die Wirkdauer dieser Pharmazeutika sei deutlich kürzer: "Während Dihydrotachysterol 21 Tage wirksam ist, sind es bei den anderen Medikamenten nur drei bis sieben Tage." (akr)

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.

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