Zwar soll Aducanumab bald auch in Europa zugelassen werden, doch wie die Alzheimer Forschung Initiative (AFI) anlässlich des heutigen Welt-Alzheimer-Tags erklärte, sollten damit keine falschen Hoffnungen aufkommen. Der Wirkstoff beseitige zwar die sogenannten Amyloid-Plaques im Gehirn. Allerdings sei noch kein Nachweis erbracht worden, dass damit auch eine Verbesserung der kognitiven Leistung von Patient:innen einhergeht. „Aduhelm kann Alzheimer weder heilen noch stoppen“, erklärt die AFI.
Um eine passgenaue Therapie gegen die komplexe Alzheimer-Krankheit zu finden, müsse man zunächst einmal die Krankheit noch besser verstehen. In der Forschung geht man momentan davon aus, dass bei einer Art Kettenreaktion über 30 Jahre unterschiedliche Veränderungsprozesse schließlich zum Absterben von Gehirnzellen und zum Gedächtnisverlust führen. „Wir können schon kaum nachvollziehen, wie ein gesundes Gehirn arbeitet. Bei mehr als drei Nervenzellen verstehen wir nicht mehr, wie die Funktionsweisen und Wechselwirkungen im neuronalen Netz reguliert sind. Deshalb ist Alzheimer-Grundlagenforschung auch so wichtig“, sagt Professor Thomas Arendt, Leiter des Paul-Flechsig-Instituts für Hirnforschung der Universität Leipzig und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Alzheimer Forschung Initiative. Grundlagenforschung ist also wichtig. Allerdings nicht einfach.
Ein Arzneimittel gegen Alzheimer – warum die Suche so schwierig ist - DAZ.online
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