Influenza: Pfizer startet Studie mit mRNA-Grippeimpfstoff | PZ – Pharmazeutische Zeitung - Pharmazeutische Zeitung online

Pfizer hat eine Phase-I-Studie mit einem mRNA-Impfstoffkandidaten gegen Grippe begonnen. Der erste Proband sei schon geimpft worden, meldete das Unternehmen am Montag.

Pfizer will den Schwung aus der Entwicklung seines Covid-19-Impfstoffs offenbar nutzen und arbeitet an einem mRNA-Impfstoff gegen Grippe. Dabei kooperiert das US-Unternehmen wieder mit der deutschen Firma Biontech. / Foto: Getty Images/Dan Kitwood

Nach dem US-Unternehmen Moderna und dem Impfstoffhersteller Sanofi hat nun auch Pfizer zusammen mit seinem deutschen Partner Biontech eine klinische Testung von mRNA-Impfstoffen gegen saisonale Grippe begonnen. In der Phase-I/II-Studie in den USA soll die Sicherheit und Immunogenität von einzelnen Dosen von mRNA-basierten Influenzaimpfstoffen bei Personen im Alter von 65 bis 85 Jahren untersucht werden (NCT05052697). Als Kontrolle dient dabei eine zugelassene quadrivalente Influenzavakzine.

Zunächst sollen monovalente Influenzaimpfstoff-Kandidaten mit modifizierter mRNA gegen einen Influenza-A- beziehungsweise Influenza-B-Stamm getestet werden. Später folgen bivalente Vakzinen gegen zwei Virusstämme und schließlich ein quadrivalenter Impfstoffkandidat. Es sollen mehr als 600 Personen in die Untersuchung aufgenommen werden. Das nun gestartete Programm sei das erste von mehreren geplanten Programmen zu mRNA-basierten Grippeimpfstoffen, heißt es in der Mitteilung von Pfizer. Zudem arbeite das Unternehmen auch an Kandidaten gegen weitere respiratorische Erreger.

In der Covid-19-Pandemie hatten mRNA-Impfstoffe ihren Durchbruch, Grippe könnte ein weiteres Feld für die neue Technologie sein: »Influenza ist nach wie vor ein Gebiet, wo wir Impfstoffe benötigen, die in jeder Saison eine bessere Wirksamkeit erreichen«, sagte Dr. Kathrin U. Jansen, Leiterin des Bereichs Impfstoffentwicklung bei Pfizer. Die mRNA-Impfstoffe seien hier die ideale Technologie. Durch ihre Flexibilität und die rasche Produktion der entsprechenden Produkte ließen sich die Virenstämme, die in den saisonalen Impfstoffen enthalten sein sollen, zu einem späteren Zeitpunkt als bisher auswählen, was eine bessere Übereinstimmung mit den kursierenden Erregern erlaube. Dadurch könne die Wirksamkeit der saisonalen Grippeimpfstoffe verbessert werden, heißt es in der Mitteilung weiter. Diese liege bei herkömmlichen Vakzinen typischerweise bei 40 bis 60 Prozent.

Auch andere Firmen arbeiten an mRNA-Impfstoffen gegen Grippeviren. So hat das zweite Unternehmen mit zugelassenem mRNA-Impfstoff gegen Covid-19, Moderna, bereits im Juli eine klinische Studie mit einem tetravalenten mRNA-Grippeimpfstoff gestartet. Sanofi konnte zuletzt erste positive Ergebnisse einer Phase-I/II-Studie mit einem monovalenten mRNA-Impfstoff gegen die saisonale Influenza präsentieren. 

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