Rechercher dans ce blog

Friday, November 12, 2021

Experte zur neuen Stiko-Empfehlung: Kann mRNA das Herz schädigen? - t-online

Unter-30-Jährige sollen aufgrund aufgetretener Herzprobleme künftig nicht mehr den Corona-Impfstoff von Moderna erhalten. Dazu rät die Ständige Impfkommission. So ordnen Experten das Risiko ein.

Überblick

Es ist bekannt, dass es im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung, bei der die mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna gespritzt wurden, sehr selten zu Entzündungen am Herzmuskel (Myokarditis), teilweise auch am Herzbeutel (Perikarditis), kommen kann.

Doch wie viele Fälle sind bislang aufgetreten und was hat die Ständige Impfkommission (Stiko) nun zu ihrer Einschränkung des Moderna-Impfstoffs veranlasst? Ein Blick auf die Studienlage.

Foto-Serie mit 6 Bildern

Myokarditis nach Corona-Impfung

Laut Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vom Oktober 2021 treten die Fälle – in Übereinstimmung mit anderen internationalen Daten vor allem aus Israel und den USA – überwiegend bei männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 29 Jahren auf.

Meist wurden die Herzprobleme innerhalb von 14 Tagen und häufiger nach der zweiten Dosis einer mRNA-Impfung festgestellt.

Myokarditis ist eine Sammelbezeichnung für entzündliche Erkrankungen des Herzmuskels. Unterschieden wird zwischen akuten und chronischen Formen der Herzmuskelentzündung, wobei die akute Myokarditis in eine chronische übergehen kann. Viele Herzmuskelentzündungen verlaufen symptomlos oder mit unspezifischen Symptomen. Sie können auch lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auslösen.

Stiko: Für Unter-30-Jährige nur noch Biontech-Impfstoff

Dass nun bei Unter-30-Jährigen ausschließlich der mRNA-Impfstoff von Biontech zu verwenden ist, dazu rät die Stiko in einer aktuellen Empfehlung. Die Impfbehörde beruft sich dabei auf eine Auswertung von Daten durch das PEI, wonach bei jungen Menschen – Jungen wie auch Mädchen – nach Impfungen mit Moderna häufiger Herzmuskelentzündungen beobachtet wurden als nach Verimpfung von Biontech.

Die Empfehlung gilt sowohl für die Grundimmunisierung als auch für Auffrischimpfungen bei Unter-30-Jährigen. Für Menschen über 30 Jahre gilt diese neue Empfehlung nicht.

Die Stiko betont zugleich, dass der akute Verlauf einer Herzmuskel- beziehungsweise Herzbeutelentzündung nach einer Covid-19-Impfung nach bisher vorliegenden Sicherheitsberichten überwiegend mild sei.

Herzspezialist warnt: Wer sich nicht impfen lässt, geht hohes Risiko ein

Dies bestätigt auch Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung: "Diese sehr seltenen und in der Regel mild verlaufenden Fälle einer Myokarditis oder Perikarditis – wir sprechen hier von knapp fünf Fällen bezogen auf 100.000 Impfungen – heilen in nahezu allen Fällen aus und dürfen keineswegs Grund dafür sein, sich gegen eine Covid-19-Impfung zu entscheiden – zumal die Option besteht, auf den mRNA-Impfstoff Comirnaty (Biontech – Anm. d. Red.) auszuweichen."

"Wer sich nicht gegen Covid-19 impfen lässt, geht ein weit höheres Risiko durch die Gefahren eines schweren Covid-19-Krankheitsverlaufs wie Organschäden oder gar Tod ein. Dies gilt besonders für chronisch kranke Menschen und Ältere“, warnt der Kardiologe. "Gleichwohl sollten Patienten sowie Ärzte und medizinisches Fachpersonal nach einer Covid-19-Impfung auf bestimmte Zeichen einer Myokarditis und Perikarditis achten."

Wie sich eine Herzmuskelentzündung bemerkbar macht

Anzeichen für Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen sind nach Angaben der Deutschen Herzstiftung:

  • vor allem Atemnot und Kurzatmigkeit,
  • ein starker Herzschlag, der unregelmäßig sein kann,
  • sogenannte Palpitationen (Herzflattern, Herzrasen),
  • Schmerzen in der Brust (vor allem bei der Perikarditis),
  • unerklärliche Müdigkeit,
  • Abgeschlagenheit und körperliche Schwäche.

Wie hoch wird das Risiko eingeschätzt?

Eine genaue Häufigkeit einer Myokarditis und/oder Perikarditis nach mRNA-Impfung kann nach wie vor nicht sicher ermittelt werden, da epidemiologische (bevölkerungsbezogene) Studien fehlen. Allerdings deuten alle Daten darauf hin, dass eine Myokarditis nach mRNA-Impfstoffen insgesamt sehr selten ist.

Von mehr als 92 Millionen Impfdosen Biontech und Moderna, die nach Angaben des PEI bis Ende September in Deutschland verimpft wurden, sind insgesamt 1.243 Verdachtsmeldungen einer Myo-/Perikarditis – unabhängig vom ursächlichen Zusammenhang mit der jeweiligen Impfung – berichtet worden.

Die Melderate bei Jungen im Alter von zwölf bis 17 Jahren sowie jungen Männern unter 30 Jahren war dabei nach PEI-Angaben am höchsten. Die Melderate einer Myo-/Perikarditis bei Covid-19-Impfungen beträgt danach bei Unter-30-Jährigen für den Biontech-Impfstoff etwa fünf Fälle pro 100.000 Impfungen und für den Moderna-Impfstoff etwa elf Fälle pro 100.000.

Adblock test (Why?)


Experte zur neuen Stiko-Empfehlung: Kann mRNA das Herz schädigen? - t-online
Read More

No comments:

Post a Comment

Ratgeber - Niesen im Frühling - Erkältet oder schon allergisch? - UNTERNEHMEN-HEUTE.de - UNTERNEHMEN-HEUTE.de

mp Groß-Gerau - Bei Niesreiz ist es schwierig zu differenzieren, ob die Symptome durch eine Pollenallergie oder durch einen Infekthervorger...