Nach Angaben der deutschen Alzheimer Gesellschaft erkranken jährlich rund 300.000 Menschen hierzulande an der Demenzkrankheit. Abhängig von der Bevölkerungsentwicklung könnten bis 2050 zwischen 2,4 und 2,8 Millionen Menschen in Deutschland an Alzheimer leiden – zumindest wenn es keinen Durchbruch in der Behandlung gibt. Genau den verspricht sich ein Forscher:innen-Team von einem Nasenspray, das im Rahmen einer ersten menschlichen Versuchsreihe an 16 Menschen in den USA getestet werden soll. Die Studienteilnehmer sind im Alter zwischen 60 und 85 Jahren und zeigen allesamt erste Alzheimer-Symptome.
Bei einer Alzheimer-Erkrankung entstehen Beta-Amyloid-Proteine, die sich als sogenanntes Alzheimer-Plaque zwischen den Nervenzellen ablagern und vom Körper nicht abgebaut werden können. Das im Rahmen der Versuchsreihe eingesetzte Nasenspray namens Protollin soll, so die Erwartung der beteiligten Forscher:innen, dabei helfen, das Alzheimer-Plaque aufzulösen.
Protollin regt das Immunsystem an. Es aktiviert die weißen Blutkörperchen in den Lymphknoten, die dann wiederum im Gehirn dazu beitragen sollen, das Alzheimer-Plaque aufzulösen. „Seit 20 Jahren mehren sich die Hinweise, dass das Immunsystem eine Schlüsselrolle bei der Beseitigung von Beta-Amyloid spielt“, erklärt die Neurologin Tanuja Chitnis, die im Bostoner Brigham and Women’s Hospital an der Durchführung der Studie beteiligt ist. Chitnis hofft, dass der neue Ansatz nicht nur gegen die Alzheimer-Krankheit, sondern auch im Kampf gegen andere neurodegenerative Erkrankungen helfen könnte.
Die Teilnehmer:innen der Versuchsreihe sollen je zwei Dosen Protollin im Abstand von je einer Woche erhalten. Der Test soll zunächst beweisen, dass das Nasenspray sicher ist und von den Patient:innen gut vertragen wird. Außerdem wird der Effekt des Nasensprays auf das Immunsystem und die weißen Blutkörperchen untersucht.
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