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Saturday, January 15, 2022

Studie zu Kliniken und Heimen: Maßnahmen verhinderten 200.000 Infektionen - n-tv NACHRICHTEN

Was wäre in Pflegeheimen und Krankenhäusern ohne Impfungen und Kontaktbeschränkungen passiert? Besonders für vulnerablen Gruppen kann dort ein Corona-Ausbruch gefährlich werden. Eine Studie des RKI berechnet auf Basis der ersten Welle, was abgewendet wurde.

Wenn das Coronavirus in einem Krankenhaus oder Pflegeheim grassiert, kann es für Risikogruppen schnell gefährlich werden. Eine Studie von Forschenden des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigt, dass die Impfkampagne und nicht-medizinischen Maßnahmen in der Pandemie dort wohl Schlimmeres abgewendet haben. Demnach habe die Kombination aus beidem bis September 2021 geschätzt rund 200.000 Corona-Infektionen in Einrichtungen verhindert.

Für ihre im Fachjournal "The Lancet" veröffentlichte Untersuchung haben die Forschenden Infektionsdaten von 14 der 16 Bundesländer aus den vier Wellen verglichen. Dabei unterschieden sie zwei Arten von Ausbrüchen: solche in Krankenhäusern und welche in sogenannten "Langzeitpflegeeinrichtungen" wie etwa Pflegeheimen. In beiden Fällen zählten auch die Infektionen des Personals in die Statistik. Als Ausbruch wurden Infektionscluster mit mindestens zwei positiven PCR-Tests definiert, die den Gesundheitsämtern gemeldet wurden.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellten fest, dass die Zahl der Ausbrüche in Krankenhäusern und Pflegeheimen besonders in der ersten und zweiten Welle mit der Infektionsdynamik in der Gesamtbevölkerung verknüpft gewesen sei. Gab es viele Neuinfektionen, sei ebenso die Zahl der Ausbrüche in Einrichtungen gestiegen. Die Daten aus der Zeit von April bis Juli 2020 nutzten die Forschenden als Basis für ihre Berechnungen. In der Anfangszeit der Pandemie gab es noch keinen Impfstoff und auch nicht-medizinische Maßnahmen wie die Maskenpflicht griffen damals noch nicht. Deshalb nahmen sie die Zahl der Ausbrüche pro 10.000 wöchentliche Corona-Fälle aus der ersten Welle und errechneten dafür Prognosen für die späteren Wellen.

Maßnahmen zeigten Wirkung

Ihr Ergebnis für die zweite Welle: Auch ohne Impfungen, dafür aber mit besseren Masken und Kontaktbeschränkungen konnten im Winter 2020 geschätzt fast 20.000 Infektionen verhindert werden. In Pflegeheimen waren die beschlossenen Corona-Regeln sogar noch erfolgreicher. Dort wurden den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zufolge rund 5000 Ausbrüche mit etwa 35.000 Infektionen abgewendet.

Mit zunehmendem Verlauf der Pandemie - in dritter und vierter Welle - habe die Korrelation zwischen Bevölkerung und Pflegeeinrichtungen sowie Krankenhäusern bei den Fallzahlen weiter abgenommen. Besonders im März 2021, nach Beginn der Impfkampagne, sank nicht nur die Zahl der Infektionen, sondern auch die Mortalitätsrate. Zudem habe sich gezeigt, dass sich besonders in Krankenhäusern die nicht-medizinischen Maßnahmen bewährt hätten. Die Größe der Ausbrüche nahm durch sie ab. So wurden in der dritten Welle in Krankenhäusern geschätzt rund 28.000 Infektionen und in Pflegeeinrichtungen mehr als 100.000 Fälle verhindert. Auch in der vierten Welle konnten bis September 2021 nochmals geschätzt mehr als 26.000 Fälle vermieden werden.

Die Forschenden beobachteten zudem, dass Infektionscluster in Pflegeheimen im Vergleich zu Krankenhäusern nicht nur häufiger auftraten, sondern auch größer waren. Zudem seien die Ausbrüche in Kliniken im Verlauf der Pandemie immer kleiner geworden. Eine Erklärung könnte sein, dass es in Krankenhäusern eine bessere Lernkurve gegeben habe. Die Analyse habe darüber hinaus gezeigt, dass Pflegeheime in der zweiten Welle größere Probleme gehabt hätten, Ausbrüche zu kontrollieren. Möglich sei, dass in Krankenhäusern die nicht-medizinischen Maßnahmen durch besser geschultes Personal auch besser hätten umgesetzt werden können.

Zudem widerlegten Erkenntnisse des Forscherteams die These, dass Risikogruppen dadurch geschützt werden könnten, indem Einrichtungen wie Kliniken und Pflegeheime von der Außenwelt abgeriegelt werden. Der Zusammenhang zwischen Infektionsgeschehen in der Bevölkerung und in Heimen zeige, dass das als Schutz nicht ausreichen würde. Die Zahl der Ausbrüche weise darauf hin, dass das Virus vor allem durch die Belegschaft eingetragen wurde, da im Verlauf der Pandemie vielen Besuchenden in Krankenhäusern und Pflegeheimen der Zutritt verwehrt wurde.

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