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Monday, February 21, 2022

USA: Student müssen beide Beine amputiert werden - weil er Essensreste aß - RTL Online

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21. Februar 2022 - 12:55 Uhr

Ein Student aus den USA wollte eigentlich nur eine Portion Nudeln zum Abendessen verputzen – keine 24 Stunden später landete der 19-Jährige mit lebensgefährlichen Symptomen im Krankenhaus. Um sein Leben zu retten, mussten die Ärzte ihm schließlich beide Beine und Teile der Finger amputieren. Der Grund für den schrecklichen Krankheitsverlauf offenbar: Eine fehlende Impfdosis.

Essensreste gegessen: Student muss sich mehrfach übergeben

An einem Abend des vergangenen Jahres hatte der Student Reis, Hähnchen und chinesische Nudeln im Kühlschrank gefunden – Überreste einer Portion, die sein Mitbewohner am Tag zuvor gegessen hatte. Der 19-Jährige verschlang das Abendessen, doch nur wenig später begann er bereits, sich deutlich schlechter zu fühlen.

Der Student musste sich mehrfach übergeben, in der Nacht hielten ihn schreckliche Kopfschmerzen wach. Zunächst machten sich die beiden Freunde allerdings keine allzu großen Sorgen. Auch der Mitbewohner hatte sich nach dem Verzehr der Nudeln übergeben müssen, das Essen anschließend aber nicht weggeworfen. Es würde wohl eine vorübergehende Lebensmittelvergiftung sein, dachten die beiden. Leider sollte es deutlich schlimmer kommen.

USA: Ärzte finden Grund für schwere Krankheit zunächst nicht

Als der 19-Jährige am nächsten Morgen einen Ausschlag auf seinen Händen entdeckte, fuhr sein Mitbewohner ihn ins Krankenhaus. Auf der Fahrt wurde die Sehkraft des Studenten immer schlechter, sein Nacken begann steif zu werden. Im Krankenhaus stellten Ärzte Kurzatmigkeit und einen zu schnellen Herzschlag fest. Der Patient übergab sich erneut, der dunkelrote Ausschlag breitete sich über seinen ganzen Körper aus.

Doch während sich der Zustand des Studenten immer weiter verschlechterte, fanden die Ärzte den Grund für seine Krankheit nicht. Wieso hatte sich sein Mitbewohner nur übergeben müssen? Wieso geriet ihr Patient in Lebensgefahr? Der 19-Jährige hatte keine bekannten Allergien und auch keine schweren Drogenprobleme.

"Die außergewöhnlichsten Merkmale dieses Falls waren seine Blutgerinnungsstörungen sowie die Schnelligkeit, mit der sich die Krankheit verschlimmerte", wird Dr. Pavan K. Bendapudi, der den Patienten behandelte, im "New England Journal of Medicine" zitiert. "Auffallend war zudem sein junges Alter sowie das Fehlen typischer Risikofaktoren."

Meningokokken-Infektion: Amputation beider Beine und Teile aller zehn Finger

Der Zustand des 19-Jährigen verschlechterte sich so rasant, dass er künstlich beatmet und mit einem Hubschrauber in ein besser ausgestattetes Krankenhaus geflogen werden musste. Erst dort erhielten die Ärzte die Ergebnisse des Bluttests des Studenten: Eine Meningokokken-Infektion.

Den Ärzten gelang es, den Zustand ihres Patienten zu stabilisieren, zu diesem Zeitpunkt hatten die Nieren des 19-Jährigen aber bereits versagt, mehrere Körperteile des Studenten drohten abzusterben. Um sein Leben zu retten, wurden ihm schließlich beide Beine vom Knie abwärts sowie Teile aller zehn Finger amputiert.

Erst 26 Tage später erlangte der 19-Jährige sein Bewusstsein zurück. Er hatte seine schreckliche Krankheit zwar überlebt, doch sein Leben sollte sich für immer verändert haben.

Sepsis: Patient fehlte Impfdosis gegen Meningokokken

Doch was hatte zum schweren Krankheitsverlauf bei dem Studenten geführt? Wieso kam sein Mitbewohner mit so leichten Symptomen davon? Den wahrscheinlichen Grund fanden die Ärzte schließlich in den Impf-Unterlagen des Patienten: Der 19-Jährige war in der Schule zwar gegen Meningokokken geimpft worden, die empfohlene zweite Dosis vier Jahre später hatte er allerdings nie erhalten - im Gegensatz zu seinem Mitbewohner. Deshalb konnten die Bakterien dem Körper des jungen Studenten so gefährlich zusetzen.

Meningokokken führen bei rund zehn Prozent aller Patienten zum Tod. Der 19-Jährige erlitt durch die schwere Infektion eine Sepsis. Septische Erkrankungen sind die häufigste Todesursache infolge einer Infektion und die dritthäufigste Todesursache überhaupt in Deutschland. Sie fordern jährlich fast ebenso viele Todesopfer wie Herzinfarkte und deutlich mehr als Brustkrebs oder Darmkrebs.

Das "New England Journal of Medicine" hatte den Fall bereits im vergangenen März veröffentlicht. Durch Berichte eines populären YouTube-Kanals sowie britischer Medien erlangte dieser in den vergangenen Tagen zunehmend an Aufmerksamkeit. (jda)

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