/alfaolga, stock.adobe.com
Köln – Eine Wissenschaftlerteam hat im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) untersucht, ob Senioren ohne Symptome von einer regelmäßigen Bestimmung der Vitamin-B12 oder Vitamin D-Spiegel profitieren. Ergebnis: Es gibt für den Nutzen eines solchen Screenings keinen Anhaltspunkt.
Das IQWiG hatte die Fragestellung im Rahmen des Themenchecks Medizin aufgegriffen. Die Recherchen und Berichte in diesem Bereich gehen auf Vorschläge von Bürgern zurück. Die Bürgerin, die den Bericht auf den Weg gebracht hat, mutmaßt, dass ein Vitamin-D- oder ein Vitamin-B12-Mangel eine Ursache für relevante Gesundheitsprobleme darstellen könnte.
Ebenso geht sie davon aus, dass niedrige Vitamin-D- und Vitamin-B12-Spiegel im höheren Lebensalter häufiger vorkommen und oft unerkannt bleiben. Sie fragte daher, ob durch eine regelmäßige Bestimmung der Blutwerte bei älteren Menschen und gegebenenfalls eine entsprechende Vitaminsubstitution Folgeerkrankungen vermieden werden könnten.
Das IQWiG beauftragte ein Wissenschaftlerteam unter der Federführung der Donau-Universität Krems mit der Recherche und der Erstellung eines sogenannten Health Technology Assessments (HTA). Die Forscher konnten aber weder für das Vitamin-B12- noch für das Vitamin-D-Screening Studien finden, welche die gesamte Screeningkette abbilden – bestehend aus Screeninguntersuchung und der daraus gegebenenfalls folgenden weiteren Diagnostik und Interventionen.
Daher werteten die Sachverständigen Studien aus, die die Supplementierung von Vitamin B12 beziehungsweise Vitamin D bei älteren asymptomatischen Personen mit einem nachgewiesenen niedrigen Vitaminspiegel untersuchten.
Zu der Gabe von Vitamin-B-12 fand die Arbeitsgruppe zwei randomisierte klinische Studien. Beide zeigten laut den Wissenschaftlern keine Hinweise darauf, dass eine Behandlung niedriger Vitamin-B12-Spiegel bei symptomlosen älteren Personen die Gesundheit verbessert.
aerzteblatt.de
Zu einer Vitamin-D-Substitution bei bekanntem niedrigem Vitamin-D-Spiegel identifizierten die Forscher 33 randomisierte klinischen Studien mit insgesamt mehr als 60.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Die externen Sachverständigen konnten auf dieser Basis keinen Anhaltspunkt für den Nutzen einer Behandlung niedriger Vitamin-D-Spiegel ableiten – weder für die Prävention von Knochenbrüchen, Stürzen, Diabetes mellitus, Herzkreislauferkrankungen, Infektionen oder dem Auftreten unerwünschter Ereignisse.
Die Autorinnen und Autoren des HTA-Berichts kommen zu dem Ergebnis, dass ein Vitamin-D- oder ein Vitamin-B12-Screening bei asymptomatischen Personen ab 50 Jahren nicht zu befürworten ist – wegen des fehlenden Nutzennachweises für die Vitaminsubstitution bei ansonsten symptomfreien Personen mit einem niedrigen Vitamin-D- beziehungsweise Vitamin-B12-Spiegel. © hil/aerzteblatt.de
Vitaminscreening: Kein Anhaltspunkt für Nutzen bei symptomlosen... - Deutsches Ärzteblatt: Aktuelles aus Gesundheitspolitik und Medizin
Read More
No comments:
Post a Comment