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Thursday, April 28, 2022

Risikorechner: So bestimmen Sie per App das Herzalter - Main-Spitze

Mediziner warnen immer wieder, dass viele Menschen ein erhöhtes Herzinfarktrisiko hätten. Aber trifft das auch auf einen selbst zu? Eine neue App der Herzstiftung soll das bewerten können.

Die App HerzFit der Herzstiftung vergleicht Gesundheitsdaten und wertet das Risiko für einen Herzinfarkt aus. (Bild: dpa) Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Die App HerzFit der Herzstiftung vergleicht Gesundheitsdaten und wertet das Risiko für einen Herzinfarkt aus. (Bild: dpa) (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)

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Frankfurt/München - Ihr Herz kann älter sein als Ihr tatsächliches Alter. Den das Organ wird neben der erblichen Veranlagung und Umweltfaktoren vom Lebensstil beeinflusst. Und davon abhängig steigt oder sinkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wie es genau um Ihr Herz steht, versucht die neue „HerzFit-App“ der Deutschen Herzstiftung zu analysieren.

Integriert ist ein von Herzspezialisten entwickelter Risikorechner, mit dem das Herzalter bestimmt werden kann. Ein schlechtes Ergebnis bedeute nicht, dass man dem Herzinfarkt oder Schlaganfall hilflos ausgeliefert sei, erklärt der Kardiologe Prof. Heribert Schunkert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Aber es sollte als Aufforderung betrachtet werden, etwas für die Gesundheit zu tun.

Bewegungs- und Ernährungstipps

Entsprechende Expertentipps gibt es dann auch gleich in der App. Neben Informationen zu mehr Bewegung und einer gesunden Ernährung gibt es Strategien zur Bewältigung von Stress und zum Aufhören mit dem Rauchen.

Nach Angaben der Herzstiftung fragt die App persönliche Gesundheitsdaten wie Blutdruck, Herzfrequenz, LDL-Cholesterin, Langzeitblutzucker und Gewicht ab. Diese blieben auf dem Smartphone der Anwender und könnten jederzeit gelöscht und verändert werden - ohne Einsicht Dritter.

Die App wurde von der Herzstiftung gemeinsam mit Partner wie dem Projekt DigiMed Bayern vom Deutschen Herzzentrum München entwickelt. Die „HerzFit-App“ ist kostenfrei im Apple Store (für iPhone) oder im Google Play Store (Android) für das Smartphone verfügbar.

© dpa-infocom, dpa:220428-99-78727/3

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Herzinfarkte in Bayern: Herzstiftung unterstützt Aufklärungskampagne - mit digitaler HerzFit-App - lifePR

Der Herzinfarkt zählt zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland mit über 44.000 Sterbefällen im Jahr 2020, davon in Bayern allein über 6.400 (Bayerischer Herzinfarkt-Bericht). Damit zählt der Herzinfarkt nicht nur zu den häufigsten Todesursachen hierzulande, er führt bundesweit zu mehr als 210.000 stationären Aufnahmen pro Jahr (Deutscher Herzbericht 2020) und ist zugleich Ursache für schwerwiegende Folgeerkrankungen des Herzens wie die chronische Herzinsuffizienz. „Jeder kann mit einem gesundheitsförderlichen Lebensstil sein Risiko für einen Herzinfarkt und weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Mein Ziel ist es, die Menschen mit unserer Kampagne ‚Hand aufs Herz – Aktiv gegen Herzinfarkt‘ für das Thema zu sensibilisieren und zur Vorsorge zu motivieren“, betont Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek auf dem Fachtag zur Herzinfarkt-Kampagne „Hand aufs Herz“ in München. Wer die vermeidbaren Herzinfarkt-Risikofaktoren wie Rauchen, Fettleibigkeit, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und psychosozialen Stress kenne, so der Gesundheitsminister, könne mit dem entsprechenden Wissen und mit Motivation den Risikokrankheiten Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen effektiv vorbeugen. „Wir unterstützen die Herzinfarkt-Kampagne mit einem umfangreichen kostenfreien Angebot aus gemeinsam von unabhängigen Herzspezialisten entwickelten Broschüren, einem Herzinfarkt-Risikorechner und der neu entwickelten HerzFit-App zur digitalen Herz-Kreislauf-Prävention“, betont der Kardiologe und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Herzstiftung Prof. Dr. med. Heribert Schunkert. „Wer aktiv etwas für ein gesundes Herz tun und zu mehr Kompetenz darin gelangen möchte, sollte unser Präventions-Angebot nutzen, das die Herzinfarkt-Risikovorsorge gezielt auf die individuelle Situation der Nutzerinnen und Nutzer ausrichtet!“, so der Appell des Ärztlichen Direktors des Deutschen Herzzentrums München.

Die App bietet ein großes Spektrum an Informationen, zusammengestellt von den Experten der Deutschen Herzstiftung, und motiviert Menschen jeden Alters, doch insbesondere solche ab 45 Jahren, ihr kardiovaskuläres Risiko zu senken. Während das Risiko für den Herzinfarkt meist bei Männern gesehen wird, können auch Frauen mit Risikofaktoren betroffen sein – auch auf deren Besonderheiten geht die HerzFit-App gezielt ein.

Informationen zur kostenfreien HerzFit-App für das Smartphone (Funktionsweise, App-Stores) sind unter www.herzstiftung.de/herzfit-app abrufbar. Broschüren zur Kampagne „Hand aufs Herz“ können unter https://handaufsherz.bayern kostenfrei bestellt werden. Vorrangiges Ziel der Herzstiftung als Kooperationspartner des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege im Rahmen der Kampagne ist, die Sterblichkeit und Erkrankungshäufigkeit durch Herzinfarkt und Schlaganfall sowie andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzschwäche deutlich zu reduzieren – mit Hilfe gezielter Aufklärungsangebote und der HerzFit-App zur Verbesserung der Herzgesundheit und Senkung des Herzinfarkt-Risikos. „Wir wollen allen, die sich für ihre Gesundheit interessieren, helfen, die Herzinfarkt-Symptome und Risikokrankheiten von Herzinfarkt und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen frühzeitig zu kennen, damit sie gezielter der Gefahr durch diese Herz- und Gefäßleiden gegensteuern können“, so Schunkert.

Herzinfarkte haben eine „Vorgeschichte“ durch Risikokrankheiten

Ein Herzinfarkt ereignet sich für die Betroffenen meist völlig unerwartet - quasi wie aus heiterem Himmel. Dem Infarkt geht aber in der Regel ein über Jahre dauernder Verengungsprozess der Herzkranzgefäße durch arteriosklerotische Plaques („Gefäßverkalkung“) voraus. „An der Entstehung dieser koronaren Herzkrankheit, kurz KHK, sind neben nicht-beeinflussbaren Faktoren wie Alter und Genetik auch vermeidbare Risikofaktoren beteiligt, denen wir effektiv durch gezielte Prävention gegensteuern können“, erklärt Schunkert. Millionen Betroffene in Deutschland wie in Bayern haben Bluthochduck, Diabetes mellitus und zu hohe Cholesterinspiegel im Blut, die wiederum durch einen ungesunden Lebensstil verursacht oder gefördert werden: Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und psychosozialer Stress. Diese schleichenden Risikokrankheiten insbesondere für Herzinfarkt/KHK, Herzschwäche und Schlaganfall fallen oftmals erst dann auf, wenn es zu spät ist und sie Organschäden verursacht haben (Bluthochdruck) oder durch Schädigung der Gefäßinnenhaut der Herzkranzgefäße zum Herzinfarkt führen (Diabetes). Besonders gefährlich wird es, wenn Bluthochdruck, hohes Cholesterin und Diabetes mit Übergewicht im Quartett als „metabolisches Syndrom“ auftreten. „Deshalb muss jeder diese Krankheiten und ihre Ursachen kennen und lernen, wie man selbst erfolgreich mit Lebensstiländerungen an der Vorbeugung dieser ,stillen Killer‘ mitwirken kann – ob als Gesunder oder bereits Erkrankter“, unterstreicht Prof. Schunkert. Die Informationen hierzu hält die App HerzFit bereit.

HerzFit-App: Digitaler Helfer für die Herzgesundheit

Eine Hilfe für alle, die herzgesund leben und einem Herzinfarkt oder Schlaganfall vorbeugen möchten, ist die neue HerzFit-App, die von der Deutschen Herzstiftung gemeinsam mit dem Projekt DigiMed Bayern und dem vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderten Deutschen Herzzentrum München sowie weiteren Partnern* entwickelt wurde (Infos: www.herzstiftung.de/herzfit-app). „Unser Ziel mit der HerzFit-App ist es, kardiovaskuläre Prävention in den Alltag ihrer Nutzerinnen und Nutzer zu bringen und jeden Einzelnen aktiv zur Verbesserung der Herzgesundheit anzuregen. Die HerzFit-App motiviert zu einem gesunden Lebensstil durch regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und Vermeidung von psychosozialem Stress“, erklärt Schunkert. Dazu kombiniert die App das Messen von persönlichen Gesundheitsdaten, darunter die Erfassung des Herzalters, die Optimierung des Lebensstils und das Sich-informieren über Gesundheitsthemen zu einem individuellen digitalen Gesundheitsprogramm zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, so der Kardiologe. Der Herzinfarkt-Risikotest der Herzstiftung ist rundum modernisiert in die HerzFit-App integriert. Mit dem Test können unentdeckte Risikofaktoren erfasst und in den Fokus des nächsten Check-ups beim Hausarzt rücken.

Digitale Prävention im Sinne der 4P-Medizin

Bei der Erstellung der HerzFit-App haben sich Schunkert, der Initiator der HerzFit-App und sein Entwickler-Team vom Projekt DigiMed Bayern an dem Prinzip der 4P-Medizin aus der Onkologie orientiert, d. h. nach den Leitmerkmalen einer präventiven, personalisierten, präzisen und partizipativen Therapie. „Mit der App sind wir ganz auf dieser Linie, weil sie jeden Einzelnen an diesem Projekt der besseren Gesundheit einbezieht und wir mit Hilfe der App die Motivation noch mehr an die Menschen herantragen“, so der Herzstiftungs-Vize-Vorsitzende.

*HerzFit – Die App der Deutschen Herzstiftung wurde entwickelt mit Unterstützung der Partner Techniker Krankenkasse, Deutsche Hochdruckliga sowie Deutsches Herzzentrum München, Technische Universität München und DigiMed Bayern

Infos zur HerzFit-App

Die HerzFit-App ist kostenfrei im Apple Store (für iPhone) oder im Google Play Store (Android) für das Smartphone verfügbar. Informationen zur HerzFit-App und ihrer Funktionsweise sind unter www.herzstiftung.de/herzfit-app abrufbar.

Infomaterial zur Herzinfarkt-Kampagne (kostenfrei)

Betroffene und Interessierte erhalten kostenfreie Informationen über Diagnose, Therapie und Vorbeugung von Herzinfarkt und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen über die Kampagnen-Seite https://handaufsherz.bayern

Informieren Sie sich über die HerzFit-App über den Herzstiftungs-Podcast www.herzstiftung.de/podcast-herzfitapp und über den Video-Clip unter https://youtu.be/fcs2SCPZfTs

Weitere Ratgeber für Betroffene zu Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen (hohes Cholesterin) bietet die Herzstiftung kostenfrei unter www.herzstiftung.de/bestellung

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Wednesday, April 27, 2022

Impfungen wirken bei Kleinkindern schlechter, wenn diese Antibiotika erhalten. - RND

Forschungsergebnisse aus den USA

Studie: Antibiotika schwächen bei Kleinkindern Corona-Impfwirkung ab

Die Einnahme von Antibiotika kann bei Kleinkindern den Schutz durch Impfungen herabsetzen. Das hat eine Studie US-amerikanischer Forschender ergeben, die im Fachjournal „Pediatrics“ erschienen ist. Für die Studie waren 560 Kinder zwischen ihrem sechsten und 24. Lebensmonat regelmäßig untersucht und beobachtet worden. Dabei wurde erfasst, wie oft die Kleinkinder an Atemwegsinfektionen und Mittelohrentzündungen litten. Außerdem wurden Blutproben der Kinder ausgewertet, die bei Vorsorgeuntersuchungen und bei Auftreten einer akuten Mittelohrentzündung entnommen worden waren. Die Forschenden bestimmten dabei die Antikörperlevel der Kinder für zuvor erfolgte Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Polio, Keuchhusten, Influenza und Pneumokokken.

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Von den insgesamt 560 untersuchten Kindern waren 342 Kinder innerhalb der ersten zwei Lebensjahre mit Antibiotika behandelt worden. Bei ihnen waren die Antikörperlevel im Schnitt geringer als bei den Kindern ohne Antibiotikabehandlung. Besonders niedrig war das Antikörperlevel, wenn die Kinder im Alter zwischen neun und zwölf Lebensmonaten eine Antibiotikabehandlung erhalten hatten. Auch wiederholte Therapien mit Antibiotika führten zu besonders niedrigen Antikörperwerten. Bereits andere Studien hatten ergeben, dass die Einnahme von Antibiotika die Wirkung von Schutzimpfungen verringern kann, nun wurde dies erstmalig bei Kleinkindern gezeigt.

Zweiter Booster für alle?

Wegen der erwarteten Corona-Welle im Herbst planen erste Bundesländer schon mit der vierten Corona-Impfung für alle. Aber braucht es die zweite Auffrischimpfung überhaupt?

„Das wichtigste Ergebnis ist, dass besonders bei Kindern mit Antibiotikagaben zwischen dem neunten und 24. Lebensmonat signifikant geringere Antikörpertiter gemessen wurden. Diese liegen unter den Konzentrationen, die generell für einen Immunschutz als relevant angesehen werden. Damit hätten sie ein erhöhtes Risiko, an Infektionen zu erkranken, die durch die Erreger, gegen die geimpft wurde, ausgelöst werden“, sagte Ulrich Schaible, Mikrobiologe am Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften (FZB) in Borstel, gegenüber dem Science Media Center (SMC).

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Mehr zum Thema

Antibiotika zerstören nützliche Darmbakterien

Cornelia Gottschick, Infektionsepidemiologin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, sagte gegenüber dem SMC: „Die Ergebnisse der Studie sind sehr interessant und zeigen erneut, wie wichtig es ist, dass Antibiotika nicht leichtfertig verabreicht werden.“ Gottschick erklärte auch, wie eine Antibiotikatherapie den Immunschutz herabsetzen könnte: „Der Darm ist von unzähligen unterschiedlichen Bakterien besiedelt, die unser Immunsystem auf Trab halten und dafür sorgen, dass es in Balance bleibt.

Antibiotika, die in der frühen Kindheit oft gegen eine Mittelohrentzündung verschrieben werden, greifen nicht nur die gefährlichen Bakterien im Ohr an, sondern auch die nützlichen Bakterien des Darmmikrobioms. Die Balance der Bakterien mit unserem Immunsystem wird dadurch gestört und es ist denkbar, dass Impfungen dadurch nicht mehr ihre volle Wirkung zeigen, was zu einem verminderten Immunschutz führen kann.“ Allerdings sei das nur eine theoretische Annahme, da in der Studie das Darmmikrobiom nicht untersucht worden sei.

Shanghai meldet mehrere Corona-Tote

Vor dem Hintergrund der Null-Covid-Strategie Chinas sind die verstorbenen Personen ein herber Rückschlag. Und die Infektionszahlen in Shanghai steigen weiter.

Claudius Meyer, Immunologe am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz, sagte gegenüber dem SMC, wenn ein Mindestniveau an Antikörpern für eine Impfung nicht erreicht werde, bestehe „berechtigterweise die Befürchtung, dass nur ein verminderter Schutz vermittelt wurde“. Eine Ausnahme bestehe bei einer Impfung gegen Keuchhusten, für die sich seit Jahren kein Mindestmaß an Antikörpern für einen Schutz festlegen lasse.

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Haltbarkeitsdatum überschritten: Ist der Corona-Selbsttest jetzt noch brauchbar?

Wie lagern und was tun, wenn das Haltbarkeitsdatum überschritten wurde? Das müssen Sie zu den Corona-Selbsttests wissen.

Allerdings habe die Studie nicht nachgewiesen, dass eine Impfantwort ausgeblieben sei. Alle Kinder hätten auf die Impfungen „produktiv reagiert“, es sei also davon auszugehen, dass sie trotz niedriger Antikörperlevel über einen gewissen Schutz verfügten. So seien Antikörper nur ein Teil der immunologischen Antwort auf einen Impfstoff. Auch das T-Zell-vermittelte Immungedächtnis könne zu einer Schutzwirkung führen, sei in der Studie aber nicht untersucht worden.

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Impfungen wirken bei Kleinkindern schlechter, wenn diese Antibiotika erhalten. - RND
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Monday, April 25, 2022

Vitamin D, Omega 3 und Sport gegen Krebs - Pressetext.com

pte20220425015 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Zusammenwirken aller Maßnahmen senkt Erkrankungsrisiko bei über 70-Jährigen um 61 Prozent


Seniorin: Krebsrisiko lässt sich im fortgeschrittenen Alter leicht senken (Foto: pixabay.de/caropat)

Seniorin: Krebsrisiko lässt sich im fortgeschrittenen Alter leicht senken (Foto: pixabay.de/caropat)


Zürich (pte015/25.04.2022/10:30) -

Die Kombination von hochdosiertem Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und einem einfachen Krafttrainingsprogamm für zu Hause (SHEP) führt bei gesunden Erwachsenen über 70 Jahren zur kumulativen Verringerung des Krebsrisikos um 61 Prozent. Zu dem Ergebnis kommen Forscher des Universitätsspitals Zürich http://usz.ch . Dabei handelt es sich laut den Experten um die erste Studie, die die kombinierten Vorteile von drei leistbaren staatlichen Gesundheitsmaßnahmen auf die Prävention von invasiven Krebserkrankungen untersucht hat.

Studie mit 2.157 Teilnehmern

Den Fachleuten nach könnten die Forschungsergebnisse Auswirkungen auf die Krebsprävention bei älteren Erwachsenen haben. Krebs ist bei älteren Erwachsenen in Europa und den USA die zweithäufigste Todesursache. Dabei nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung mit zunehmendem Alter zu. Laut der Forschungsleiterin Heike Bischoff-Ferrari beschränken sich die präventiven Maßnahmen bei älteren Menschen derzeit großteils auf Screenings und Impfungen. Mechanistische Studien haben gezeigt, dass Vitamin D das Wachstum von Krebszellen unterbindet. Auch Omega-3 kann die Umwandlung von normalen Zellen in Krebszellen unterdrücken.

Körperliche Bewegung ist den Wissenschaftlern nach dafür bekannt, dass sie die Immunfunktion verbessert und die Entzündungen verringert. Beides könnte beim Verhindern einer Krebserkrankung helfen. Es fehlten jedoch bisher robuste klinische Studien, um die Wirksamkeit dieser drei einfachen Maßnahmen allein oder in Kombination zu beweisen. Das Team um Bischoff-Ferrari hat die "DO-HEALTH"-Studie http://do-health.eu durchgeführt. An der drei Jahre laufenden Erhebung nahmen 2.157 Teilnehmer aus fünf europäischen Ländern teil. Dabei handelte es sich um die Schweiz, Frankreich, Deutschland, Österreich und Portugal.

Kumulative Vorteile erwiesen

Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip in acht unterschiedliche Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhielt täglich 2.000 Internationale Einheiten Vitamin D3, ein Gramm Omega-3 und drei Mal in der Woche SHEP. Die zweite Gruppe bekam Vitamin D3 und Omega-3, die dritte Gruppe Vitamin D3 und SHEP verabreicht. Die vierte Gruppe erhielt Omega-3 und SHEP und die fünfte nur Vitamin D3. Die sechste Gruppe erhielt nur Omega-3, die siebte Gruppe nur SHEP und die letzte ein Blindpräparat. Die Teilnehmer wurden alle drei Monate telefonisch kontaktiert - zu Beginn, nach einem, zwei und drei Jahren wurden sie zudem mit Standarduntersuchungen überprüft.

Die Ergebnisse der Schweizer Wissenschaftler zeigen, dass alle drei Behandlungsformen beim Risiko von invasiven Krebserkrankungen über kumulative Vorteile verfügen. Jeder Ansatz verfügt demnach über einen kleinen einzelnen Vorteil. In Kombination werden die Vorteile jedoch statistisch signifikant. Insgesamt konnten die Forscher eine Verringerung des Krebsrisikos um 61 Prozent feststellen. Die aktuellen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse wurden in "Frontiers in Aging" veröffentlicht.

(Ende)

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Prostatakrebs: Forscher machen wichtige Entdeckung im Urin - 'kleinen Teil des Puzzles' - inFranken.de

In Europa sterben jedes Jahr mehr als 70.000 Männer an Prostatakrebs, ein Vielfaches mehr erkranken daran. Wie genau Prostatakrebs entsteht, ist dabei noch weitgehend unbekannt. Zumindest bislang. Denn einem Forschungsteam der University of East Anglia (UEA) ist es gelungen, einen Zusammenhang zwischen aggressiven Formen von Prostatakrebs und besonderen Bakterien in einer Studie festzustellen. Die Hoffnung der Forschenden ist, dass mit den neu gewonnenen Erkenntnissen der Weg für Behandlungen geebnet werden könnte, indem man die speziellen Bakterien behandelt und dadurch die Entwicklung von aggressivem Prostatakrebs verlangsamen oder verhindern kann. 

Der Leiter des Forschungsprojektes, Colin Cooper von der medizinischen Fakultät der UEA in Norwich, erklärte: "Wir wissen bereits von einigen starken Verbindungen zwischen Infektionen und Krebs." Bekannt sei, dass Helicobacter pylori-Bakterien im Verdauungstrakt zu Magengeschwüren führen können, die mit Magenkrebs in Verbindung gebracht werden. Einige Typen des HPV-Virus stehen zudem im Verdacht, Gebärmutterhalskrebs verursachen zu können.

Bakterien stehen in engem Zusammenhang mit aggressivem Prostatakrebs

"Wir wollten herausfinden, ob Bakterien mit der Art und Weise, wie Prostatakrebs wächst und sich ausbreitet, in Verbindung gebracht werden können", schilderte der Wissenschaftler. Laut den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die für die Studie verantwortlich sind, sei wenig darüber bekannt, was dazu führt, dass manche Prostatakarzinome aggressiver werden als andere. Mit der Verbindung der Bakterien zu Prostatakrebs habe man nun jedoch "einen kleinen Teil des Puzzles" entdeckt. 

Für die Forschung arbeiteten die Forschenden mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Norfolk und Norwich University Krankenhauses, dem Quadram Institute und anderen Kooperationspartnerinnen und Partnern zusammen. Sie analysierten Urin- oder Gewebeproben von mehr als 600 Patientinnen und Patienten mit oder ohne Prostatakrebs. Dabei gelang es den Forschenden Methoden zu entwickeln, mit denen die Bakterien ausfindig gemacht werden konnten, die mit aggressivem Prostatakrebs in Verbindung gebracht werden. Die Erstautorin der Forschungsarbeit und ebenfalls Wissenschaftlerin an der Fakultät UEA in Norwich, Rachel Hurst, sagte: "Um die Bakterien aufzuspüren, haben wir etwa das gesamte Erbgut der entnommenen Gewebeproben untersucht. Bei der Untersuchung wird vor allem das Erbgut des Tumors sowie des eventuellen Krankheitserregers untersucht. So konnten wir auch Bakterien nachweisen." 

Bei der Untersuchung haben die Forschenden mehrere Bakterientypen gefunden, die mit aggressivem Prostatakrebs in Verbindung stehen. Einige davon seien neue Bakterientypen, die noch nie zuvor gefunden worden seien. Zwei dieser neu entdeckten Bakterienarten wurden nach Unterstützerinnen und Unterstützern der Studie benannt. "Porphyromonas bobii" und "Varibaculum prostatecancerukia". Die entdeckten Bakterien sind "anaerob", können also auch ohne Sauerstoff wachsen. Rachel Hurst sagte: "Wenn eines dieser spezifischen anaeroben Bakterien in den Proben der Patientinnen und Patienten nachgewiesen wurde, war dies mit dem Vorhandensein eines höheren Grades von Prostatakrebs und einem schnelleren Fortschreiten der Krankheit verbunden. Allerdings wissen wir noch nicht, wie die Menschen diese Bakterien aufnehmen, ob sie den Krebs verursachen oder ob eine schlechte Immunreaktion das Wachstum der Bakterien ermöglicht."

Forschung könnte zu völlig neuen Therapieansätzen führen 

Das Forschungsteam hoffe jedoch, dass die gewonnenen Ergebnisse zu neuen Behandlungsmöglichkeiten führen, welche die Entwicklung von aggressivem Prostatakrebs verlangsamen oder verhindern können. "Unsere Arbeit könnte auch den Grundstein für neue Tests legen, die Bakterien nutzen, um die wirksamste Behandlung für den Krebs eines jeden Mannes vorherzusagen", erzählt Hurst. Wichtig sei für die Zukunft, nicht die nützlichen Bakterien, die den menschlichen Organismus unterstützen, mit anzugreifen. Laut Daniel Brewer von der medizinischen Fakultät der UEA in Norwich sei eine der größten Herausforderungen herauszufinden, man abwarten müsse und wann eine Behandlung gegen den Krebs begonnen werden müsse. Werde es möglich aggressive Krebsarten gezielt behandeln können, während anderen eine unnötige Behandlung erspart werde, könne das die Art und Weise wie man mit Prostatakrebs umgehe drastisch verändern.

Buchtipp: Darm mit Charme: Alles über ein unterschätztes Organ

Robert Mills, Facharzt für Urologie am Norfolk und Norwich Universitätskrankenhaus, sagte: "Diese Forschung hat einen möglichen Zusammenhang zwischen aggressiverem Prostatakrebs und dem Vorhandensein bestimmter Bakterien in der Prostata und im Urin gezeigt. Ob es sich dabei um Ursache oder Wirkung handelt, ist nicht klar und wird Gegenstand weiterer Untersuchungen sein." Hayley Luxton, Forscherin der gemeinnützigen Aktion "Prostatakrebs Vereinigtes Königreich" sagte: "Die Entdeckung ist wirklich aufregend und hat das Potenzial, die Behandlung von Männern wirklich zu revolutionieren." Sie erklärte weiter: "Wir haben derzeit keine Möglichkeit, aggressiven Prostatakrebs zuverlässig zu identifizieren. Diese Forschung könnte dazu beitragen, dass Männer die richtige Behandlung erhalten. Wenn das Team nachweisen kann, dass diese identifizierten Bakterien aggressiven Prostatakrebs nicht nur vorhersagen, sondern sogar verursachen können, könnten wir zum ersten Mal in der Lage sein, das Auftreten von Prostatakrebs zu verhindern. Das wäre ein großer Durchbruch, der jedes Jahr Tausende von Leben retten könnte." 

Die Studie "Microbiomes of Urine and the Prostate are Linked to Human Prostate Cancer Risk Groups" wurde im Fachmagazin "European Urology Oncology" publiziert und von Bob Champion Cancer Trust und Prostate Cancer UK finanziert.

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Vitamin D, Omega 3 und Sport gegen Krebs - Pressetext.com

pte20220425015 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Zusammenwirken aller Maßnahmen senkt Erkrankungsrisiko bei über 70-Jährigen um 61 Prozent


Seniorin: Krebsrisiko lässt sich im fortgeschrittenen Alter leicht senken (Foto: pixabay.de/caropat)

Seniorin: Krebsrisiko lässt sich im fortgeschrittenen Alter leicht senken (Foto: pixabay.de/caropat)


Zürich (pte015/25.04.2022/10:30) -

Die Kombination von hochdosiertem Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und einem einfachen Krafttrainingsprogamm für zu Hause (SHEP) führt bei gesunden Erwachsenen über 70 Jahren zur kumulativen Verringerung des Krebsrisikos um 61 Prozent. Zu dem Ergebnis kommen Forscher des Universitätsspitals Zürich http://usz.ch . Dabei handelt es sich laut den Experten um die erste Studie, die die kombinierten Vorteile von drei leistbaren staatlichen Gesundheitsmaßnahmen auf die Prävention von invasiven Krebserkrankungen untersucht hat.

Studie mit 2.157 Teilnehmern

Den Fachleuten nach könnten die Forschungsergebnisse Auswirkungen auf die Krebsprävention bei älteren Erwachsenen haben. Krebs ist bei älteren Erwachsenen in Europa und den USA die zweithäufigste Todesursache. Dabei nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung mit zunehmendem Alter zu. Laut der Forschungsleiterin Heike Bischoff-Ferrari beschränken sich die präventiven Maßnahmen bei älteren Menschen derzeit großteils auf Screenings und Impfungen. Mechanistische Studien haben gezeigt, dass Vitamin D das Wachstum von Krebszellen unterbindet. Auch Omega-3 kann die Umwandlung von normalen Zellen in Krebszellen unterdrücken.

Körperliche Bewegung ist den Wissenschaftlern nach dafür bekannt, dass sie die Immunfunktion verbessert und die Entzündungen verringert. Beides könnte beim Verhindern einer Krebserkrankung helfen. Es fehlten jedoch bisher robuste klinische Studien, um die Wirksamkeit dieser drei einfachen Maßnahmen allein oder in Kombination zu beweisen. Das Team um Bischoff-Ferrari hat die "DO-HEALTH"-Studie http://do-health.eu durchgeführt. An der drei Jahre laufenden Erhebung nahmen 2.157 Teilnehmer aus fünf europäischen Ländern teil. Dabei handelte es sich um die Schweiz, Frankreich, Deutschland, Österreich und Portugal.

Kumulative Vorteile erwiesen

Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip in acht unterschiedliche Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhielt täglich 2.000 Internationale Einheiten Vitamin D3, ein Gramm Omega-3 und drei Mal in der Woche SHEP. Die zweite Gruppe bekam Vitamin D3 und Omega-3, die dritte Gruppe Vitamin D3 und SHEP verabreicht. Die vierte Gruppe erhielt Omega-3 und SHEP und die fünfte nur Vitamin D3. Die sechste Gruppe erhielt nur Omega-3, die siebte Gruppe nur SHEP und die letzte ein Blindpräparat. Die Teilnehmer wurden alle drei Monate telefonisch kontaktiert - zu Beginn, nach einem, zwei und drei Jahren wurden sie zudem mit Standarduntersuchungen überprüft.

Die Ergebnisse der Schweizer Wissenschaftler zeigen, dass alle drei Behandlungsformen beim Risiko von invasiven Krebserkrankungen über kumulative Vorteile verfügen. Jeder Ansatz verfügt demnach über einen kleinen einzelnen Vorteil. In Kombination werden die Vorteile jedoch statistisch signifikant. Insgesamt konnten die Forscher eine Verringerung des Krebsrisikos um 61 Prozent feststellen. Die aktuellen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse wurden in "Frontiers in Aging" veröffentlicht.

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Prostatakrebs: Forscher machen wichtige Entdeckung im Urin - 'kleinen Teil des Puzzles' - inFranken.de

In Europa sterben jedes Jahr mehr als 70.000 Männer an Prostatakrebs, ein Vielfaches mehr erkranken daran. Wie genau Prostatakrebs entsteht, ist dabei noch weitgehend unbekannt. Zumindest bislang. Denn einem Forschungsteam der University of East Anglia (UEA) ist es gelungen, einen Zusammenhang zwischen aggressiven Formen von Prostatakrebs und besonderen Bakterien in einer Studie festzustellen. Die Hoffnung der Forschenden ist, dass mit den neu gewonnenen Erkenntnissen der Weg für Behandlungen geebnet werden könnte, indem man die speziellen Bakterien behandelt und dadurch die Entwicklung von aggressivem Prostatakrebs verlangsamen oder verhindern kann. 

Der Leiter des Forschungsprojektes, Colin Cooper von der medizinischen Fakultät der UEA in Norwich, erklärte: "Wir wissen bereits von einigen starken Verbindungen zwischen Infektionen und Krebs." Bekannt sei, dass Helicobacter pylori-Bakterien im Verdauungstrakt zu Magengeschwüren führen können, die mit Magenkrebs in Verbindung gebracht werden. Einige Typen des HPV-Virus stehen zudem im Verdacht, Gebärmutterhalskrebs verursachen zu können.

Bakterien stehen in engem Zusammenhang mit aggressivem Prostatakrebs

"Wir wollten herausfinden, ob Bakterien mit der Art und Weise, wie Prostatakrebs wächst und sich ausbreitet, in Verbindung gebracht werden können", schilderte der Wissenschaftler. Laut den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die für die Studie verantwortlich sind, sei wenig darüber bekannt, was dazu führt, dass manche Prostatakarzinome aggressiver werden als andere. Mit der Verbindung der Bakterien zu Prostatakrebs habe man nun jedoch "einen kleinen Teil des Puzzles" entdeckt. 

Für die Forschung arbeiteten die Forschenden mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Norfolk und Norwich University Krankenhauses, dem Quadram Institute und anderen Kooperationspartnerinnen und Partnern zusammen. Sie analysierten Urin- oder Gewebeproben von mehr als 600 Patientinnen und Patienten mit oder ohne Prostatakrebs. Dabei gelang es den Forschenden Methoden zu entwickeln, mit denen die Bakterien ausfindig gemacht werden konnten, die mit aggressivem Prostatakrebs in Verbindung gebracht werden. Die Erstautorin der Forschungsarbeit und ebenfalls Wissenschaftlerin an der Fakultät UEA in Norwich, Rachel Hurst, sagte: "Um die Bakterien aufzuspüren, haben wir etwa das gesamte Erbgut der entnommenen Gewebeproben untersucht. Bei der Untersuchung wird vor allem das Erbgut des Tumors sowie des eventuellen Krankheitserregers untersucht. So konnten wir auch Bakterien nachweisen." 

Bei der Untersuchung haben die Forschenden mehrere Bakterientypen gefunden, die mit aggressivem Prostatakrebs in Verbindung stehen. Einige davon seien neue Bakterientypen, die noch nie zuvor gefunden worden seien. Zwei dieser neu entdeckten Bakterienarten wurden nach Unterstützerinnen und Unterstützern der Studie benannt. "Porphyromonas bobii" und "Varibaculum prostatecancerukia". Die entdeckten Bakterien sind "anaerob", können also auch ohne Sauerstoff wachsen. Rachel Hurst sagte: "Wenn eines dieser spezifischen anaeroben Bakterien in den Proben der Patientinnen und Patienten nachgewiesen wurde, war dies mit dem Vorhandensein eines höheren Grades von Prostatakrebs und einem schnelleren Fortschreiten der Krankheit verbunden. Allerdings wissen wir noch nicht, wie die Menschen diese Bakterien aufnehmen, ob sie den Krebs verursachen oder ob eine schlechte Immunreaktion das Wachstum der Bakterien ermöglicht."

Forschung könnte zu völlig neuen Therapieansätzen führen 

Das Forschungsteam hoffe jedoch, dass die gewonnenen Ergebnisse zu neuen Behandlungsmöglichkeiten führen, welche die Entwicklung von aggressivem Prostatakrebs verlangsamen oder verhindern können. "Unsere Arbeit könnte auch den Grundstein für neue Tests legen, die Bakterien nutzen, um die wirksamste Behandlung für den Krebs eines jeden Mannes vorherzusagen", erzählt Hurst. Wichtig sei für die Zukunft, nicht die nützlichen Bakterien, die den menschlichen Organismus unterstützen, mit anzugreifen. Laut Daniel Brewer von der medizinischen Fakultät der UEA in Norwich sei eine der größten Herausforderungen herauszufinden, man abwarten müsse und wann eine Behandlung gegen den Krebs begonnen werden müsse. Werde es möglich aggressive Krebsarten gezielt behandeln können, während anderen eine unnötige Behandlung erspart werde, könne das die Art und Weise wie man mit Prostatakrebs umgehe drastisch verändern.

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Robert Mills, Facharzt für Urologie am Norfolk und Norwich Universitätskrankenhaus, sagte: "Diese Forschung hat einen möglichen Zusammenhang zwischen aggressiverem Prostatakrebs und dem Vorhandensein bestimmter Bakterien in der Prostata und im Urin gezeigt. Ob es sich dabei um Ursache oder Wirkung handelt, ist nicht klar und wird Gegenstand weiterer Untersuchungen sein." Hayley Luxton, Forscherin der gemeinnützigen Aktion "Prostatakrebs Vereinigtes Königreich" sagte: "Die Entdeckung ist wirklich aufregend und hat das Potenzial, die Behandlung von Männern wirklich zu revolutionieren." Sie erklärte weiter: "Wir haben derzeit keine Möglichkeit, aggressiven Prostatakrebs zuverlässig zu identifizieren. Diese Forschung könnte dazu beitragen, dass Männer die richtige Behandlung erhalten. Wenn das Team nachweisen kann, dass diese identifizierten Bakterien aggressiven Prostatakrebs nicht nur vorhersagen, sondern sogar verursachen können, könnten wir zum ersten Mal in der Lage sein, das Auftreten von Prostatakrebs zu verhindern. Das wäre ein großer Durchbruch, der jedes Jahr Tausende von Leben retten könnte." 

Die Studie "Microbiomes of Urine and the Prostate are Linked to Human Prostate Cancer Risk Groups" wurde im Fachmagazin "European Urology Oncology" publiziert und von Bob Champion Cancer Trust und Prostate Cancer UK finanziert.

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Sunday, April 24, 2022

Corona-Erkrankung erhöht Risiko für Gürtelrose - Gesundheitsstadt Berlin

Sonntag, 24. April 2022 – Autor:

Covid-19 kann das Risiko für andere Erkrankungen erhöhen: für Diabetes zum Beispiel oder für eine Herzmuskelentzündung. Vor allem in den ersten sechs Monaten nach einer überstandenen Corona-Infektion ist auch das Erkrankungsrisiko für Gürtelrose deutlich erhöht, heißt es in einer US-Studie. Die jetzt beginnende warme Jahreszeit gilt als guter Zeitpunkt für eine Impfung dagegen.

Mindestens 24 Millionen Deutsche haben bereits eine Infektion mit Covid-19 durchgemacht, 2,8 Millionen sind aktuell daran erkrankt. In vielen Fällen verläuft die Infektion glimpflich und die Betroffenen sind nach kurzer Zeit wieder auf den Beinen. Was aber viele Betroffene nicht wissen: Durch die Covid-19-Erkrankung steigt auch das Risiko für andere Krankheiten – für Gürtelrose zum Beispiel.

Erhöhtes Gürtelrose-Risiko bei Frauen und Über-65-Jährigen

Vor allem in den ersten sechs Monaten nach einer überstandenen Corona-Erkrankung ist einer US-Studie zufolge das Erkrankungsrisiko für Gürtelrose deutlich erhöht. Eine aktuelle Auswertung von US-amerikanischen Krankenversicherungsdaten zeigt: Bei Menschen über 50 ist nach einer Covid-19-Erkrankung das Risiko um 15 Prozent erhöht, an Gürtelrose zu erkranken. Bei Patienten mit schweren Verläufen samt Krankenhausaufenthalt waren es sogar 21 Prozent erhöhte. Unterschiede gab es demnach auch bei den Geschlechtern und bei bestimmten Altersgruppen: So haben Frauen ein höheres Risiko als Männer. Zudem sind Personen über 65 Jahre stärker gefährdet als 50- bis 64-Jährige.

Immunsystem von Älteren durch Covid-19 nochmals geschwächt

Experten erklären dieses Phänomen mit einem Nachlassen der Abwehrkräfte im Alter. Ab der zweiten Lebenshälfte wird das Immunsystem – schon ohne Covid-19-Erkankung –  auf natürliche Weise schwächer. Durch eine Corona-Infektion werden vermutlich die verbliebenen Immunzellen zusätzlich geschädigt – zumindest vorübergehend. Auf diese Weise kann es dann beispielsweise auch zum Ausbruch einer Gürtelrose kommen.

Das Gürtelrose-Virus im Körper wird reaktiviert

Infolge dieser temporären Immunschwäche kann das für die Gürtelrose verantwortliche „Varizella-Zoster-Virus“, das bei einem Großteil der Bevölkerung im Körper schlummert, reaktiviert werden. Wer sich mit dem Virus ansteckt, bekommt zunächst Windpocken. Nach überstandener Windpocken-Infektion verbleibt das Virus oft jahrzehntelang inaktiv im Körper. Wird das Immunsystem nun alters-, krankheits- oder stressbedingt geschwächt, kann das Virus als Gürtelrose reaktiviert werden. Diesmal kommt die Krankheit von innen.

Insbesondere ältere Personen sind gefährdet und häufig betroffen: Mehr als 95 Prozent der über 60-Jährigen haben das Virus bereits im Körper. Gürtelrose zählt zu einer der häufigsten Erkrankungen im Erwachsenenalter: Eine von drei Personen erkrankt statistisch gesehen im Laufe ihres Lebens an Gürtelrose.

Gürtelrose erzeugt Nervenschmerzen

Eine besonders belastende, aber nicht seltene Folge der Gürtelrose sind langanhaltende, zum Teil irreversible, starke Nervenschmerzen, auch bekannt als Post-Zoster-Neuralgie. Bis zu 30 Prozent der Erkrankten erleiden diese Komplikation, die teilweise sogar stationär behandelt werden muss.

STIKO empfiehlt Gürtelrose-Impfung ab 60

Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt Personen ab 60 Jahren und Menschen mit Grunderkrankungen bereits ab 50 Jahren eine Impfung gegen Gürtelrose. Das typische Nachlassen des Infektionsgeschehens während der Sommermonate gilt als ein idealer Zeitpunkt für die Vorsorge. Seit 2019 ist die Gürtelrose-Impfung Teil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenkassen.

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Neu entdeckte Bakterien im Urin bei Männern: Ein Anzeichen für Prostatakrebs - Gentside

Die Entdeckung der Bakterien könnte dazu beitragen, frühe Anzeichen der Krankheit zu erkennen und möglicherweise ihre Ausbreitung zu verhindern.

Wissenschaftler:innen haben Bakterien im Urin identifiziert, die mit Prostatakrebs in Verbindung gebracht werden könnten. Das Team hofft, dass diese neue Entdeckung hilfreich sein könnte, um frühe Anzeichen der Krankheit zu erkennen und ihre Ausbreitung zu verhindern.

Sie weisen jedoch auch darauf hin, dass diese Bakterien nur ein hilfreicher Marker für das Vorhandensein der Krankheit sein könnten und nicht die Ursache (der Verzehr von Milch ist nur ein Faktor von vielen, der das Risiko einer Erkrankung erhöht).

Bakterientest im Urin

Die neue Untersuchung von Wissenschaftler:innen der University of East Anglia erfordert weitere Untersuchungen, um festzustellen, ob die Beseitigung der bakteriellen Infektion mit Antibiotika schlimme Tumore verhindern könnte.

Es ist weithin bekannt, dass einige bakterielle Infektionen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung anderer Krebsarten spielen, wie z. B. Magenkrebs, der durch das Bakterium H. pylori ausgelöst werden kann. Dr. Rachel Hurst, ein Mitglied des Forschungsteams, sagt dazu:

Wir wissen noch nicht, wie sich Menschen mit diesen Bakterien infizieren, ob sie den Krebs verursachen oder ob eine schlechte Immunantwort das Wachstum der Bakterien ermöglicht.
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Eine Urinprobe bluecinema@Getty Imagezs

Prostatakrebs

Man schätzt, dass bei einem von acht Männern Prostatakrebs diagnostiziert wird. Er ist kaum lebensbedrohlich und die Überlebensrate liegt bei frühzeitiger Erkennung bei 100 %.

In der Studie, die in der Zeitschrift European Urology Oncology veröffentlicht wurde, wurden fünf Arten von Bakterien identifiziert, die in Urin- und Gewebeproben von Männern mit aggressivem Prostatakrebs vorkommen. Es wurde festgestellt, dass die Bakterien ohne Sauerstoff überleben können, wobei einige von ihnen ganz neue Entdeckungen waren. Dr. Hurst sagt:

Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse und zukünftigen Arbeiten zu neuen Behandlungsmöglichkeiten führen könnten, die die Entwicklung von aggressivem Prostatakrebs verlangsamen oder verhindern könnten. Unsere Arbeit könnte auch den Grundstein für neue Tests legen, die mithilfe von Bakterien die wirksamste Behandlung für den Krebs eines jeden Mannes vorhersagen.

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Saturday, April 23, 2022

Avocados senken das Risiko für Herzerkrankungen - Gesundheitsstadt Berlin

Zwei Portionen Avocado pro Woche können das Risiko von Herzerkrankungen um 16 Prozent senken. Das zeigt eine US-Studie.

Zwei Portionen Avocado pro Woche können das Risiko von Herzerkrankungen um 16 Prozent senken. Das zeigt eine US-Studie. Der untersuchte Zeitraum betrug 30 Jahre. Eine Portion entspricht einer halben Avocado oder 80 Gramm.

Für die aktuelle Studie verwendeten die Forscher der Harvard T.H. Chan School of Public Health Daten aus der Health Professionals Follow-Up Study und den Nurses’ Health Studies. Beide Studien laufen noch. Sie untersuchen die Auswirkungen von Gesundheit und Lebensstil auf das Auftreten schwerer Erkrankungen bei medizinischen Fachkräften.

Kardiovaskuläre Erkrankungen und Schlaganfälle

Die Wissenschaftler schlossen 62.225 Frauen und 41.701 Männer ein, die keine Vorgeschichte von Herzkrankheiten, Schlaganfall oder Krebs hatten. Alle vier Jahre wurden sie nach ihrer Ernährung befragt. Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes wurden aus Selbstberichten und ärztlichen Diagnosen erfasst. Die Teilnehmer wurden 30 Jahre lang beobachtet.

Am Ende des Studienzeitraums verzeichneten die Forscher 14.274 neu aufgetretene kardiovaskuläre Erkrankungen, darunter 9.185 koronare Herzerkrankungen und 5.290 Schlaganfälle.

Avocados senken das Risiko für Herzerkrankungen

Männer und Frauen mit einer höheren Avocadoaufnahme wiesen tendenziell eine höhere Gesamtenergieaufnahme und eine gesündere Ernährung mit mehr Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen und Milchprodukten wie Joghurt und Käse auf.

Nach Berücksichtigung wichtiger Ernährungs- und Lebensstilfaktoren stellten die Forscher fest, dass der Verzehr von zwei oder mehr Portionen Avocado pro Woche mit einem um 16 Prozent niedrigeren kardiovaskulären Risiko und einem um 21 Prozent niedrigeren Risiko für eine koronare Herzkrankheit verbunden war im Vergleich zu denen, die keine Avocados aßen. Avocados senken folglich das Risiko für Herzerkrankungen. Ein Zusammenhang mit dem Schlaganfallrisiko ergab sich nicht.

Ungesättigte Fette, Ballaststoffe, Protein, Polyphenole

Erstautorin Dr. Lorena Pacheco erklärt die Vorzüge der Frucht: "Avocados sind ein nährstoffreiches Lebensmittel mit günstigen Lebensmittelverbindungen, darunter einfach und mehrfach ungesättigte Fette (gesunde Fette), Vitamine, Mineralien, lösliche Ballaststoffe, pflanzliche Proteine, Phytosterine und Polyphenole. Die primäre einfach ungesättigte Fettsäure in Avocados ist Ölsäure, und es wird vermutet, dass sie hilft, Bluthochdruck, Entzündungen und Insulinsensitivität zu reduzieren."

Außerdem enthalten sie pflanzliche Sterine (Fette), die sich günstig auf das Blutfettprofil auswirken. Die Aufnahme löslicher Ballaststoffe in Avocados kann zu einem niedrigeren  LDL-Cholesterin führen. Die Studie wurde im Journal of the American Heart Association veröffentlicht.

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Friday, April 22, 2022

Welche Flocken passen zu mir? Der große Haferflocken-Guide | freundin.de - freundin

„Haferflocken sind reich an Ballaststoffen und enthalten pflanzliches Eiweiß, Magnesium, Eisen, Zink. Jeder Löffel Haferflocken in der täglichen Ernährung bedeutet auch gleichzeitig immer 100 Prozent Hafer-Vollkorn. Sie schmecken klassisch im Müsli mit frischem Obst oder getrockneten Früchten sowie Nüssen oder Saaten, in Streuseln auf Kuchen, im Brot und natürlich auch in herzhaften Rezepten. Die vielseitige Verwendung ist jedem Fall ein großer Pluspunkt.“

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Lipidomik liefert neue Biomarker für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes, Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIFE), Pressemitteilung - PresseBox

Der Fettstoffwechsel spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes. Über die molekularen Zusammenhänge ist bislang jedoch wenig bekannt. Das Team um Dr. Fabian Eichelmann vom DIfE und DZD hat mithilfe der Lipidomik, einer modernen analytischen Methode, jene Lipide identifiziert, die statistisch mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes assoziiert sind. Zudem stellten die Wissenschaftler*innen fest, dass eine Diät mit erhöhtem Anteil ungesättigter Fettsäuren zur Reduktion der risikoassoziierten Lipide und zur Steigerung der risikoarmen Lipide führt. Die Ergebnisse wurden im Journal Circulation veröffentlicht.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind mit rund 18 Millionen Todesfällen pro Jahr die häufigste Todesursache weltweit. Menschen mit Typ-2-Diabetes haben ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Die Zahl der Betroffenen steigt seit Jahrzehnten kontinuierlich an. Schon jetzt leben in Deutschland über 8 Millionen Menschen mit Typ-2-Diabetes. Wissenschaftlichen Prognosen zufolge werden es im Jahr 2040 rund 12 Millionen sein. Entsprechend groß ist die Notwendigkeit, Biomarker zu identifizieren, die frühzeitig auf eine Krankheitsentstehung hinweisen können, um den Ausbruch verhindern oder zumindest abmildern zu können.

Bisherige Studien haben gezeigt, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes eng mit dem Fettstoffwechsel verbunden sind. Um diese Zusammenhänge auf molekularer Ebene zu entschlüsseln, nutzen Wissenschaftler*innen seit einigen Jahren die sogenannte Lipidomik. Dabei handelt es sich um eine moderne analytische Methode, die sehr detaillierte Einblicke in die Fettsäureprofile im Blutplasma ermöglicht. Fettsäuren kommen im menschlichen Organismus hauptsächlich als Teil komplexer Moleküle vor, den Lipiden. Anhand ihrer molekularen Struktur werden sie in zahlreiche verschiedene Lipidklassen und -arten eingeteilt. Die Gesamtheit aller Lipide innerhalb eines Organismus bezeichnet man als Lipidom.

69 Lipide mit Erkrankungsrisiken assoziiert

Dr. Fabian Eichelmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Molekulare Epidemiologie am DIfE und Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD), untersuchte mit seinem Team die Fettsäureprofile in 2.414 Blutproben aus der EPIC-Potsdam-Studie. Die Proben wurden bereits in den 1990er Jahren entnommen und stammen unter anderem von Teilnehmenden, die in den Folgejahren eine Herz-Kreislauf-Erkrankung oder einen Typ-2-Diabetes entwickelt haben. Mittels Hochdurchsatz-Lipidomik bestimmten die Forschenden insgesamt 282 verschiedene Lipide, von denen 69 mit mindestens einer der beiden Erkrankungen assoziiert waren. „Ein statistischer Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigte sich bei 49 Lipiden, die hauptsächlich zu den Cholesterinestern und Sphingolipiden zählten“, sagt Eichelmann. „Mit Typ-2-Diabetes waren 12 Lipide assoziiert, wobei es sich mehrheitlich um Glycerin- und Phospholipide handelte. Ein Zusammenhang mit beiden Erkrankungen ließ sich bei 8 Lipiden erkennen, unter denen mehrere Monoacylglyceride hervorstachen.“ Auf molekularer Ebene stellten die Forschenden fest, dass Lipide mit höherem Risiko dazu tendierten, hauptsächlich gesättigte Fettsäuren zu enthalten, insbesondere Palmitinsäure.

Ernährungsumstellung zeigt Wirkung

Im zweiten Teil ihrer Untersuchungen wollten die Wissenschaftler*innen herausfinden, ob sich die risikoassoziierten Lipide durch eine veränderte Fettsäurezusammensetzung der Ernährung beeinflussen lassen. Eine 16-wöchige Interventionsstudie, die von den Kooperationspartnern an der University of Reading in England durchgeführt wurde, sollte Antworten liefern. Das Team um Julie Lovegrove rekrutierte 113 gesunde Frauen und Männer im Alter von 21 bis 60 Jahren und teilte sie zufällig in drei Gruppen ein. Die erste Gruppe erhielt eine Diät mit einem erhöhten Anteil gesättigter Fettsäuren. Für die zweite Gruppe gab es eine Diät, die reich an einfach ungesättigten Fettsäuren war. Und die dritte Gruppe bekam eine Diät mit einem hohen Anteil an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Die Diäten waren so konzipiert, dass die Gesamtenergieaufnahme in allen drei Gruppen gleich war, damit die Teilnehmenden weder Gewicht zu- noch abnahmen. Zu Beginn der Studie und vier Monate später erfolgte eine Blutabnahme, sodass die Wissenschaftler*innen die Fettsäureprofile im Blutplasma der Teilnehmenden bestimmen und vergleichen konnten. „Wir stellten fest, dass die Diäten mit einem erhöhten Anteil ungesättigter Fettsäuren im Vergleich zur Diät mit erhöhtem Anteil gesättigter Fettsäuren für eine Verringerung der risikoassoziierten Lipide und gleichzeitig für eine Steigerung der risikoarmen Lipide sorgten“, fasst Lovegrove zusammen.

Die Ergebnisse stützen die gängige Empfehlung, dass der Austausch gesättigter durch ungesättigte Fettsäuren in der Ernährung ein potenzielles Instrument für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes ist. „Die identifizierten Lipide könnten als Biomarker für ein erhöhtes Risiko dienen. Zukünftige Risikovorhersage-Modelle könnten darauf aufbauen“, sagt Prof. Matthias Schulze, Leiter der Abteilung Molekulare Epidemiologie und der EPIC-Potsdam Studie am DIfE. Im nächsten Schritt wollen die Forschenden einen Lipidomik-Fingerabdruck im Blut identifizieren, der die Effekte einer Test-Diät abbildet und überprüfen, ob dieser mit dem Langzeitrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert ist.

Publikation

Eichelmann, F., Sellem, L., Wittenbecher, C., Jäger, S., Kuxhaus, O., Prada, M., Cuadrat, R., Jackson, K. G., Lovegrove, J. A., Schulze, M. B.: Deep Lipidomics in Human Plasma - Cardiometabolic Disease Risk and Effect of Dietary Fat Modulation. Circulation in press (E-pub ahead of print) (2022). [Open Access] -> https://ift.tt/hYoscmB

Lipidomik
Die Lipidomik (engl.: Lipidomics) ist ein Zweig der Metabolomik. Sie dient der vollständigen Charakterisierung aller Lipide und ihrer Stoffwechselprodukte innerhalb eines Organismus. Für moderne Lipidomik-Analysen werden chromatographische und spektroskopische Methoden kombiniert, um auch sehr ähnliche Lipide voneinander unterscheiden zu können.

Empfehlungen zur Fettaufnahme von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung Fett liefert mit 9 Kilokalorien pro Gramm mehr als doppelt so viele Kalorien wie die gleiche Menge an Kohlenhydraten oder Proteinen und ist somit der Nährstoff mit der höchsten Energiedichte. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen, maximal 30 Prozent der täglichen Energie in Form von Fett aufzunehmen. Für eine gesunde Ernährung ist jedoch die Fettqualität von größerer Bedeutung als die Fettmenge.

Den Hauptanteil der aufgenommenen Nahrungsfette sollten einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren ausmachen, die u. a. in pflanzlichen Ölen, Nüssen und Fisch enthalten sind. Gesättigte Fettsäuren, die insbesondere in fettreichen Fleisch- und Milchprodukten vorkommen, sollten nur ein geringer Bestandteil der täglichen Fettaufnahme sein.

EPIC-Potsdam-Studie
Die European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)-Potsdam-Studie ist eine bevölkerungsbasierte prospektive Kohortenstudie des DIfE. Sie ist Teil der EPIC-Studie, einer der größten Kohortenstudien der Welt, die das Ziel hat, Beziehungen zwischen Ernährung, Ernährungsstatus, Lebensstil und Umweltfaktoren sowie der Inzidenz von Krebs und anderen chronischen Krankheiten wie Typ-2-Diabetes zu untersuchen. Bei prospektiven Kohortenstudien wird eine große Gruppe gesunder Menschen zunächst umfangreich untersucht und anschließend über einen langen Zeitraum beobachtet, welche Krankheiten auftreten. Die Beobachtungen können Hinweise auf Risikofaktoren für häufige Erkrankungen liefern. Die ca. 27.500 Teilnehmenden der EPIC-Potsdam-Studie wurden zwischen 1994 und 1998 rekrutiert und untersucht, zum Beispiel der Blutdruck und die Körpermaße bestimmt. Außerdem wurden sie zu ihren Ernährungsgewohnheiten und ihrem Lebensstil befragt und Blutproben entnommen. Im noch immer laufenden Nachbeobachtungszeitraum wurden die Studienteilnehmenden bislang sechsmal zu ihren Ernährungsgewohnheiten, ihrem Lebensstil und aufgetretenen Erkrankungen befragt. Seit 2014 erfolgen in begrenztem Umfang auch Nachfolgeuntersuchungen.

FAME
Das VerbundprojektFAME („Fettsäuremetabolismus als Marker für Ernährung und kardiometabolische Gesundheit“) wurde im Rahmen der europäischen Programminitiative „Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben“ (JPI HDHL) durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. In dieser Initiative arbeiten EU-Mitgliedsstaaten, assoziierte Staaten sowie Kanada und Neuseeland zusammen, um die Ernährungsforschung über Ländergrenzen hinweg zu bündeln und zu stärken. Ziel der transnationalen Fördermaßnahme „Biomarker für Ernährung und Gesundheit“ der JPI HDHL war es, neue Biomarker zu identifizieren, die den Ernährungszustand erfassen und damit zur Aufklärung der Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit beitragen können. Neben dem DIfE waren die Universitäten Navarra und Cordoba (Spanien) sowie Reading und East Anglia (Großbritannien) am FAME-Verbund beteiligt.

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MRT-Messungen von icometrix für Menschen mit Multipler Sklerose erhalten Medtech-Innovations-Briefing vom National Institute for Health and Care Evidence (NICE) | boerse-social.com - Boerse Social Network

22.04.2022
London (ots/PRNewswire) - icometrix, der weltweit führende Anbieter von digitalen Gesundheitstechnologielösungen für neurologische Erkrankungen, gab die kürzliche Veröffentlichung eines Medtech Innovation Briefing (MIB) [MIB291] des international renommierten NICE für die CE-Kennzeichnung und FDA-zugelassenen icobrain-MRT-Messungen bei Multipler Sklerose (MS) bekannt.
Bei Multipler Sklerose wird die softwaregestützte MRT-Messung neuer und sich vergrößernder Läsionen und der Schrumpfung des Gehirns immer mehr zum Standard für die klinische und therapeutische Entscheidungsfindung bei MS. Die von icometrix entwickelte KI-Lösung icobrain (Deep Learning) ist das am weitesten verbreitete und am besten validierte klinische Instrument für Personen mit MS. Der Mehrwert von icobrain im Vergleich zur derzeitigen Praxis wurde von Fachleuten auf diesem Gebiet anerkannt, was dazu führte, dass das erste MIB für die Versorgung bei Multipler Sklerose herausgegeben wurde.
„Bei MS ist es von entscheidender Bedeutung, die Krankheitsaktivität frühzeitig zu erkennen, um bestmögliche Behandlungsentscheidungen treffen und Ergebnisse erzielen zu können", erklärt Prof. Klaus Schmierer von der Queen Mary University of London und dem Barts Health NHS Trust. „Zusätzlich zu den klinischen Scores verlassen sich Neurologen bei ihren Therapieentscheidungen stark auf die MRT. Daher besteht ein erheblicher Bedarf an empfindlichen und genauen MRT-Indizes", fährt er fort. „Dieses MIB von NICE ist eine Anerkennung für icobrain als führendem Wettbewerber auf dem Gebiet der KI-gestützten MRT-Analyse und, allgemeiner, des datengesteuerten Versorgungsmanagements mit dem Potenzial, den Versorgungsstandard für Personen mit MS in Großbritannien und anderen Ländern zu verbessern", so Prof. Schmierer abschließend.
„Wir freuen uns sehr über die MIB-Anerkennung durch NICE und die Experten auf diesem Gebiet", kommentiert Dr. Wim Van Hecke, Gründer und CEO von icometrix. „Wir sind stolz darauf, mit diesem ersten MIB auf dem Gebiet der MS (und neurologischer Erkrankungen im Allgemeinen) eine Vorreiterrolle im Bereich der digitalen Gesundheit zu spielen. Da wir aus dem akademischen Bereich stammen, liegen Wissenschaft und Validierung in unserer DNA. Wir alle wissen, dass die digitale Gesundheitstechnologie eine entscheidende Komponente der personalisierten Medizin in der Neurologie ist, aber die Bedeutung der klinischen Validierung darf nicht unterschätzt werden", so Dr. Van Hecke abschließend.
Lesen Sie das NICE Medtech Innovation Briefing [MIB291] hier
Informationen zu icometrix
icometrix (Löwen, Belgien; Boston, USA) wurde im Jahr 2011 gegründet. Das Unternehmen strebt nach datengesteuerten Erkenntnissen und einer personalisierten Patientenversorgung, die durch künstliche Intelligenz unterstützt wird. icometrix bietet ein Portfolio von acht behördlich zugelassenen KI-Lösungen zur Unterstützung des Gesundheitswesens bei verschiedenen Problematiken. icobrain extrahiert Daten aus MRT- und CT-Scans des Gehirns für die radiologische Auswertung und das klinische Management von neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Hirntrauma, Epilepsie, Schlaganfall, Demenz und Alzheimer. icompanion, eine digitale Plattform und eine Mobil-App, hilft Menschen mit MS und deren Pflegekräften, klinische Symptome und Behandlungen effizient und objektiv zu überwachen. icolung war eine der ersten verfügbaren KI-Lösungen zur Unterstützung von Klinikern, die sich auf die sich schnell entwickelnden Anforderungen der COVID-19-Pandemie einstellen mussten.
icometrix ist international tätig und wird heute in mehr als 100 klinischen Verfahren angewandt. Darüber hinaus unterstützt icometrix Pharmaunternehmen durch Bildgebungs- und Datendienste sowie digitale Gesundheitsstrategien in Phase I-III- und Real-World Evidence (RWE)-Studien.
Info@icometrix.com
https://www.icometrix.com

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Der Podcast für junge Anleger jeden Alters

Wiener Börse Plausch S2/12: Wutrede vs. RCB, Mediengruppe Österreich / kitzVenture und weitere One on Ones



Aktien auf dem Radar:Verbund, Uniqa, DO&CO, Polytec Group, Flughafen Wien, Marinomed Biotech, BKS Bank Stamm, Cleen Energy, Strabag, Frequentis, Addiko Bank, Gurktaler AG Stamm, Palfinger, Porr, RBI, Rosenbauer, Warimpex, Oberbank AG Stamm, Immofinanz.


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BNP Paribas
BNP Paribas ist eine führende europäische Bank mit internationaler Reichweite. Sie ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon über 146.000 in Europa. BNP Paribas ist in vielen Bereichen Marktführer oder besetzt Schlüsselpositionen am Markt und gehört weltweit zu den kapitalstärksten Banken.

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Tuesday, April 19, 2022

Mit Schallwellen gegen Leberkrebs - Teil-Zerstörung des Tumors mit Ultraschall lässt den Krebs komplett verschwinden - scinexx.de - scinexx | Das Wissensmagazin

Hoffnung gegen Leberkrebs: Eine spezielle Form des Ultraschalls kann gegen Tumore und Metastasen in der Leber helfen – selbst dann, wenn die Geschwülste dabei nur teilweise zerstört wurden, wie eine Studie mit Ratten demonstriert. Obwohl nur 50 bis 75 Prozent ihrer Lebertumore der sogenannten Histotripsie ausgesetzt waren, waren 81 Prozent der Tiere anschließend völlig krebsfrei. Auch Metastasen traten keine auf, wie die Forschenden berichten.

Leberkrebs gehört zu den zehn häufigsten und tödlichsten Krebsarten weltweit, zudem ist die Leber ein Organ, das besonders häufig von Metastasen befallen wird. Doch trotz großer Fortschritte und verschiedenen Therapie-Optionen sind die Überlebenschancen für betroffenen Patienten vergleichsweise gering: Die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei einem Leberzellkarzinom liegt bei nur rund 20 Prozent. Einer der Gründe dafür ist auch, dass es oft nicht gelingt, die Tumoren restlos zu entfernen.

Ultraschal-Transducer
Mit diesem Ultraschall-Transducer wurden die Tumore der Ratten behandelt. © Marcin Szczepanski/ Michigan Engineering

Konzentrierter Ultraschall „sprengt“ Tumorzellen

Abhilfe schaffen könnte jedoch eine relativ neue Methode, bei der eine besonders intensive Form des Ultraschalls zur Bekämpfung der Lebertumoren eingesetzt wird. Bei dieser sogenannten Histotripsie werden fokussierte Ultraschallpulse von wenigen Mikrosekunden Dauer, aber hoher Intensität auf das Tumorgewebe gerichtet. Die Ultraschallpulse lassen Flüssigkeit verdampfen und erzeugen dadurch rasant wachsende Mikrobläschen im Gewebe.

„Dies erzeugt eine starke mechanische Belastung, die die Zellen im Zielgewebe zerstört“, erklären Tejaswi Worlikar von der University of Michigan und seine Kollegen. Übrig bleibt eine Art Zellbrei, der im Laufe mehrerer Wochen vom Körper abgebaut wird. Erste Tests der Histotripsie legen nahe, dass dieses Verfahren nicht nur Krebstumore effektiv zerstören kann, es gibt auch Hinweise auf eine hemmende Wirkung selbst der nicht direkt betroffenen Tumore.

Eine Teil-Zerstörung reicht schon aus

Um dieser Spur nachzugehen, haben Worlikar und sein Team untersucht, was bei einer nur teilweisen Zerstörung von Leberzellkrebs-Tumoren passiert – ein Fall, der bei gängigen Therapien durchaus häufig auftreten kann. Für ihren Studie zerstörten sie bei elf Ratten mit Leberkrebs jeweils nur 50 bis 75 Prozent der einzelnen Tumoren, eine Kontrollgruppe blieb hingegen unbehandelt.

Es zeigte sich: Obwohl die einmalige Ultraschall-Behandlung nur einen Teil der Tumoren direkt zerstört hatte, verschwand im Laufe von einer Woche auch der Rest der Krebsgeschwüre. „Neun der elf Tiere – 81 Prozent – erlebten nach der partiellen Ablation eine Reduktion der Tumoren und waren dann bis Studienende tumorfrei“, berichtet das Forschungsteam. „Wir haben eine komplette Regression der zerstörten und der unzerstörten Tumorteile beobachtet.“

Keine Metastasen

Dies bestätigte sich sowohl in Magnetresonanz-Tomografien wie auch in histologischen Feinanalysen des Gewebes. Schon sieben Tage nach der Histotripsie konnten die Wissenschaftler keine lebenden Tumorzellen mehr beobachten. Dort, wo zuvor der Lebertumor gesessen hatte, bildete sich zu diesem Zeitpunkt bereits frisches Narbengewebe, das keine Anzeichen für eine Entartung aufwies.

Positiv auch: Die mit Histotripsie behandelten Ratten entwickelten in den drei Monaten der Studie keine Metastasen, wie Worlikar und seine Kollegen berichten. Obwohl übrig gebliebene Tumorzellen bei einer solchen Behandlung theoretisch streuen könnten, bestätigte sich diese Befürchtung nicht: „Unsere Ergebnisse sprechen dafür, dass die Histotripsie das Risiko für Metstasen nicht erhöht“, so das Team.

Immunreaktion beseitigt Krebsreste

Nach Ansicht der Forschenden ist diese nachhaltige Wirkung der Ultraschallbehandlung unter anderem durch eine Aktivierung des körpereigenen Immunsystems zu erklären. Denn nach der Histotrispie wanderten vermehrt Abwehrzellen in die halbzerstörten Tumore ein. „Die Behandlung könnte demnach eine immunologische Antitumor-Reaktion ausgelöst haben, die zur kompletten Vernichtung des Tumors beitrug und gleichzeitig Metastasen verhinderte“, schreibt das Team.

Damit könnte die Ultraschallbehandlung eine vielversprechende und relativ schonende Therapie-Option gegen Leberkrebs und möglicherweise auch andere Krebsformen darstellen. „Die Histotripsie könnte die Begrenzungen der zurzeit verfügbaren Ablations-Methoden überwinden und eine sichere und nichtinvasive Tumorbekämpfung bieten“, sagt Worlikar. In bisherigen Studien dazu traten laut den Forschenden zudem so gut wie keine größeren Nebenwirkungen auf.

Klinische Studien haben begonnen – auch in Deutschland

In den USA und in Europa hat bereits eine erste klinische Studie zur Wirkung der Histotripsie gegen Leberkrebs begonnen, beteiligt an #HOPE4LIVER sind auch Kliniken in Deutschland – mit ersten positiven Ergebnissen: „Die erste Behandlung konnte erfolgreich durchgeführt werden und hat den anvisierten Tumor zerstört. Dem Patienten ging es sowohl vor als auch nach der Behandlung gut“, berichtet Oberarzt Mathis Planert vom Klinikum Braunschweig.

Auch am Universitätsklinikum Magdeburg wurden erste Patienten erfolgreich behandelt. Insgesamt sollen Tests der neuen Methode an sieben Zentren in Europa durchgeführt werden. Parallel dazu gibt es auch erste Tierversuche zum Einsatz der Histotripsie bei Hirntumoren. (Cancers, 2022; doi: 10.3390/cancers14071612)

Quelle: University of Michigan

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