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Sunday, April 17, 2022

Vorhofflimmern: Gefährliche Herzrhythmusstörung bei Hälfte der Betroffenen unbemerkt - Heilpraxisnet.de

Vorhofflimmern behandeln: Schlaganfall-Risiko senken

Millionen Menschen leiden an Vorhofflimmern. Diese Herzrhythmusstörung ist zwar nicht unmittelbar lebensbedrohlich, erhöht aber auf Dauer das Risiko für Herzinsuffizienz und Schlaganfälle. Tückisch ist, dass diese Arrhythmie bei etwa der Hälfte aller Betroffenen ohne Symptome oder Beschwerden auftritt und dadurch unbemerkt bleibt.

Vorhofflimmern erhöht das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Der Deutschen Herzstiftung zufolge ist diese Herzrhythmusstörung hierzulande jährlich für mindestens 20 Prozent aller Schlaganfälle verantwortlich. Sie bleibt jedoch oft unerkannt. Darauf macht die Stiftung in einer aktuellen Mitteilung aufmerksam.

Lebensbedrohliche Gefahr

Laut den Fachleuten leiden in Deutschland rund 1,8 Millionen Menschen an Vorhofflimmern, der häufigsten andauernden Herzrhythmusstörung. Diese Arrhythmie ist eine ernst zu nehmende Rhythmusstörung, die manchmal aber auch ohne größere Symptome auftritt.

„Unbemerkt und unbehandelt kann Vorhofflimmern zur lebensbedrohlichen Gefahr bis hin zu Herzschwäche und Schlaganfall werden“, erklärt Herzspezialist Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.

Gerade beim ersten Auftreten, löst Vorhofflimmern bei vielen Betroffenen Angst und Beklemmung aus, wenn sie merken, dass ihr Herz aus dem Takt gerät. Für die Patientinnen und Patienten ist es deswegen wichtig zu wissen, ob diese Rhythmusstörung behandelt werden muss und welche Therapiemöglichkeiten bestehen.

Daher informiert die Deutsche Herzstiftung in ihren bundesweiten Herzwochen 2022 unter dem Motto „Turbulenzen im Herz: Vorhofflimmern“ im November über Ursachen von Vorhofflimmern sowie über die heutigen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.

Oft nur durch Zufall entdeckt

Bei etwa der Hälfte der Betroffenen macht sich die Herzrhythmusstörung mit spürbaren Beschwerden wie Herzstolpern und Herzschlag bis zum Hals, Druckgefühl im Brustkorb, Angst, Atemnot, Schwindelgefühl und Leistungsschwäche bemerkbar.

Tückisch ist jedoch, dass Vorhofflimmern bei rund jeder zweiten Patientin beziehungsweise jedem zweitem Patienten ohne Symptome oder Beschwerden auftritt und dadurch unbemerkt bleibt.

„Häufig wird Vorhofflimmern daher nur durch Zufall bei einer ärztlichen Untersuchung entdeckt – manchmal auch zu spät, nämlich erst dann, wenn es bereits zu einem Schlaganfall oder zu anderen schwerwiegenden Komplikationen gekommen ist“, sagt Kardiologe Voigtländer.

„Denn der unregelmäßige Herzschlag kann zu Blutgerinnseln im Herzen führen, die, vom Blutstrom ins Gehirn verschleppt, ein Gefäß verschließen. Es droht ein Schlaganfall.“ Die Blutgerinnsel können jedoch auch andere Gefäße, zum Beispiel in der Niere, den Beinen und Armen, verschließen.

Bluthochdruck ein wesentlicher Risikofaktor

Bekannte Ursachen für Vorhofflimmern sind Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit (KHK), Herzschwäche (Herzinsuffizienz), Herzmuskelerkrankungen, Herzklappenfehler, aber auch Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), umgangssprachlich „Raucherhusten“ genannt und deutliches Übergewicht.

Vorhofflimmern kommt bei Personen über 60 Jahre und bei Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck gehäuft vor. Hypertonie liegt demnach bei zirka 60 Prozent aller Patientinnen und Patienten mit dieser Rhythmusstörung vor.

Daher ist wichtig – neben der direkten Behandlung der Arrhythmie und der Vorbeugung eines Schlaganfalls – die Grunderkrankungen zu behandeln und die Risikofaktoren zu kennen.

Wie die Herzstiftung in einem Beitrag erklärt, stehen zur Behandlung von Vorhofflimmern verschiedene Medikamente zur Verfügung, doch nicht in allen Fällen können sie die Rhythmusstörung beenden. Welche Therapie sinnvoll ist, sollten Sie in einem ausführlichen Gespräch mit Ihrer Kardiologin oder Ihrem Kardiologen klären. (ad)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:

Alfred Domke

Quellen:

  • Deutsche Herzstiftung: Turbulenzen im Herz: Vorhofflimmern, (Abruf: 16.04.2022), Deutsche Herzstiftung
  • Deutsche Herzstiftung: Vorhofflimmern kann Schlaganfall auslösen, (Abruf: 16.04.2022), Deutsche Herzstiftung
  • Deutsche Herzstiftung: Behandlung von Vorhofflimmern: Medikamente helfen nicht jedem, (Abruf: 16.04.2022), Deutsche Herzstiftung

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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