Männer ab 65 Jahren haben einmalig die Möglichkeit, beim Gesundheits-Check-up ein Ultraschall-Screening zur Früherkennung eines Bauchaortenaneurysmas wahrzunehmen. Für Frauen gilt das nicht, obwohl sie häufiger an solch einem Aneurysma versterben, wie eine Studie in der Fachzeitschrift „JAMA Network Open“ zeigt.
Frauen haben zwar seltener Bauchaortenaneurysmen – Erweiterungen der Bauchschlagader –, bei ihnen vergrößern sie sich aber schneller und reißen viermal so häufig wie bei Männern. Die neue Studie zeigt zudem, dass die Überlebenschancen bei Frauen nach einem Riss und anschließender Operation schlechter sind.
Dies ergab eine Auswertung der Daten von ca. 1200 Frauen und 4100 Männern, deren Bauchschlagader operiert worden war. Von den Frauen verstarben 34 Prozent im Krankenhaus, von den Männern 27 Prozent. In den folgenden acht Jahren überlebten 37 Prozent der Frauen, aber 50 Prozent der Männer. Dies wurde bei Daten aus den USA und Kanada jeweils unabhängig vom Alter der Patientinnen und Patienten beobachtet und hing auch nicht mit der bei der Operation verwendeten Methode zusammen.
Experten raten deshalb zu mehr Studien, die untersuchen, ob eine bessere Versorgung und Früherkennung bei Frauen möglich und sinnvoll sind. In Deutschland werden die Kosten für eine Früherkennung von Bauchaortenaneurysmen bei Frauen nur bei besonderen Risiken von den Krankenkassen übernommen, beispielsweise bei Raucherinnen oder Frauen mit Bluthochdruck oder Gefäßerkrankungen.
Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2022.11336
Früherkennung von Bauchaortenaneurysmen auch bei Frauen? - aponet.de
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