- Im ersten Stadium treten leichte erkältungsähnliche Symptome auf.
- Im zweiten Stadium sind heftige Hustenanfälle vorherrschend.
- Im dritten Stadium klingen die Beschwerden langsam ab.
Wie Keuchhusten verläuft, hängt allerdings stark vom Alter und Impfstatus der Betroffenen ab. So kann die Infektion besonders bei Babys zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen, die eine Behandlung im Krankenhaus nötig machen.
Hingegen entwickeln ältere (und geimpfte) Kinder, Jugendliche und Erwachsene meist eher milde Beschwerden, die folgenlos ausheilen. Oft macht sich Keuchhusten bei ihnen sogar nur als lang anhaltender Reizhusten bemerkbar.
Gut zu wissen
Bei Keuchhusten verleiht weder die Erkrankung noch die Impfung dauerhaften Immunschutz. Selbst (mehrfach) Genesene und Geimpfte können also im Lauf ihres Lebens wiederholt daran erkranken.
Eigentlich zählt Keuchhusten zu den klassischen Kinderkrankheiten. Doch in Deutschland, wo die meisten Kinder gegen Pertussis geimpft sind, erkranken zunehmend Jugendliche und Erwachsene daran: Mittlerweile treten hier 60 Prozent der Fälle im Alter ab 18 Jahren auf. Das liegt vor allem daran, dass der Impfschutz mit der Zeit nachlässt und manche die empfohlenen Auffrischimpfungen verpassen.
Was ist der Grund für die Bezeichnung Keuchhusten?
Die deutsche Bezeichnung "Keuchhusten" beschreibt die Hustenanfälle, die den klassischen Krankheitsverlauf kennzeichnen: Die Betroffenen husten beim Ausatmen stark und stoßweise – etwa fünf- bis zehnmal rasch hintereinander – und schnappen anschließend nach Luft, wobei ein keuchendes, pfeifendes oder juchzendes Atemgeräusch zu hören ist. Fachleute bezeichnen
- diese Art zu husten als Stakkatohusten und
- das Geräusch beim Einatmen als inspiratorischen Stridor.
Der aus dem Lateinischen stammende Fachbegriff "Pertussis" weist ebenfalls auf den für Keuchhusten typischen starken Husten hin: Die Silbe "per" bedeutet "sehr" und das Wort "tussis" heißt "Husten".
Hingegen deutet die chinesische Bezeichnung für Keuchhusten an, wie hartnäckig die Beschwerden sein können: Sie lautet "100-Tage-Husten".
Was ist zum Keuchhusten-Erreger wissenswert?
Der wichtigste Auslöser von Keuchhusten heißt Bordetella pertussis. Bei diesem Erreger handelt es sich um ein stäbchenförmiges Bakterium, das nur beim Menschen vorkommt. In der medizinischen Fachwelt ist die von ihm verursachte Krankheit auch als Pertussis bekannt.
Keuchhusten verbreitet sich durch Tröpfcheninfektion. Der Erreger gelangt also beim Husten, Niesen oder Sprechen über winzige Tröpfchen aus dem Nasenrachenraum infizierter Personen in die Luft. Wer sich in der Nähe (in einem Meter Abstand oder weniger) befindet, kann diese Tröpfchen einatmen und sich so anstecken.
Dabei sind das Ansteckungs- und das Erkrankungsrisiko durch Bordetella pertussis hoch: Praktisch jeder Kontakt zwischen ungeschützten Personen und dem Keuchhusten-Erreger führt zur Infektion – und ein hoher Anteil der Infizierten entwickelt anschließend Krankheitssymptome.
Gut zu wissen
Auch Menschen, die gegen Keuchhusten geimpft sind, können den Erreger nach Kontakt mit Infizierten vorübergehend in sich tragen und weitergeben – sogar dann, wenn sie selbst nicht erkranken.
Nach der Infektion setzt sich Bordetella pertussis in den Schleimhäuten der oberen Atemwege, Luftröhre und Bronchien fest. Dort vermehrt sich der Erreger und bildet Giftstoffe, welche die Schleimhäute und Flimmerhärchen schädigen und zudem die Abwehrkräfte schwächen. Als Folge hiervon entstehen die für Keuchhusten typischen Beschwerden.
Neben Bordetella pertussis können auch andere Bakterien der Gattung Bordetella Beschwerden verursachen, die einem Keuchhusten ähneln – etwa Bordetella parapertussis: Dieser Erreger war beispielsweise im Jahr 2019 für neun Prozent aller Keuchhustenerkrankungen verantwortlich. Im Vergleich zu Pertussis ist Parapertussis allerdings meist milder und schneller wieder vorbei.
Steckbrief zu Pertussis Was ist Keuchhusten? Krankheit und Erreger kurz erklärt - t-online
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