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Wednesday, August 31, 2022

Was kann HIV-positiven Menschen im Umgang damit helfen? - siegessäule.de

Menschen mit HIV können mittlerweile ein gesundes und langes Leben führen. Auch wenn sich ihre Lebensqualität in den letzten Jahren aufgrund der innovativen Therapien enorm verbessert hat, besteht nach wie vor eine große Herausforderung: Im Alltag sind HIV-positive Menschen häufig mit Stigmatisierung und Diskriminierung konfrontiert.

Was sind Stigmatisierung und Diskriminierung?

Im Bezug auf HIV spricht man von Stigmatisierung, wenn Menschen ausschließlich aufgrund ihrer HIV-Infektion in eine negative Schublade gesteckt und verurteilt werden. Der Begriff Diskriminierung ist etwas konkreter und beschreibt die persönliche Benachteiligung einzelner Menschen aufgrund der HIV-Infektion.

Woher kommt diese pauschale Negativbewertung von Menschen mit HIV?

Die Ursache liegt häufig darin, dass ein großer Teil der Gesellschaft noch immer die veralteten Bilder aus den 1980er Jahren im Kopf hat: Schwule HIV-positive Menschen, die an Aids erkrankten, damals nicht angemessen behandelt werden konnten und verstarben.

Das Wissen über die aktuellen Möglichkeiten der innovativen HIV-Therapien und darüber, was Leben mit HIV heutzutage eigentlich bedeutet, ist noch nicht bei allen Menschen angekommen.

Stigmatisierung aus dem eigenen Inneren

Stigmatisierung kann aber nicht nur von außen erfolgen, sondern in HIV-positiven Menschen auch aus dem eigenen Inneren heraus entstehen. Macht man sich selbst Vorwürfe, empfindet Scham oder verurteilt sich selbst für die HIV-Infektion, nennt man das Selbststigmatisierung.

Welche Auswirkungen haben Stigmatisierung und Diskriminierung?

Die Ergebnisse des kürzlich veröffentlichten Forschungsprojekts „positive stimmen 2.0“ der Deutschen Aidshilfe zeigen, dass sich Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit HIV auch auf deren Lebensqualität auswirken können. So berichteten mehr als die Hälfte der HIV-positiven Menschen, dass Vorurteile gegenüber HIV ihr eigenes Leben beeinträchtigen (1).

Viele Menschen mit HIV haben etwa Angst davor, dass Personen im Umfeld von ihrer Infektion erfahren. Das kann zu bestimmten Handlungen führen, die dazu dienen, den HIV-Status zu verheimlichen.

Dies kann zu einer andauernden, unbewussten Belastung führen und damit die Lebensqualität und mentale Gesundheit negativ beeinflussen. Spätestens hier sollte einem bewusst werden, dass dieser Umgang langfristig nicht förderlich für das eigene psychische Wohlbefinden ist.

Einen guten Umgang mit HIV finden

Es ist vorteilhaft, wenn man als HIV-positiver Mensch offen und selbstbewusst mit der eigenen Infektion umgehen kann und sich so Stigmatisierung und Diskriminierung entgegenstellt. Nicht jeder kann oder möchte das, was absolut in Ordnung ist. Sobald allerdings Sorgen und Ängste ins Spiel kommen, gilt es wachsam zu sein und darüber offen mit dem/r Ärzt*in zu sprechen.

Außerdem kann man sich als HIV-positiver Mensch zusammen mit dem/r Ärzt*in die vielfältigen Therapiemöglichkeiten ansehen und besprechen, ob es eine Therapie gibt, die besser zum eigenen Leben passt und sich leichter in den Alltag integrieren lässt.

Weitere Informationen zum Leben mit HIV sowie persönliche Geschichten von HIV-positiven Menschen findest du unter www.livlife.de

Quellen:

(1) Deutsche Aidshilfe, „positive stimmen 2.0“ Umfrage zu HIV-bezogener Diskriminierung, https://hiv-diskriminierung.de/sites/default/files/documents/broschuere_finale_version.pdf Last accessed: August 2022

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