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Thursday, August 18, 2022

Wenn Hautzellen entarten - scinexx.de - scinexx | Das Wissensmagazin

Melanom, Karzinom, Hauttumor…. Der Begriff „Hautkrebs“ ist nur ein Überbegriff für die vielen verschiedenen Formen der Krebserkrankungen der Haut.

heller Hautkrebs
Für 90 Prozent aller Hautkrebsfälle ist der helle Hautkrebs verantwortlich – er ist kaum pigmentiert und fällt daher weniger auf. © OGphoto/ iStock

Steigende Zahlen

Mittlerweile betrifft jede dritte Krebsdiagnose die Haut, sodass Hautkrebs mit mehr als 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland ist. Menschen, die an Hautkrebs sterben, machen allerdings nur ein Prozent aller durch Krebserkrankungen verursachten Todesfälle aus. Hautkrebs kann also in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden. – sofern er rechtzeitig erkannt wird.

Dennoch ist besorgniserregend, dass die Zahl der Hautkrebs-Erkrankten immer weiter ansteigt: In Deutschland hat sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts beispielsweise die Zahl an Diagnosen des Schwarzen Hautkrebses zwischen 1970 und 2015 verfünffacht. Die meisten Neuerkrankungen entfallen dabei auf ältere Menschen im Alter von 75 bis 79 Jahren, denn die Schäden, die beispielsweise durch zu viel Sonne entstehen, zeigen sich oft erst Jahre später.

Aber auch Frauen im Alter von 45 bis 54 Jahren erkranken auffällig oft an Hautkrebs. Es wird vermutet, dass das Schönheitsideal der gebräunten Haut hier eine Rolle spielt, da das UV-Licht der Sonne oder auch in Solarien einer der Hauptrisikofaktoren für Hautkrebs ist.

Heller Hautkrebs

Wenn man 100.000 Menschen betrachtet, werden jährlich etwa 328 von ihnen eine Hautkrebs-Diagnose erhalten. Von diesen Erkrankten wird bei etwa 290, also bei circa 90 Prozent ein sogenannter „Weißer Hautkrebs“ diagnostiziert werden. Dieser entsteht in den oberen Hautschichten und tritt oft als Hautfleck oder Knötchen auf, der eine rötliche Farbe annehmen und auch bluten kann. Häufig entwickelt sich der weiße Hautkrebs an Stellen, die besonders häufig der Sonne ausgesetzt sind, wie etwa der Kopf-Hals-Bereich.

Die beiden häufigsten Formen des Weißen Hautkrebses sind das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom. Charakteristisch für beide Krebsarten ist, dass die Tumore langsam wachsen und daher entdeckt werden bevor sie in umliegendes Gewebe streuen- die Heilungschancen stehen also in der Regel sehr gut.

Melanom
Ein Beispiel für den Schwarzen Hautkrebs (Melanom). © National Cancer Institute

Dunkler Hautkrebs

Die übrigen zehn Prozent erkranken an Schwarzem Hautkrebs, der auch als Malignes Melanom bezeichnet wird und durch seine Ähnlichkeit zu einem dunklen Muttermal oder einem Leberfleck schwierig zu erkennen ist. Der Tumor bildet sich aus den pigmentbildenden Melanozyten, die in der Epidermis, also in der oberen Hautschicht sitzen. Im Gegensatz zum Weißen Hautkrebs bildet das Maligne Melanom selbst bei geringer Größe häufig schon Metastasen und hat damit den höchsten Malignitätsgrad aller Hauttumore.

Im Zuge der Metastasierung lösen sich vom Primärtumor einzelne Tumorzellen und verteilen sich über das Lymphsystem oder die Blutbahn im Körper. Diese „Streuung“ in umliegendes Gewebe oder auch weiter entfernte Bereiche wird besonders gefährlich, wenn sich Tumorzellen in überlebenswichtigen Organen wie Leber und Gehirn absetzen und dort weiterwachsen. Aufgrund des verbesserten Hautkrebs-Screenings werden die Melanome aber inzwischen meist in einem frühen Stadium erkannt, sodass die Chance auf Heilung trotz der hohen Malignität meist gut steht.

Gutartig oder Bösartig?

Auch wenn der Weiße Hautkrebs harmloser ist als das Maligne Melanom, sind alle bisher genannten Hautkrebsarten immer noch bösartige Tumore, die die Fähigkeit zum schnellen Wachstum haben und Metastasen bilden können. Gutartige Hauttumore sind hingegen lokal begrenzt und entstehen durch verstärktes Wachstum eines bestimmten Gewebes. Da sie aber nicht in benachbarte Organe streuen, ist diese Tumorform normalerweise ungefährlich.

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