- Beliebtheit der Nahrungsergänzungsmittel
- Nahrungsergänzung von Calcium, Ginkgo und Beta-Carotin
- Hinweise und Fazit
Egal, ob Vitamin B, Zink oder Eisen: Auf dem Markt findest du eine Vielzahl verschiedener Nahrungsergänzungsmittel. Dabei ist es wichtig, mit etwas Vorsicht an die Tabletten heranzugehen und nützliches Hintergrundwissen zu haben.
Nahrungsergänzung: Die Einnahme von Calcium
Für eine Studie zum Thema Nahrungsergänzungsmittel wurden 1.041 Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren befragt. Es zeigte sich, dass insgesamt 70 Prozent der für den Statista Global Consumer Survey Befragten Nahrungsergänzungsmittel konsumieren. Es ist also keine Seltenheit, dass auf Vitamine und Nährstoffe in Kapselform zurückgegriffen wird. Mit einem Anteil von 53 Prozent werden Vitaminergänzungsmittel am häufigsten genommen.
Dazu äußerte sich unter anderem der Bundesverband der Verbraucherzentralen kritisch: Der größte Teil der Bevölkerung sei durch eine ausgewogene Ernährungsweise ausreichend mit Nährstoffen versorgt und greift auf Nahrungsergänzungsmittel zurück; ohne, dass eine Unterversorgung vorliegt.
Dr. Jacob Hascalovici warnt in einem Interview mit "Eat This, Not That!" sogar ausdrücklich vor der Einnahme einiger Nährstoffe. Begründet wird seine Warnung durch die Annahme, dass eine Überdosierung bestimmter Nährstoffe dem Körper schaden könne. So ist es unter anderem bei Calcium. Während Calcium einerseits zu den lebenswichtigen Mineralstoffen gehört, könne eine Einnahme des Mineralstoffes in Form von Nahrungsergänzungen das Herzinfarktrisiko erhöhen; so Dr. Hascalovici.
Nahrungsergänzungsmittel mit Ginkgo und Beta-Carotin
Bei Menschen, die ihre Blutfließeigenschaften verbessern wollen, sind Kapseln mit dem Extrakt des Ginkgo-Baumes beliebt. Darüber hinaus wird den Kapseln eine positive Auswirkung auf das Demenz-Risiko sowie die Gedächtnis- und Konzentrationsleistung zugeschrieben. Im Zuge der Initiative Klartext Nahrungsergänzung warnt die Verbraucherzentrale speziell vor Mitteln mit Ginkgo. Erstens seien die Extrakte in Nahrungsergänzungsmitteln nicht standardisiert, was bedeutet, dass sich die einzelnen Mittel gravierend voneinander unterschieden können. Des Weiteren wird Ginkgo nicht zur Prävention von Demenz empfohlen und auch die Auswirkungen auf Konzentration- und Gedächtnisleistung sind nicht nachgewiesen. Nebenwirkungen sowie Konflikte mit anderen Medikamenten sind, so auch Dr. Hascalovici, möglich. Hast du beispielsweise Epilepsie, könnte die Einnahme des Pflanzenextraktes zu Krampfanfällen führen.
Kapseln mit Beta-Carotin, auch bekannt als Provitamin A, erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit. Grund dafür ist unter anderem die Werbung, in welcher das Vitamin als "Sonnenschutz von innen" beschrieben wird. Auch hier informiert die Verbraucherzentrale darüber, dass die Kapseln nicht halten, was sie versprechen. Das Eincremen mit Sonnenschutzmittel können die Kapseln nicht ersetzen. Um einen umfassenden Schutz vor UV-Strahlen gewährleisten zu können, müssten die Tabletten für mindestens 10 Wochen in einer Dosierung von mehr als 20 Milligramm Beta-Carotin eingenommen werden. Diese Dosierung ist mit einem Blick auf die Gesundheit jedoch eindeutig zu hoch; eine Tagesdosis sollte nach Einschätzung des Bundesministeriums für Risikobewertung maximal 3,5 mg Beta-Carotin enthalten. Eine Gesundheitsgefahr besteht vor allem für Menschen, die rauchen. Wie Studien ergeben haben, führt die Einnahme von Beta-Carotin zu einem Anstieg der Lungenkrebsrate sowie einem erhöhten Risiko bei bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Problemen. Eine entsprechende Warnung auf Tabakprodukten gibt es bisher nicht.
Die meisten lebenswichtigen Vitamine und Mineralstoffe lassen sich ideal über die Nahrung aufnehmen. So findet sich Calcium beispielsweise in Käse, Milch, Brokkoli, Grünkohl oder Haselnüssen. Beta-Carotin findest du beispielsweise in Karotten, Spinat, roter Paprika, Aprikosen und Mangos. Ohne nachgewiesenem Vitamin- der Nährstoffmangel ist es dir in der Regel möglich, ganz ohne Nahrungsergänzungsmittel den täglichen Vitamin- und Nährstoffbedarf abzudecken.
Fazit
Wurde bei dir ein Vitamin- oder Nährstoffmangel nachgewiesen, kann es auf ärztliche Anordnung notwendig und sinnvoll sein, auf Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen und gegebenenfalls die Ernährung anzupassen. Vermutest du einen Mangel bei dir, solltest du deine Werte unbedingt bei einer medizinischen Untersuchung checken lassen, bevor du Nahrungsergänzungsmittel kaufst. Ohne expliziten Nährstoffmangel ist bei verschiedenen Ergänzungsmitteln besondere Vorsicht geboten. Gesunde Menschen können ihren täglichen Vitamin- und Nährstoffbedarf bereits optimal durch eine gesunde und ausgewogene Ernährungsweise abdecken.
Nahrungsergänzungsmittel: Davon solltest du besser die Finger lassen - inRLP.de
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