Das Sonnenvitamin Vitamin D mit hormonähnlicher Wirkung wird vor allem durch UV-Strahlen gebildet – nur 20 Prozent decken wir ab über Nahrung, etwa fetten Fisch wie Hering, Eigelb, Avocado.
Vitamin D für die Gesundheit
Vitamin D gilt als Wunderwaffe gegen Krebs, Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.
Kein Wunder, dass das Big Business mit Supplements rollt – Produkte mit Vitamin D haben Hochkonjunktur und sich in Deutschland zu einem äußerst lukrativen Geschäft entwickelt.
Doch die aktuellen Ergebnisse einer der größten Studien zum Thema, der amerikanischen VITAL-Studie, zeigen: Vitamin D verhindert weder Krebs noch Herz-Kreislauferkrankungen.
Fakt ist: Wir brauchen das Vitamin für gesunde Knochen und Muskelfunktionen, echter Vitamin D-Mangel ist ein Risikofaktor für die Entstehung von Osteoporose und Rachitis.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt einen Blutwert von 20 Nanogramm/Milliliter, Werte unter 12,5 Nanogramm/Milliliter zeigen einen Mangel.
Aber: Daran leiden laut Statistik des Robert-Koch-Instituts nur zwei Prozent der Erwachsenen. Die Stiftung Warentest rät davon ab, präventiv hoch dosierte Präparate mit Nebenwirkungen wie Aderverkalkung zu schlucken.
Ist ein Vitamin-D-Mangel im Winter gefährlich?
Wir haben mit dem ärztlichen Direktor der Max-Grundig-Klinik nahe Baden-Baden und Professor an der Uni Heidelberg, Prof. Dr. Curt Diehm, gesprochen.
Er rät: „Man sollte den Vitamin-D-Spiegel im Blut vorher zumindest kontrollieren lassen“. Die Kosten (ca. 25 Euro) übernimmt jedoch nicht die Krankenkasse.
Was passiert, wenn der Vitamin-D-Spiegel im Winter sinkt?
„Es geht Menschen nicht schlecht, nur weil ihr Vitamin D-Spiegel zu niedrig ist. Das ist durch keine Studie belegt“, sagt Diehm. „In seltenen Fällen können Allgemeinsymptome wie Müdigkeit, fehlender Antrieb und Schlafstörungen auftreten.“
Gefährdet sind chronisch Kranke, Menschen über 65, Menschen mit dunkler Hautfarbe, Verschleierte und Säuglinge.
Kann man den Vitamin-D-Speicher im Sommer vorsorglich füllen?
„Es gibt einen gut funktionierenden Mechanismus: In der Sommersonne füllen sich die Vitamin D-Speicher so weit auf, dass der Vorrat den ganzen Winter reicht“, sagt der Experte.
Dafür genügt es, Gesicht, Handrücken und Unterarme im Sommer täglich zehn bis fünfzehn Minuten lang ungeschützt in die Sonne zu halten.
Vorsicht: „Die ideale Expositionszeit hängt von Sonnenintensität, Breitengrad und Hautfarbe ab.“
Sind im Winter kurze Einheiten auf der Sonnenbank sinnvoll?
„Nein. Es gibt vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) eine klare Empfehlung, die dringend von starker, nicht ärztlich kontrollierter UV-Bestrahlung zum Zweck der Vitamin D-Bildung abrät.
Die Hautkrebsgefahr ist viel zu hoch. Für Kinder und Jugendliche sind Sonnenbänke verboten.„
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Quellen
JoAnn E. Manson et al. for the VITAL Research Group: Vitamin D supplementation and prevention of cancer and cardiovascular disease. NEJM online November 10, 2018. DOI:10.1056/NEJMoal1809944
JoAnn E. Manson et al. for the VITAL Research Group: Marine n-3 fatty acids and prevention of cardiovascular disease and cancer. NEJM online November 10, 2018. DOI:10.1056/NEJMoal1811403
Mediziner klärt auf: Ist ein Vitamin-D-Mangel im Winter gefährlich? - FIT FOR FUN
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