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Tuesday, December 20, 2022

Bienengift als Heilmittel – 100 mal stärker als Cortison – Heilpraxis - Heilpraxisnet.de

Melittin aus Bienengift als potenzieller Wirkstoff gegen Krebs

Bienengift wird bereits seit Jahrhunderten als entzündungshemmendes Heilmittel angewendet. Die Wirkung ist größtenteils auf den Hauptbestandteil Melittin zurückzuführen. Ein deutsches Forschungsteam entdeckte nun, dass das Gift von älteren Wildbienenarten besonders gut für medizinische Zwecke geeignet ist.

Eine Arbeitsgruppe des Senckenberg Forschungsinstituts sowie des LOEWE-Zentrums für Translationale Biodiversitätsgenomik fand heraus, dass das Bienengift von Wildbienen ursprünglichere Varianten des Wirkstoffs Melittin enthält. Diese Ursprungsvarianten haben großes Potenzial als Wirkstoff gegen Krebs und Entzündungen. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in dem Fachjournal „Toxins“ vorgestellt.

Bienengift ist ein traditionelles Heilmittel

Das Gift der Biene ist als traditionelle Medizin bekannt. Unter anderem wird dem Gift eine schmerzlindernde Wirkung zugesprochen. Es soll beispielsweise bei Hautproblemen wie Akne, Ekzeme und Schuppenflechte helfen. Die Wirkung ist auf dem Hauptbestandteil Melittin zurückzuführen. Dabei handelt es sich um ein Peptid aus 26 Aminosäuren.

Melittin kann auch gesunde Zellen schädigen

Bei Entzündungen soll Melittin ungefähr einhundertmal stärker als Cortison wirken. Der Bienengift-Wirkstoff hat sogar eine potenzielle Wirkung gegen Krebszellen. Doch die Wirksamkeit von Melittin ist so stark, dass auch gesunde Zellen geschädigt werden können, wodurch die Anwendung erschwert wird.

Zudem reagieren manchen Menschen mit schweren allergische Reaktionen auf Bienengift, die bis zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock reichen können.

Wildbienengifte bislang kaum untersucht

Wie die Forschenden betonen, wurde das Gift von Wildbienen bislang kaum untersucht. In älteren Wildbienen entdeckte das Team nun eine ursprünglichere und mildere Variante von Melittin. Dieses Variante scheint für pharmakologische Zwecke besser geeignet zu sein.

Melittin wurde im Laufe der Evolution stärker

„Die Idee für unsere vergleichenden Analysen war, dass Melittin erst im Laufe der Evolution so stark toxisch geworden ist und die evolutionär älteren Wildbienen eventuell ursprünglichere Melittin-Varianten im Gift produzieren, die pharmakologisch besser nutzbar sind“, fasst Studienkoautor und Gift-Experte Dr. Björn M. von Reumont zusammen.

Gift der Violetten Holzbiene wirkt gegen Krebszellen

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben im Rahmen der Studie verschiedene Melittin-Varianten miteinander verglichen. Manche davon stammten aus der Honigbiene, andere wurden erstmals in dem Gift von Wildbienen neu entdeckt.

„Im Blickpunkt dieser Forschung standen die unterschiedlichen Wirkungsweisen auf Entzündungen und Krebserkrankungen“, ergänzt Professor Dr. Robert Fürst aus der Arbeitsgruppe. Besonders hohes Potenzial hat demnach das Gift der Violetten Holzbiene. Die Laboranalysen deuten auf eine vielversprechende Wirkung auf Brustkrebszellen hin.

Violette Holzbiene verbreitet sich in Deutschland

Die Violette Holzbiene (Xylocopa violacea) baut ihre Nester im Holz. Sie ist vor allem im mediterranen und asiatischen Raum verbreitet. In den wärmeren Regionen Deutschlands kommt sie ebenfalls vor. Aufgrund der steigenden Durchschnittstemperatur verbreitetet sich diese Wildbienenart hierzulande kontinuierlich.

Hohes Potenzial für pharmazeutische Anwendungen

Da die neu entdeckten Melittin-Peptide der Violetten Holzbiene eine weniger aggressive Wirksamkeit erkennen lassen, haben sie „möglicherweise Potenzial für künftige pharmazeutische Anwendungen“, folgert das Forschungsteam. Bei der Anwendung könnte vielleicht auf zusätzliche hemmende Substanzen verzichtet werden, die die starke Toxizität eindämmen. (vb)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:

Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek

Quellen:

  • Senckenberg Forschungsinstitut: Mildes Bienengift zeigt größeres Anwendungspotenzial (veröffentlicht: 20.12.2022), senckenberg.de
  • Pelin Erkoc, Björn Marcus von Reumont, Tim Lüddecke, et al.: “The Pharmacological Potential of Novel Melittin Variants from the Honeybee and Solitary Bees against Inflammation and Cancer”; in: Toxins (2022), mdpi.com

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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