Rechercher dans ce blog

Wednesday, December 28, 2022

Infektionswelle trifft NRW: Scharlach-Symptome und Behandlung - wa.de

Kinder sind besonders oft von Scharlach betroffen: Streptokokken-Bakterien machen die Menschen krank. Die nächste Infektionswelle trifft NRW.

Hamm – Wer will schon an Weihnachten krank sein? Niemand. Vor den RS-Viren und deren Symptomen haben sich die meisten Leute daher in der Vorweihnachtszeit besonders gut geschützt, auch vor Corona. Trotzdem leiden viele an grippeähnlichen Erkrankungen. Das ging sogar so weit, dass mancherorts die Medikamente knapp wurden und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eine neue Preisregel ankündigte, um den leeren Apothekenregalen den Kampf anzusagen. Nun aber breitet sich noch eine weitere Infektion aus: Streptokokken-Bakterien bringen eine Scharlach-Welle mit sich. Gut, wer die Symptome kennt und frühzeitig handeln kann.

Symptome bei Kindern richtig deuten: Scharlach-Erkrankungen nehmen zu

In Nordrhein-Westfalen wächst die Angst vor Scharlach-Infektionen kurz vor Weihnachten jedenfalls gewaltig. „Die Wartezimmer sind voll, die Infektionszahlen mit Influenza, sonstigen Viren, aber auch Bakterien sind hoch. Wir stellen langsam steigende Zahlen an eitrigen Halsinfektionen fest“, sagte Oliver Funken, Chef des Hausärzte-Verbands Nordrhein, der Rheinischen Post. „Es handelt sich um eine enorme Infektionswelle, die auch jetzt bei den Verwandtschaftsbesuchen an den Feiertagen nochmals zunehmen könnte“, so Funken. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt bereit vor einer Häufung schwerer Scharlach-Fälle bei Kindern unter zehn Jahren.

Generell kann an Scharlach zwar jeder erkranken. Am häufigsten tritt die Erkrankung aber bei Kindern im Kindergarten- und Schulalter auf. Zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung liegen meist ein bis drei Tage. Die gute Nachricht: Eine Behandlung mit den richtigen Antibiotika hilft, die Infektionswelle einzudämmen.

Behandelte sind nämlich schon 24 Stunden nach der ersten Einnahme nicht mehr ansteckend. „Scharlach wird durch A-Streptokokken ausgelöst und ist gut mit Antibiotika behandelbar“, sagt Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, und beruhigt: „Auch wenn bei uns schon einzelne Antibiotika wie Penicillin V nicht mehr gut verfügbar sind, gibt es noch ausreichend Alternativen.“ Zuletzt hatte unter anderem die Stadt Münster Alarm geschlagen, weil Medikamente knapp wurden.

Scharlach kann gut behandelt werden – Antibiotika helfen

Doch Vorsicht: Wird Scharlach nicht behandelt, sind Erkrankte auch bis zu drei Wochen nach den ersten Beschwerden noch ansteckend. Eine frühzeitige Erkennung und Diagnose der Scharlach-Infektion ist daher wichtig.

Bei den Betroffenen treten zu Beginn meist folgende Symptome auf:

  • Kopfschmerzen,
  • Halsschmerzen,
  • Schluckbeschwerden,
  • Schüttelfrost,
  • rasch ansteigendes Fieber,
  • Bauchschmerzen,
  • Erbrechen.

Bei einer Infektion mit den Streptokokken-Bakterien sind zudem Gaumen und Rachen rot, die Mandeln entzündet und unter Umständen weiß belegt. Die Lymphknoten am Hals schwellen außerdem stark an.

Scharlach-Symptome: Nach ein bis zwei Tagen bildet sich ein Hautausschlag

Nach ein bis zwei Tagen verändern sich die Scharlach-Symptome etwas. Es bildet sich ein nicht juckender Hautausschlag, der sich über die Achseln, den Brustkorb und die Leisten auf den ganzen Körper ausbreitet. Handinnenflächen und Fußsohlen sind ausgespart. Außerdem sind die Wangen stark gerötet, um den Mund herum ist die Haut blass. Ein weiterer Hinweis, dass eine Scharlach-Infektion vorliegen könnte: Der Ausschlag verschwindet erst nach sechs bis neun Tagen, einige Tage danach schält sich die Haut, vor allem an den Handinnenflächen und Fußsohlen.

Ein weiteres klares Scharlach-Symptom: Typisch ist die sogenannte „Himbeerzunge“ – zuerst ist sie Zunge weiß belegt, nach einigen Tagen rötet sie sich himbeerfarben. Der Tipp: Lassen Sie eine Halsentzündung mit Fieber und einem Hautausschlag immer ärztlich abklären.

Scharlach und anderen Krankheiten in NRW: Infektionswelle führt zu Ausfällen in Schulen, Kitas und Co.

Die neue Infektionswelle verschärft die Lage in NRW jedenfalls. Wie aus einer Abfrage des Schulministeriums hervorgeht, schickten vergangene Woche vier Schulen im Land alle Klassen in den Distanzunterricht, 50 Schulen boten eine Mischung aus Präsenz-, Distanz- und Wechselunterricht an. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorwochen. Auch die Zahl der Corona-Fälle unter Schülern und Lehrkräften nimmt wieder zu. Landesweit waren zuletzt 3413 Lehrerinnen und Lehrer wegen der Pandemie nicht einsetzbar, in der Vorwoche waren es 3224. Das entspricht aktuell einem Anteil von 2,1 Prozent. Auch die Zahl der Schüler mit Corona oder in Quarantäne steigt wieder an auf zuletzt 15.928.

Die Scharlach-Erkrankungen dürften nun vor allem die Kitas in NRW treffen. Viele Erzieherinnen melden sich ohnehin schon krank, jetzt könnte sich die Situation noch verschärfen. „Wir haben derzeit natürlich hohe krankheitsbedingte Ausfälle, weil wir gerade Winter haben, also einfach gerade eine hohe Last an unterschiedlichen Infektionen“, sagte kürzlich die für Kitas zuständige Ministerin Josefine Paul (Grüne) der RP. „Wir haben das sehr genau im Blick, wie sich die Situation entwickelt.“

Sicher ist: Wer Scharlach und anderen Infektionen frühzeitig erkennt, kann schneller handeln – und eine weitere Ausbreitung in der Weihnachtszeit vielleicht verhindern.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

Adblock test (Why?)


Infektionswelle trifft NRW: Scharlach-Symptome und Behandlung - wa.de
Read More

No comments:

Post a Comment

Ratgeber - Niesen im Frühling - Erkältet oder schon allergisch? - UNTERNEHMEN-HEUTE.de - UNTERNEHMEN-HEUTE.de

mp Groß-Gerau - Bei Niesreiz ist es schwierig zu differenzieren, ob die Symptome durch eine Pollenallergie oder durch einen Infekthervorger...