Ein Virus oder Bakterium dringt üblicherweise durch die Nase in den Körper ein. Die Nasenspitze erkennt dann den Keim sofort, lange bevor er durch die Nase selbst – also quasi durch den Hauptteil unseres Riechorgans – erkannt wird, so eines der Forschungsergebnisse.
An diesem Punkt beginnen nun die permanent in der Nase vorhandenen Abwehrzellen damit, Milliarden Kopien von sich selbst zu erstellen. Diese werden extrazelluläre Vesikel oder kurz EV genannt. "EV können sich nicht wie sonstige Zellen teilen, sie verhalten sich jedoch wie kleine Mini-Versionen von Zellen, die speziell dafür entwickelt wurden, Viren zu töten", erklärt Dr. Benjamin Bleier, Direktor der HNO-Abteilung am "Massachusetts Eye and Ear"-Institut. "EV fungieren als Köder. Wenn man also einen Virus einatmet, bleibt dieser Virus an diesen Ködern haften, anstatt in der Körper vorzudringen."
Wenn sie angegriffen wird, erhöht die Nase die EV-Produktion um etwa 160 Prozent, so die Studie und ist daher – unter Durchschnittstemperaturen – gut gewappnet für gängige Viren und Bakterien. Fallen die Temperaturen jedoch auf knapp über den Gefrierpunkt, sieht es schon anders aus.
Um dies zu simulieren, setzte das Forschungsteam vier Studienteilnehmer 15 Minuten lang Temperaturen von circa viereinhalb Grad Celsius aus und beobachtete deren Nasenhöhlen. "Wir haben herausgefunden, dass die Temperatur in der gesamten Nase um bis zu fünf Grad Celsius fallen kann, wenn man kalter Luft ausgesetzt ist." Dies reiche aus, um die Immunvorteile der Nasenspitze auszuschalten, erklärt Bleier. 42 Prozent der EV gingen bei dieser Kälte verloren.
Warum wir bei Kälte so oft krank werden - Forscher erklären: Die Nase ist entscheidend! - RTL Online
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