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Saturday, April 8, 2023

Internationale Studie: „Pille danach“ schützt gegen Geschlechtskrankheiten - kreiszeitung.de

Eine spezielle „Pille danach“ senkt das Ansteckungsrisiko von sexuell übertragbaren Infektionen, sogenannten STI, ergaben internationale Studien.

San Francisco – Die Zahl der Infektionen an sexuell übertragbaren Krankheiten steigt weltweit – auch in Deutschland. Es sei eine „stille Epidemie“, erklärte die WHO dazu Mitte 2022. Neben der Prävention, bei der der Schutz durch Kondome eine große Rolle spielt, könnte auch eine andere Strategie helfen, die Infektionszahlen einzudämmen. Ein internationales Forscherteam testete die „Pille danach“, ein spezielles Antibiotikum zum Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Foto: Die Rezeptfreiheit für die „Pille danach“ ist für viele Frauen ein Zeichen für mehr Selbstbestimmung und Freiheit – und ein wichtiger Schritt zur Gleichberechtigung.

Studie zeigt: „Pille danach“ verhindert Geschlechtskrankheiten

Laut der neuen Studie, an der auch deutsche Forscher beteiligt waren, und die am Mittwoch im New England Journal Of Medicine veröffentlicht wurde, kann die Übertragung sexuell übertragbarer Krankheiten durch die einmalige Einnahme eines speziellen Antibiotikums, das als „Pille danach“ bezeichnet wird, verringert werden.

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Wird die Pille innerhalb von 72 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingenommen, kann sie rund zwei Drittel der Infektionen verhindern, zeigten die Studienergebnisse. Zur Probandengruppe gehörten 500 homosexuelle Männer, sowie Transfrauen, die entweder eine Prophylaxe gegen das HI-Virus einnahmen oder bereits mit einer HIV-Infektion, der zukünftig eine neue mRNA-Impfung vorbeugen könnte, lebten.

Was sind sexuell übertragbare Krankheiten?

  • Sexuell übertragbare Erkrankungen oder Infektionen, auch STD (eng: sexually transmitted diseases) und STI (eng: sexually transmitted infections) genannt, sind jene Krankheiten, die auch oder hauptsächlich durch sexuelle Kontakte übertragen werden können. Sie können von Bakterien, Viren, Pilzen, Protozoen und Arthropoden verursacht werden.
  • Häufige STD/STI
  • Zu den häufigsten bakteriellen STI gehören Chlamydien, Syphilis und Gonorrhoe.
  • Zu den viralen STI gehören neben HIV-Infektionen auch Humane Papillomaviren (HPV), Herpes genitalis und Hepatitis B.
  • Die häufigste parasitäre STI wird durch Trichomonas vaginalis verursacht. Auch Filzläuse und Scabies (Krätze) können sexuell übertragen werden.
  • Weitere, in Deutschland eher selten vorkommende STI sind Lymphogranuloma inguinale und Ulcus molle.
  • Symptome
  • Die häufigsten Symptome von STI sind: Urethraler oder vaginaler Ausfluss, schmerzhafte oder schmerzlose genitale Ulzerationen, inguinale Schwellung (Bubo), skrotale Schwellung, Unterbauchschmerzen.
  • Oft verursachen STI jedoch keine Schmerzen oder andere Symptome und bleiben deshalb leider oft unbemerkt und unbehandelt.
  • Einige STI können zum Teil zu schweren Folgeschäden führen. Dazu gehören Infertilität (z.B. bei Chlamydien) oder Karzinome (z.B. HPV oder Hepatitis B). Zudem führt eine unbehandelte HIV-Infektion zum Vollbild Aids.
  • Es gibt viele verschiedene Arten von STDs, wie beispielsweise Chlamydien, Gonorrhoe (Tripper), Syphilis, Herpes genitalis, HPV (Humanes Papillomavirus), HIV (Humanes Immundefizienzvirus), Hepatitis B und C und andere.
  • STDs können sowohl durch vaginalen, analen als auch oralen Geschlechtsverkehr übertragen werden. Manche STDs können auch durch Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten wie Blut oder Sperma übertragen werden. Einige STDs können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, wenn sie nicht behandelt werden.
  • Safer Sex-Praktiken mit der Verwendung von Kondomen sowie regelmäßige Tests helfen, Infektionen zu vermeiden oder frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
  • Quelle: Deutsche STI-Gesllschaft

Forscher erklären: Pille danach“ schützt vor Tripper und Syphilis

Vor Studienbeginn hatten alle Teilnehmer eine Infektion mit einer sexuell übertragbaren Krankheit im Jahr zuvor durchgemacht. Die Testpersonen wurden zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe sollte innerhalb von drei Tagen nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eine Pille mit dem Antibiotikum Doxycyclin einnehmen, während die andere Gruppe die Standardbehandlung ohne Doxycyclin erhielt. Die „Pille danach“-Teilnehmer nahmen im Durchschnitt viermal im Monat die Tablette ein.

„Pille danach“ verhütete zwei Drittel der übertragbaren Infektionen

Die Ergebnisse zeigten, dass innerhalb eines Jahres in der Gruppe, die die Doxycyclin- „Pille danach“ einnahm, zwei Drittel der sexuell übertragbaren Infektionen vermieden werden konnten.

Forscher sehen die Ergebnisse dennoch auch kritisch: „Es bleibt zu betonen, dass die Anwendung nicht generell empfohlen werden kann. Eine Empfehlung wäre – wenn überhaupt – nur für eine selektive Gruppe sinnvoll und auch da ist das mit den Resistenzen ein Problem, welches sehr ernst genommen werden muss“, erklärt Prof. Dr. Georg Stary von der Medizinischen Universität Wien in Österreich.

Auch Prof. Norbert Brockmeyer von der Ruhr-Universität Bochum, Vorsitzender der Deutschen STD-Gesellschaft, warnt: „Es sollte berücksichtigt werden, dass Antibiotika-Resistenzen ein Problem darstellen können. Insbesondere bei Gonokokken, die die Krankheit Tripper verursachen, sind Resistenzen auf dem Vormarsch. Daher kann die Anwendung des Antibiotikums nicht generell empfohlen werden.“

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