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Wednesday, May 10, 2023

Tägliche Vitamin-D-Gabe bei Krebs empfehlenswert - Pharmazeutische Zeitung

Die Supplementation von Vitamin D kann bei Krebspatienten die Sterblichkeit senken. Laut einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gilt das aber nur für die tägliche Einnahme, nicht für die Bolusgabe.

Wissenschaftler des DKFZ in Heidelberg haben in einer Metaanalyse untersucht, welchen Einfluss eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D3 auf die Sterblichkeit von Krebspatienten hat. »Nach derzeitiger Studienlage schützt eine Vitamin D3-Einnahme wahrscheinlich nicht davor, an Krebs zu erkranken, könnte aber die Wahrscheinlichkeit senken, an einer Krebserkrankung zu versterben. Die bisherigen Studien zur Krebssterblichkeit haben jedoch sehr unterschiedliche Ergebnisse geliefert und uns interessierten die Gründe dafür«, erklärt Privatdozent Dr. Ben Schöttker, Seniorautor der Publikation im Fachjournal »Ageing Research Reviews«, den Anlass der Untersuchung.

Für die Metaanalyse berücksichtigte die Gruppe um Sabine Kuznia 14 randomisierte, placebokontrollierte Studien (RCT) mit insgesamt 104.727 Teilnehmern. Von 94.068 dieser Probanden (90 Prozent) konnten die Daten zudem für eine Metaanalyse auf individueller Patientenebene (IPD) herangezogen werden, die zur Überprüfung der Ergebnisse der RCT-Metaanalyse diente.

Insgesamt starben während des Beobachtungszeitraums 2015 Teilnehmer an ihrer Krebserkrankung. Bezogen auf alle Studien ergab sich eine Reduktion der krebsbedingten Sterblichkeit um 6 Prozent unter Vitamin-D-Supplementation gegenüber Placebo. Dieser Unterschied war statistisch nicht signifikant, vergrößerte sich aber auf statistisch signifikante 12 Prozent, wenn ausschließlich Studien berücksichtigt wurden, in denen die Probanden Vitamin D täglich supplementierten. Dies war in zehn der 14 RCT der Fall gewesen; in vier Studien erfolgte die Supplementation als Bolusgabe einmal pro Monat oder seltener. Dosiert wurde bei täglicher Gabe mit 400 bis 4000 I.E., bei Bolusgabe mit 60.000 bis 120.000 I.E.

Effekt bei Vitamin-D-Mangel vermutlich noch größer

Die IPD-Metaanalyse bestätigte diese Ergebnisse und zeigte zudem, dass mehrere Faktoren keinen Einfluss auf die Wirksamkeit hatten, darunter der Ausgangs-Vitamin-D-Wert (Serum-25-Hydoxyvitamin-D-Spiegel). Dieser war in den Studien zu selten gemessen worden, um belastbare Aussagen zu treffen. Es hatten einfach alle Probanden der Verumgruppen Vitamin D erhalten, unabhängig davon, ob sie einen nachgewiesenen Mangel hatten oder nicht. »Wir können daher davon ausgehen, dass der Effekt für diejenigen Menschen, die tatsächlich einen Vitamin-D-Mangel aufweisen, erheblich höher ist«, verdeutlicht Schöttker.

Laut einer Mitteilung des DKFZ ist Vitamin-D-Mangel in Deutschland häufig, insbesondere bei Krebspatienten. Über das Jahr gemittelt liege der 25-Hydoxyvitamin-D-Wert im Blut bei 15 Prozent der Erwachsenen in Deutschland unter 30 nmol/l (12 ng/ml), was als Schwellenwert für einen ausgeprägten Mangel gelte. Eine weniger gravierende Vitamin-D-Unterversorgung (unter 50 nmol/l beziehungsweise 20 ng/ml) weise sogar mehr als die Hälfte der Deutschen auf. In einer Studie mit Darmkrebspatienten sei bei 59 Prozent der Teilnehmer ein Vitamin-D-Mangel festgestellt worden. Dies sei mit einer ungünstigen Prognose assoziiert der betroffenen Patienten assoziiert gewesen.

Subgruppenanalysen der aktuellen Studie ergaben weiterhin, dass insbesondere ältere Patienten ab 70 Jahren und diejenigen, die bereits vor der Krebsdiagnose mit der Supplementation begonnen hatten, von der täglichen Vitamin-D-Einnahme profitierten. Die Zahl der Teilnehmer mit einer anderen als der kaukasischen Ethnie war sehr gering, sodass die Ergebnisse nicht auf Menschen mit nicht weißer Hautfarbe übertragbar sind.

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