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Sunday, May 21, 2023

Über 10 Millionen Menschen leiden an Parkinson: Neue Studie findet womöglichen Auslöser der Krankheit - hna.de

Finnische Forscher haben in einer Tierstudie einen bestimmten Bakterienstamm im Darm identifiziert, der die Ursache für Parkinson sein könnte.

Helsinki – Mehr als 10 Millionen Menschen weltweit leiden an der Krankheit, die sich oft Jahre vorher ankündigt: mit Frühwarnzeichen, die schon früh auf Parkinson hinweisen. Die Hauptursache für die Erkrankung, für die es derzeit keine Heilung gibt, ist den Forschern noch immer nicht bekannt. Forscher der Universität Helsinki haben nun eine Entdeckung gemacht, die bahnbrechend sein könnte: Sie haben im Tierversuch einen bestimmten Bakterienstamm im Darm identifiziert, der die Ursache für Parkinson sein könnte.

Parkinson-Forschung: Darmbakterium soll laut Studie die Krankheit auslösen

Die Parkinson-Krankheit kann Demenz, Depressionen und Schwierigkeiten beim Sprechen und Essen verursachen, typische Symptome sind motorische Störungen. Derzeit gibt es keine Heilung für die Erkrankung, von der allein in Deutschland bis zu 400.000 Menschen betroffen sind, so die Deutsche Parkinson Gesellschaft (dpg).

Parkinson frühzeitig erkennen: 13 Symptome kündigen die Erkrankung zum Teil schon Jahre vorher an

Wenn Betroffene bestimmte Düfte nicht mehr riechen, kann dies eine Begleiterscheinung einer Corona-Infektion oder ein sehr frühes Warnzeichen einer angehenden Parkinon-Erkrankung sein.
Die eingeschränkte Wahrnehmung des Geruchs von Gewürzen, insbesondere Oregano, gilt als ein typisches, erstes Frühsymptom einer Parkinson-Erkrankung. Wer an sich bemerkt, dass er Oregano oder Vanille nicht mehr riechen kann, sollte mit dieser Beobachtung seinen Hausarzt aufsuchen. © Robijn Page/Imago
Frau fasst sich an den Bauch.
Auch Verstopfung, die länger anhält, sollte von einem Arzt abgeklärt werden. Denn chronische Verstopfung zählt auch zu den frühen Anzeichen von Parkinson. © Iordache Magdalena/Imago
Frau mit Schmerzen fasst sich in den Nacken
Frühsymptome der Parkinson-Erkrankung sind meist unspezifisch, wie die Deutsche Parkinson Vereinigung e. V. bekräftigt. Betroffene berichten von Beschwerden im Nacken- und Lendenwirbelbereich sowie diffusen Rückenschmerzen. Gerade zu Beginn der Parkinson-Erkrankung sind vorrangig der Nacken, die Schultern oder Oberarme von der Versteifung der Muskulatur betroffen – die Beschwerden werden dann nicht selten irrtümlich mit einer rheumatischen oder orthopädischen Erkrankung verwechselt. © YAY Images/Imago
Mann sitzt auf dem Bett
Der Abbau von Nervenzellen in der schwarzen Substanz im Gehirn hat Auswirkungen auf verschiedene Körperbereiche, nicht nur die Motorik. Manche Menschen mit Parkinson bemerken an sich schon früh eine Beeinträchtigung Ihrer Lust auf Sex. Männer sind vor allem von Erektionsstörungen und vorzeitiger Ejakulation betroffen. Frauen mit Parkinson leiden ebenfalls unter verringerter Erregbarkeit. © tommaso79/Imago
Mann liegt traurig im Bett
Depressive Verstimmungen können sich ebenfalls im Frühstadium der Parkinson-Erkrankung zeigen. Gerade in diesen Fällen wird häufig kein Zusammenhang zu Parkinson erkannt. © tommaso79/Imago
Mann wacht auf
Auch Schlafstörungen insbesondere in der Traumschlafphase mit zum Teil heftigen Alpträumen können vorzeitig auf eine Parkinson-Erkrankung hindeuten oder das Risiko dafür erhöhen. Für Menschen, die über 50 Jahre alt sind und eine derartige Form der Schlafstörung an sich bemerken, ohne dass andere Ursachen dafür vorliegen, erhöht sich das Risiko für Parkinson in den kommenden Jahren auf nahezu 80 Prozent. Die Störung des REM-Schlafs in der Traumschlafphase ist ein deutliches Frühsymptom für Parkinson. © Monkey Business 2/Imago
Person schreibt Brief
Einige Betroffene bemerken an sich, dass ihr Schriftbild kleiner wird – auch dies kann ein Indiz für eine Parkinson-Erkrankung sein. © YAY Images/Imago
Frau telefoniert mit Familie über das Telefon
Außenstehenden oder Angehörigen fällt zum Teil auf, dass manche Betroffenen leiser sprechen als gewöhnlich, insbesondere im direkten Gespräch. Dies kann ebenfalls ein Anzeichen einer sich entwickelten Parkinson-Erkrankung sein. © Zoonar.com/Dasha Petrenko/Imago
Hand hält Hand, die ein Glas hält
Eines der bekanntesten und typischen Symptome von Parkinson ist das Zittern (Tremor) von einer Hand oder beiden Händen. Betroffene müssen dann nicht selten die zitternde Hand mit der zweiten Hand stützen und festhalten. Auch in den Beinen zeigt sich der Tremor – anfangs nur in bestimmten Situationen, etwa beim Laufen oder Treppensteigen. An den Händen wird das Zittern häufig beim Schreiben oder Greifen von Gegenständen deutlich. © Astrid08/Imago
Frau hält Hand mit einem Glas Wasser, das verschüttet wird
Die Bewegungsarmut, sogenannte Akinese, zählt zu den typischen Symptomen bei Parkinson. Bewegungen sind verlangsamt oder geschehen willkürlich, sodass der Griff zum Glas auch darin enden kann, dass der Inhalt unbeabsichtigt ausgeschüttet wird. © Astrid08/Imago
Älterer Mann läuft am Stock
Der erhöhte Muskeltonus, sogenannter Rigor, ist ein typisches Anzeichen von Parkinson. Durch dieses Symptom sind die Muskeln steif und stark angespannt, obwohl keine bewusste Anstrengung erfolgt. Ein Rigor kann auch durch Stress, Angst oder Muskelverletzungen hervorgerufen werden. Bei Parkinson zeigt sich der Rigor häufig in Form der gebeugten Haltung mit angewinkelten Armen. © Zoonar.com/Yuri Arcurs peopleimages.com/Imago
Frau mit Müslischüssel
Schluckbeschwerden, sogenannte Dysphagie, zählt im Verlauf zu den häufigen Symptomen bei Parkinson. Direkte Anzeichen sind dann das gehäufte Verschlucken am eigenen Speichel oder bestimmten Speisen sowie Getränken, häufiges Räuspern oder Husten bis hin zu Hustenanfällen, erschwerte Atmung nach dem Schlucken, vermehrter Speichelfluss und ein Kloßgefühl im Hals. Indirekte Anzeichen einer Dysphagie bei Parkinson können sich verzögert zeigen: trockene Haut, besonders an den Händen, Gewichts- und Flüssigkeitsverlust, Sodbrennen und Aufstoßen, erhöhte Körpertemperatur, Bronchitis sowie Lungenentzündung. © Cavan Images/Imago
Fettige Haut mit hoher Talgproduktion
Manche Menschen, die an Parkinson erkrankt sind, entwickeln ein sogenanntes Salbengesicht, ein fettig glänzendes Gesicht infolge einer erhöhten Talgproduktion der Haut. © YAY Images/Imago

Forscher kennen immer noch nicht die direkte Ursache von Parkinson, aber die meisten Experten gehen davon aus, dass sie durch eine Kombination von genetischen und umweltbedingten Faktoren ausgelöst wird. Bekannt ist auch, dass in den Gehirnen von Menschen mit Parkinson-Krankheit vermehrt Ablagerungen des Proteins Alpha-Synuclein, auch bekannt als „Parkinson-Proteine“zu finden sind, die für die Veränderung von Nervenzellen im Gehirn, ähnlich wie bei Demenz und Alzheimer, verantwortlich sind.

Krankheits-Ursache gefunden? Forscher entdecken Darmbakterium, das Parkinson auslösen könnte

Nun haben Wissenschaftler der Universität Helsinki im Rahmen einer Tierstudie bestimmte Stämme des Bakteriums Desulfovibrio im Darm identifiziert, die möglicherweise Ursache für die Häufung dieser „Parkinson-Proteine“ sind. Die Forscher glauben, dass die Ergebnisse ihrer Studie, die zuerst auf dem Schweizer Wissenschaftsportal frontiers veröffentlicht wurde, Ärzten dabei helfen können, Menschen, die diese speziellen Bakterien in sich tragen, aufzuspüren und sie als Ziel für mögliche Therapien zu nutzen.

Was sind Desulfovibrio-Bakterien?

  • Anaerobe Desulfovibrio-Bakterien kommen häufig im Boden, im Wasser und in tierischen Fäkalien vor.
  • Wir alle kommen mit ihnen über die Nahrung, über das, was wir trinken, und über die Umwelt in Kontakt.
  • Frühere Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Desulfovibrio-Bakterien und entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa.

Parkinson-Forschung: Vorangegangene Studien hatten Hinweise auf Darmbakterium geliefert

„Die Ergebnisse einer vorangegangenen Studie deuteten darauf hin, dass Desulfovibrio-Bakterien etwas mit dem Ausbruch der Krankheit zu tun haben könnten“, erklärt der an der Studie beteiligte Mikrobiologe Professor Per Saris. Laut Saris haben Forscher jahrelang vermutet, dass ein Toxin oder Bakterien, die Toxine produzieren, die Parkinson-Krankheit verursachen könnten.

Der Grund dafür ist, dass Verstopfung oft den Symptomen der Bewegungsstörung vorausgeht – sogar 10 Jahre vorher –, wenn das Gehirn bereits geschädigt ist. „Daher war es nur logisch, Bakterien als Ursache für die Alpha-Synuclein-Häufung zu untersuchen“, fügt der Forscher hinzu. Neben Bakterien können verschiedene andere Faktoren die Darmgesundheit beeinflussen, und die Darmflora angreifen.

Parkinson-Forschung: Bakterium im Darm von Patienten gefunden

Die Forschungsleiter entdeckten Desulfovibrio-Bakterien in den Stuhlproben von zehn Personen, die an Parkinson erkrankt waren. Anschließend wurden diese Proben an Würmer verabreicht, um zu untersuchen, welche Tiere vermehrt Alpha-Synuclein- Proteine produzierten.

Es stellte sich heraus, dass die Würmer der Parkinson-Patienten signifikant höhere Mengen dieser Eiweiße aufwiesen. Darüber hinaus starben sie auch früher im Vergleich zu den Würmern, die mit Stuhlproben von gesunden Menschen gefüttert wurden.

Forscher diskutieren neuen Therapieansatz bei Parkinson: Entfernung der schädlichen Bakterien im Darm

„Die Erkenntnisse der Studie könnten einen neuen Therapieansatz für Parkinson ermöglichen“, betonen die Forscher. „Das Screening von Trägern der Desulfovibrio-Stämme und die anschließende Entfernung der Bakterien aus dem Darm könnten dazu beitragen, der Parkinson-Krankheit vorzubeugen.“ Weiterhin erklärten sie: „Dies könnte möglicherweise die Symptome von Patienten mit Parkinson-Krankheit lindern und den Krankheitsverlauf verlangsamen.“

Der nächste Schritt sei nun, Erbinformationen zu vergleichen, um genetische Unterschiede zwischen den Bakterien von Menschen mit und ohne Parkinson-Krankheit zu identifizieren.

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