Husten, Schnupfen und Fieber? Dahinter könnte sich eine ganz „normale“ Grippe verbergen. Oder aber ein folgenschweres Virus, das nach Ansicht eines Mediziners kaum jemand kennt.
Frankfurt – Zuvor noch weitgehend unbekannt, hat das Corona-Virus innerhalb kürzester Zeit große, wenn auch zweifelhafte, Bekanntheit erlangt. Corona-Symptome, Krankheitsverlauf und Behandlungsformen sind inzwischen in den Köpfen vieler fest verankert. Doch es sind nicht nur das Corona-Virus und andere Infektionskrankheiten wie beispielsweise die Grippe oder das RS-Virus, die für einige Personengruppen sehr gefährlich werden können.
Es gibt Viren, die bisher ein Schattendasein führen, zu Unrecht, denn auch sie können sehr gefährlich sein. Gegenüber CNN erklärte ein Mediziner nun, welches “das wichtigste Virus ist, von dem Sie noch nie gehört haben”.
Gefährliches Virus: Was ist das humane Metapneumovirus (hMPV)?
Das humane Metapneumovirus (hMPV) ist dem RS-Virus, das immer wieder für Krankheitswellen sorgt, sehr ähnlich. Auch die Symptome unterscheiden sich kaum. Laut dem MSD Manual können folgende Anzeichen auftreten:
- Schnupfen
- Husten und keuchender Atem
- Fieber
- Bei kleinen Kindern kann es zu Atemaussetzern kommen
“Das wichtigste Virus, von dem Sie noch nie gehört haben” - das humane Metapneumovirus (hMPV)
Doch was macht das Virus derart gefährlich, dass nun Fachleute speziell vor ihm warnen? Das hat mehrere Gründe. Ein Aspekt ist die Unbekanntheit des Virus. Den Daten der Arbeitsgemeinschaft Influenza des RKI nach zu urteilen, trat es im letzten Halbjahr häufiger auf als das RS-Virus. Dennoch wird in vielen Fällen nicht auf das Virus getestet, erklärt auch der Mediziner John Williams von der Universität in Pittsburgh gegenüber CNN.
Das liege daran, dass viele Medizinerinnen und Mediziner das humane Metapneumovirus (hMPV) schlicht nicht kennen oder nicht auf dem Schirm haben, so der Arzt. Dabei sei das Virus zusammen mit RSV und der Influenza eines der drei Hauptviren, die „Kinder und Erwachsene mit der höchsten Wahrscheinlichkeit ins Krankenhaus bringen, und schwere Folgekrankheiten verursachen, die sich in einigen Fällen in Pflegeheimen ausbreiten und ältere Menschen wirklich krank machen und sie sogar töten“.
Das humane Metapneumovirus (hMPV): Was das Virus so gefährlich macht
Ein anderer Faktor wiegt jedoch ebenso schwer. Denn noch existiert kaum eine Behandlungsmethode, geschweige denn eine Impfung. Stattdessen würden meist die Symptome behandelt. Dennoch sei ein Testen auf das humane Metapneumovirus sinnvoll, findet der Arzt. Denn dadurch könnten andere Virusinfektionen und damit einhergehende möglicherweise unnötige Behandlungen vermieden werden.
Gefährlich ist das Virus außerdem deshalb, weil eine Infektion zwar häufig bereits im Kindesalter durchgemacht wird, aber der Immunschutz hinterher nur sehr schwach ausgeprägt ist. Deshalb kommt es immer wieder zu neuen Infektionen. Doch es gibt Hoffnung. Unter anderem der Konzern Moderna forscht aktuell an einem mRNA-Impfstoff gegen das humane Metapneumovirus. (slo)
Mediziner warnt vor gefährlichem Virus: Viele haben „noch nie davon gehört” - Merkur.de
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