Hormone können zur Linderung bestimmter Symptome in den Wechseljahren Frauen nachweislich helfen. Frühzeitig eingesetzt wirken sie einem Knochenabbau entgegen.
Es ist eine Phase im Leben, die jede Frau erlebt beziehungsweise erleben wird. Manche kommen gut durch die Wechseljahre (Klimakterium), andere weniger, da sie unter unangenehmen Beschwerden wie Hitzewallungen und regelmäßigen Schlafstörungen sowie depressiven Verstimmungen und Kopfschmerzen leiden. Die meisten Frauen kommen ab dem Alter von 40 bis 45 Jahren in den Wechsel, manche auch schon früher. Die Wechseljahre und damit verbunden die Umstellung der Hormone sind auch mit gesundheitlichen Folgen verbunden, insbesondere für die Knochen. Das Risiko einer Osteoporose ist entscheidend erhöht. Eine Gabe von Hormonen kann dem Knochenabbau entgegenwirken. Dennoch gehen die Meinungen hinsichtlich Hormonersatztherapie unter Experten zum Teil stark auseinander. Die Internistin und Buchautorin Dr. med. Helena Orfanos-Boeckel erklärt im Interview, warum sie eine Therapie mit Hormonen für den Erhalt der Knochen bei Frauen befürwortet.
Prävention und Behandlung von Osteoporose: Hormonersatztherapie kann helfen
Seit den 1960er-Jahren wird die sogenannte Hormonersatztherapie – kurz HRT, Hormone Replacement Therapy – Frauen mit starken Wechseljahre-Beschwerden verordnet. Der durch den Wechsel entstehende Hormonmangel kann mithilfe der Medikamente ausgeglichen werden, sodass dank der HRT beispielsweise die Frequenz der Hitzewallungen bei betroffenen Frauen im Schnitt um 75 Prozent gesenkt wird, wie die Pharmazeutische Zeitung online zusammenfasst.
Was ich aus meinem Umfeld weiß, ist, dass viele Frauen Angst haben, Hormone zu nehmen, weil sie denken, diese könnten in jedem Fall Brustkrebs verursachen.
Die Therapie kann die bisherige Hormonkonzentration im Körper nicht exakt wiederherzustellen, doch können gezielt die durch einen Östrogenmangel-bedingten Beschwerden und Erkrankungen der Wechseljahre eingeschränkt oder gar verhindert werden, so das Portal Frauenaerzte im Netz. Gleichzeitig sei es dank der Hormonersatztherapie möglich, einem Abbau der Knochen entgegenzuwirken und so einer Osteoporose vorzubeugen, wie Studien zeigen. Im Gespräch mit dem Gynäkologen oder Hausarzt sollten im individuellen Fall immer das „Für“ und „Wider“ abgewägt werden, da eine HRT neben den Chancen auch ein erhöhtes Risiko für beispielsweise Brustkrebs bei Frauen mit genetischer Vorbelastung birgt, wie Dr. Orfanos-Boeckel weiß. Gerade im Hinblick auf die Knochengesundheit sieht die erfahrene Ärztin in der Hormonersatztherapie jedoch eine wertvolle Möglichkeit der Prävention.
Einer Frau, die beispielsweise Anfang 50 ist und genetisch bedingt in der Knochendichtemessung schon Anzeichen einer Osteopenie zeigt, die Vorstufe von Osteoporose, würde ich zu einer präventiven Gabe von transdermalen Östradiol raten, begleitet von Progesteron, selbst wenn sie gar nicht klimakterisch an dem Verlust von Östrogen leidet, da es wirklich den Knochen helfen kann, sich nicht so schnell aufzulösen. Das habe ich mehrfach in der Praxis erlebt.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.
Wechseljahre: Hormone beugen Knochenabbau und Osteoporose vor - soester-anzeiger.de
Read More
No comments:
Post a Comment