In Pakistan sorgen sich Behörden um die Wasserqualität, nachdem schon der vierte Mensch durch einen seltenen Parasiten stirbt.
Islamabad – Ein Poolbesuch mit tödlichen Folgen: In Pakistan ist ein Mann nach einem Poolbesuch an einer seltenen Infektion mit der sogenannten hirnfressenden Amöbe ums Leben gekommen. Der 30-Jährige starb in einem Krankenhaus in der Millionenmetropole Lahore, wie pakistanische Medien berichteten. Der Gesundheitsminister der Provinz Punjab, Javed Akram, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag (6. Juli) eine Infektion mit dem Erreger Naegleria fowleri.
Wie der Pakistan Observer berichtet, wurde Mustafa Shafique vor zwei Tagen mit Grippesymptomen, hohem Fieber und Kopfschmerzen in die Notaufnahme des Service Hospital gebracht.
Infektion mit „hirnfressender Amöbe“: Vieter Fall in diesem Jahr in Pakistan
Der Mann war laut Recherchen der Zeitung The Express Tribune Bodybuilder. Er hatte beim Schwimmen in einem Pool über starke Kopfschmerzen geklagt und war in die Notaufnahme eingeliefert worden. Später sei er in der Klinik verstorben. Shafique war laut Pakistan Observer der erste Fall von Naegleria fowleri in der Provinz der Elf-Millionen-Einwohnerstadt Lahore und der vierte im Land in diesem Jahr. Drei weitere Fälle wurden aus Karatschi gemeldet. Laut einer im vergangenen Jahr im Iranian Journal of Parasitology veröffentlichten Studie weist Pakistan die zweithöchste Infektionsrate weltweit auf. Auch in den USA, in Frankreich, in Australien und im Iran gab es Fälle. In der Zeitung heißt es, dass in den letzten fünf Jahrzehnten Hunderte von PAM-Fällen gemeldet wurden - „höchstwahrscheinlich aufgrund von Umweltveränderungen im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung“.
Infektionen mit dem Parasit Naegleria fowleri sind extrem selten, verlaufen jedoch fast immer tödlich. Laut dem Robert Koch-Institut ist der Organismus besonders in den Subtropen und Tropen verbreitet. Er tritt in warmen Gewässern auf - auch in schlecht desinfizierten Pools kann er sich ausbreiten.
Parasit kann über die Nase ins Gehirn gelangen - Infektion endet oft tödlich
Der Parasit kann über die Nase in das Gehirn eines Menschen gelangen. Dort kann er Hirnhautentzündungen hervorrufen, die in den meisten Fällen zum Koma und zum Tod führen. Als Reaktion auf den Fall haben Gesundheitsbehörden den Menschen geraten, für Haushaltszwecke chloriertes Wasser zu verwenden. Die Gesundheitsbehörde des Bezirks Lahore hat außerdem Teams entsandt, um Trinkwasserquellen und Schwimmbäder in der Stadt zu untersuchen.
In Pakistans Nachbarland Indien machten zwei Piloten im Cockpit eines Flugzeugs eine Snack-Pause – die Airline reagierte drastisch. In deutschen Schwimmbädern sorgt derweil ein anderes Thema für Aufregung. Die Stadtwerke München bestätigten, dass auch Frauen „oben ohne“ in ihren Pools baden dürfen. (cgsc)
Bodybuilder (30) stirbt nach einer Runde Schwimmen im Pool – Todesursache ist extrem selten - hna.de
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