Mit einer Impfung für Schwangere können Frauen künftig ihre Kinder nach der Geburt vor RSV schützen. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA empfiehlt die Zulassung des Impfstoffs Abrysvo von Pfizer. Wie die Behörde am Freitag mitteilte, hat das auf Proteinen des Virus basierende Vakzin eine gute Wirkung in klinischen Studien gezeigt.
RSV Impfung: Schwere Infektionen bei Babys von geimpften Müttern rund 70 Prozent seltener
Beim Test hatten 3.695 Frauen im letzten Drittel ihrer Schwangerschaft eine Impfdosis mit jeweils 120 Mikrogramm Wirkstoff erhalten, während eine Kontrollgruppe von 3.697 Schwangeren lediglich ein Placebo bekam. Die Mediziner warteten dann die Geburt der Kinder ab und verglichen dann innerhalb von drei und von sechs Monaten die Zahl der Infektionen mit dem RS-Virus.
Während sich innerhalb von 90 Tagen 33 Kinder der Placebogruppe eine schwere RSV-Infektion erlitten, waren es bei den geimpften Müttern nur 6 Babys. Daraus ergibt sich ein rechnerischer Schutz der Impfung vor schwerer Erkrankung von 81,6 Prozent. Weitere drei Monate später waren 19 Kinder geimpfter Mütter erkrankt im Vergleich zu 62 Babys in der Placebogruppe. Die Wirksamkeit sank damit leicht auf 69,4 Prozent, erfüllt aber immer noch die Kriterien für die Zulassung.
In Bezug auf milde Infektionen war die Impfung allerdings deutlich weniger wirksam. Hier erkrankten 24 Kinder geimpfter Mütter im Vergleich zu 56 Kindern ungeimpfter Mütter. Der errechnete Schutz lag hier nur bei 57,1 Prozent.
RSV-Impfung: Kinder werden durch Mütter passiv immunisiert
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) verursacht bei Menschen mit trainiertem Immunsystem in der Regel nur milde Erkältungen. Kinder, die über keinerlei Immunität gegen den Erreger verfügen, können jedoch schwere Atemwegsinfektionen erleiden und müssen in einigen seltenen Fällen sogar im Krankenhaus künstlich beatmet werden. Daher sehen Mediziner seit einiger Zeit einen großen Bedarf für eine Schutzimpfung.
Die Impfung von Schwangeren führt zu einer passiven Immunisierung der Kinder. Denn die Frauen bilden Antikörper gegen das Virus, die sie an ihre Kinder weitergeben, entweder noch im Mutterleib oder später auch über die Muttermilch. Die Kinder wiederum sind damit die ersten Monate ihres Lebens vor dem Erreger geschützt. Später jedoch sind sie wieder empfänglich für das Virus.
EMA empfiehlt Zulassung von RSV-Impfung für Schwangere – passiver Schutz für Babys - MDR
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