Ob Alkohol, fettes Essen oder Medikamente: Tag für Tag entgiftet die Leber den Körper. Bis sie ihren Dienst versagt, muss viel geschehen. Diese Alarmsignale sollten Sie kennen.
Beim Abbau schädlicher und giftiger Substanzen spielt die Leber eine wichtige Rolle. Sie ist ein wahrer Reparaturkünstler und kann sogar nachwachsen. Wird das Organ jedoch dauerhaft überfordert, drohen schwere Folgeschäden.
Die Leber leidet lange Zeit im Stillen. Da sie keine Nervenzellen besitzt, treten in der Regel keine Schmerzen auf. Das macht es für den Patienten schwer, einen Leberschaden frühzeitig zu erkennen. Dennoch gibt es eine Reihe spezifischer und unspezifischer Symptome, die auf eine mögliche Lebererkrankung hinweisen. Lesen Sie hier, bei welchen Warnzeichen Sie hellhörig werden sollten.
Was leistet die Leber?
Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan unseres Körpers und zugleich unser größtes inneres Organ. Sie reguliert den Fett- und Zuckerstoffwechsel sowie den Vitamin- und Mineralhaushalt. Zudem spielt sie eine entscheidende Rolle bei der Entgiftung des Körpers, indem sie Schadstoffe aus dem Blut filtert. Pro Tag produziert die Leber fast einen Liter Gallensaft, mit dem sie Stoffwechselprodukte über den Darm absondert und die Fettverdauung unterstützt.
Warnsignal Nr. 1: Gelbfärbung der Haut und der Augäpfel
Das bekannteste und augenfälligste Merkmal einer Lebererkrankung ist die sogenannte Gelbsucht. Sie äußert sich in einer Verfärbung der Haut, der Augäpfel und der Schleimhäute. Die gelbe Farbe entsteht durch eine Ansammlung des gelben Gallenstoffes (Bilirubin) im Blut und im Gewebe. Allerdings stellt die Gelbsucht kein Frühsymptom dar, sondern entwickelt sich meist erst im Laufe einer Lebererkrankung.
Häufige Ursachen für eine Gelbsucht sind eine Virus-Hepatitis, eine alkoholbedingte Lebererkrankung und Verstopfungen des Gallengangs. Auch schwere Erkrankungen wie eine Leberzirrhose oder Leberkrebs können dazu führen, dass sich zu viel Bilirubin im Blut ansammelt. Daher sollte bei entsprechenden Verfärbungen der Haut und der Augen umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Warnsignal Nr. 2: Dunkelbrauner Urin
Wird zu wenig Flüssigkeit getrunken, ist der Urin gewöhnlich dunkler als normal. Daher muss brauner Urin nicht zwangsläufig auf eine Lebererkrankung hinweisen. Wenn aber ausreichendes Trinken nicht dazu führt, liegt der Verdacht auf ein Leberleiden nahe.
Denn dunkelbrauner Urin kann ein Hinweis auf ein Übermaß an Bilirubin im Urin sein. Sowohl Erkrankungen der Leber als auch der Galle können dahinterstecken und sollten ärztlich abgeklärt werden.
Warnsignal 3: Druckgefühl im rechten Oberbauch
Mehr als jeder vierte Deutsche hat eine Fettleber. Sie kann sich stark vergrößern, was dazu führt, dass zunächst ein Spannungs- und Druckgefühl im rechten Oberbauch in der Gegend über der Leber entsteht. Später können dumpfe Schmerzen dazukommen. Auch Blähungen oder Durchfall können Hinweise auf eine Fettleber sein.
Warnsignal Nr. 5: Müdigkeit und Schwäche
Abgeschlagenheit kann viele Ursachen haben, wird aber auch im Zusammenhang mit Lebererkrankungen häufig beobachtet. Warum das so ist, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt.
Hält der Zustand der Müdigkeit länger an und lässt sich nicht erklären, sollte daher ein Arzt aufgesucht werden. Eine gründliche Untersuchung und ein Check der Leberwerte geben Ausschluss über eine mögliche Erkrankung des Entgiftungsorgans.
Warnsignal Nr. 6: Chronischer Juckreiz
Eine Lebererkrankung kann quälenden Juckreiz am ganzen Körper auslösen. Er wird durch Gallensäuren und andere Gallen-Bestandteile verursacht, die sich infolge einer Stauung im Blut anhäufen und daraufhin in der Haut ablagern.
Gelegentlich treten sogenannte scarlatiniforme Exantheme auf. Dabei handelt es sich um eine große Anzahl kleiner roter Pusteln auf der Haut. Außerdem können sich Gelenkschmerzen, Gliederschmerzen und Schmerzen in den Beinen bemerkbar machen.
Warnsignal Nr. 7: Lebersternchen
Sternförmige, spinnenartige Äderchen an Kopf, Hals, Brust oder Armen können ein Hinweis auf eine kranke Leber sein. Diese kleinen Besenreiser werden deshalb auch als Lebersternchen bezeichnet. Im Gesicht zeigen sie sich häufig zuerst an Druckstellen unter der Brille.
Experten vermuten, dass Lebersternchen durch gefäßaktive Substanzen entstehen, die für Lebererkrankungen typisch sind. Da Lebersternchen aber auch ein früher Hinweis auf schwerwiegende Erkrankungen sein könnten, sollten diese Hautveränderungen in jedem Fall von einem Arzt abgeklärt werden. Immerhin zeigen sich diese Hautveränderungen bei rund 90 Prozent aller Patienten mit einer Leberzirrhose.
Warnsignal Nr. 8: Verdauungsstörungen und Blähungen
Eine wichtige Funktion der Leber ist die Produktion von Galle zur Unterstützung der Verdauung. Sie unterstützt dadurch die Aufnahme der Nährstoffe im Dünndarm und ist sehr wichtig für die Fettverdauung.
Eine gestörte Leberfunktion kann es daher zu Verdauungsproblemen kommen. Ist die Gallenproduktion gestört, können durch übermäßige Luft- und Gasansammlung Blähungen entstehen. Häufig steigt auch die Überempfindlichkeit gegenüber fetthaltigen Nahrungsmitteln und Alkohol.
Zehn Warnsignale, dass mit der Leber etwas nicht stimmt - t-online
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