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Sunday, August 6, 2023

Krebs, Schlaganfall, Diabetes: Wie die Körpergröße unsere Gesundheit beeinflusst - Merkur.de

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Es spielen viele Faktoren eine Rolle, ob man an einer bestimmten Krankheit erkrankt. Auch die Körpergröße soll darauf Einfluss haben.

München – Der Lebensstil, die genetische Veranlagung und Umwelteinflüsse können das Risiko, an bestimmten Krankheiten zu erkranken, beeinflussen. Doch auch die Körpergröße kann ein Faktor sein und Krankheiten wie Diabetes oder Herzinfarkt begünstigen. Wie die Deutsche Presseagentur berichtet, sind in Deutschland die Menschen in den letzten hundert Jahren gewachsen: Deutsche Männer maßen 1896 im Schnitt gut 1,67 Meter, 2021 dagegen fast 1,80 Meter. Bei den Frauen kletterte der Wert in diesem Zeitraum von 1,56 auf 1,66 Meter. Dieser Größenunterschied kann für die Gesundheit eine Rolle spielen.

Eine Person misst eine andere Person mit der Hand

An Diabetes erkranken: Welche Rolle die Körpergröße dabei spielt

Große Menschen sollen ein geringeres Risiko haben, um an Diabetes zu erkranken. Norbert Stefan, Professor für klinisch-experimentelle Diabetologie am Universitätsklinikum Tübingen, sagte gegenüber der dpa, dass durch die genetischen Faktoren des Körperwachstums, weniger Fett in der Leber gespeichert werde und dieses gehe mit einer besseren Insulin-Empfindlichkeit einher. Kleinere Menschen bekommen eher Diabetes, da bei ihnen Glukose schlechter verwertet werden kann.

Karel Kostev, wissenschaftlicher Leiter in der epidemiologischen Forschung des Auftragsforschungsinstituts IQVIA, hat Daten von erwachsenen Patienten untersucht. Das Fazit: Pro zehn Zentimeter geringerer Körpergröße steigt das Risiko für neu auftretenden Typ-2-Diabetes bei Frauen um 15 Prozent und bei Männern um zehn Prozent. Trotzdem kann man auch mit einem gesunden Lebensstil, das Risiko reduzieren, um an Diabetes Typ 2 zu erkranken.

Mann mit Diabetes testet Blutzuckerspiegel

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Thrombose: Risiko steigt bei bestimmter Körpergröße

An der Uniklinik Düsseldorf wurden Daten von rund 660 000 Patienten ausgewertet, mit dem Ergebnis, dass größere Menschen ein geringeres Risiko tragen, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen. Kleinere Menschen sollen laut dpa eher Bluthochdruck bekommen, wodurch das Schlaganfallrisiko sich erhöht.

Nach Auskunft von Professor Stefan aus Tübingen sind große Menschen gleich mehrfach im Vorteil. Er zählt auf: „Fettsäuren weniger, LDL Cholesterin niedriger, Glukose niedriger und Hepatokine (Leberproteine) günstiger.“ Große Menschen haben also ein geringeres Herzinfarktrisiko. Doch bei Thrombose erhöht sich das Risiko bei größeren Menschen: Dadurch, dass das Blut länger zum Herz gepumpt werden muss, soll laut Professor Stefan das Entstehen von Thrombosen begünstigt werden.

Krebsrisiko: Körpergröße und Lebensstil wirken sich auf die Gesundheit aus

Auch bei Krebs soll laut Uniklinik Düsseldorf ein Zusammenhang bestehen: Größere Menschen sollen anfälliger sein. Das Risiko erhöht sich bei Frauen um elf Prozent und bei Männern um sechs Prozent je zehn Zentimeter Zunahme bei der Körpergröße. Professor Stefan sieht dabei auch die Essgewohnheiten als Faktor, denn bei dem übermäßigen Verzehr von Milchprodukten und Fleisch sollen Wachstumshormone aktiviert werden. Der Zusammenhang zum Krebs komme dann durch das lebenslang stärkeres Zellwachstum. (eike/dpa)

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