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Wednesday, August 23, 2023

Mücken bringen Dengue-Fieber an den Gardasee: Erste Maßnahmen ergriffen – beliebte Urlaubsziele in Aufruhr - Merkur.de

Mücken-Alarm am Gardasee: Urlaubsorte greifen nach Fällen von Dengue-Fieber durch. Anti-Mücken-Verordnung erlassen.

Die Angst um das Dengue-Fieber am Gardasee wächst. Nach Verdachtsfällen wurde die Alarmstufe in der Lombardei erhöht. Das Virus breitet sich durch Mückenstiche aus.

Manerba – Am Gardasee verspritzt eine Spezialfirma Insektizide in betroffenen Straßen. Bewohner sind aufgerufen, Mücken mit allen Mittel zu vertreiben und sich so gut wie möglich vor Stichen zu schützen. Das Dengue-Fieber ist an einem beliebten Urlaubsziel Italiens angekommen. Anti-Mücken-Maßnahmen sind in den Gardasee-Gemeinden Maneraba und Padenghe (Italien) angelaufen. Zwei Dengue-Fälle sind dort inzwischen bekannt. Es sei keine Panikmache, berichten lokale italienische Medien, sondern Prävention.

Dengue-Fieber am Gardasee: Urlaubsorte kämpfen gegen tropische Mücken

Um das Ausbreiten des Dengue-Virus am Gardasee einzudämmen, ordnete der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde Manerba del Garda besondere Maßnahmen an. Im Bereich der mutmaßlichen Viruszirkulation sind demnach Verhaltensweisen zur Vermeidung von Mückenstichen umzusetzen.

Die Bewohner sind laut der Verordnung, wie das italienische Nachrichtenportal gardapost.it berichtet, aufgerufen, lange Kleidung zu tragen, um die Haut zu bedecken und sich vor Stichen zu schützen. Zudem wird das Auftragen von Insektenschutzmittel empfohlen. Da sich die Mücken im stehenden Wasser vermehren, sind Wasseransammlungen – etwa in Untersetzern von Blumentöpfen – zu entfernen. Das gilt für Töpfe im Freien, wie in den Häusern. Mit Moskito-Netzen an Türen und Fenstern soll das Eindringen der Blutsauger in Häuser und Wohnungen verhindert werden. Rauchspiralen im Außenbereich oder Elektrostrahler im Innenbereich seien geeignet, die Mücken fernzuhalten.

Die am stärksten betroffenen und von der spezifischen Entwesung in Manerba betroffenen Gebiete sind demnach Via Prezzolaro, Via Panoramica und Via S. Francesco.

Mücken-Alarm am Gardasee: Urlaubsorte greifen nach Fällen von Dengue-Fieber durch. Anti-Mücken-Verordnung erlassen.

Dengue-Fieber am Gardasee: Tagaktive Moskitos übertragen Tropen-Virus

Das Dengue-Virus wird nur durch den Stich einer Mücke der Gattung Aedes – wie der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) und der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) übertragen. Es sind tagaktive Moskitos. Doch ist eine dieser Mücke mit Dengue infiziert, verursacht es beim Menschen eine schwere grippeähnliche Erkrankung. Laut dem italienischen Gesundheitsministerium können manchmal lebensbedrohliche Komplikationen, wie Blutungen oder ein Schock auftreten.

Es gibt keine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch. Die Mücke muss eine bereits zuvor infizierte Person gestochen haben.

In Italien wurden seit Januar 2023 fast 50 Fälle diagnostiziert, berichtete die italienischen Zeitung Il Girono. Die beiden Dengue-Fälle am Gardasee sind also kein Einzelfall. Auch in Kroatien, Frankreich und Deutschland gibt es Fälle von Dengue-Fieber. Um so wichtiger, die Symptome einer Dengue-Infektion zu kennen.

Dengue-Fälle am Gardasee: Diese Symptome treten nach einer Infektion mit dem Virus auf

Allerdings sind die Beschwerden nach einer Dengue-Infektion kaum von einer Grippe zu unterscheiden, teilt das Tropeninstitut der Ludwig-Maximilians-Universität München mit. Nach einem Stich einer infizierten Mücke treten die Symptome bei Dengue etwa drei bis 10 Tage danach auf. Die akuten Beschwerden, wie Fieber, Gliederschmerzen oder starke Kopfschmerzen klingen nach etwa drei bis sieben Tage ab. Das Dengue-Virus lässt sich im Blut mit einem Schnelltest, laut den Experten für Tropen-Krankheit, nachweisen.

  • Dengue oder Dengue-Fieber Symptome
  • Grippeähnliche Symptome, wie Fieber, Kopfschmerzen und starke Gliederschmerzen
  • Hautausschlag, der einem Sonnenbrand ähneln kann
  • In seltenen Fällen lebensbedrohliche Komplikationen und Blutungen
  • Abgeschlagenheit nach einer durchgemachten Dengue-Infektion und vereinzelt Haarausfall

Quelle: Tropeninstitut der Ludwig-Maximilians-Universität München

Asiatische Tigermücke breitete sich in Italien und auch in Deutschland aus

Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus – von: Aedes „widrig“ und albopictus „weiß gezeichnet“) breitet sich erfolgreich auf allen Kontinenten der Welt aus – auch in Deutschland. Die Stechmückenart mit ihren markanten weißen Streifen stammt ursprünglich aus Südostasien. Doch Globalisierung und Klimawandel tragen dazu dabei, dass inzwischen mehr als 128 Länder betroffen sind.

Asiatische Tigermücken (Symbolfoto) können Dengue-Fieber übertragen. Ein kleiner Stich genügt.

Bisher waren Populationen in Europa auf den Süden begrenzt, denn die Asiatische Tigermücke gilt als „wärmeliebend“. Doch „europäische Tigermücken“ haben sich bereits etwas an die veränderten klimatische Situation angepasst, teilt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (Lgl Bayern) mit: „Im Herbst gelegte Eier überwintern, und die Larven schlüpfen erst im nächsten Frühjahr.“

Asiatische Tigermücke „tödlichstes Tier der Welt“

Die Asiatische Tigermücke, von Bill Gates 2014 „als tödlichstes Tier der Welt“ bezeichnet, kann neben dem Dengue-Fieber potenziell mehr als 20 Viren übertragen, darunter das West-Nil-, Dengue-, Chikungunya- und Zika-Virus.

Dengue-Fieber am Gardasee – So können Sie sich davor schützen

Neben den individuellen Schutzmaßnahmen vor Mückenstichen gibt es inzwischen einen Impfstoff gegen das Dengue-Virus. Seit 2023 ist ein Vakzin verfügbar. Die Grundimmunisierung besteht aus zwei Impfungen, die im Abstand von drei Monaten verabreicht werden. (ml)

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