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Wednesday, August 23, 2023

Rachitis kehrt zurück: Vitamin-D-Mangel als Auslöser für vergessene Krankheit - inFranken.de

Die Meldungen aus Schottland sind durchaus besorgniserregend. Im Jahr 2022 wurden demnach 442 Fälle von Rachitis registriert - einer vor allem aus dem 19. Jahrhundert bekannten Krankheit. Jetzt, so scheint es, kehrt sie zurück nach Europa. Mediziner heben dabei die enorme Bedeutung von Vitamin D hervor. Gerade ein Mangel dieses Vitamins ist ein Problem.

Unter anderem das Deutsche Ärzteblatt schreibt dazu, dass es sich um einen deutlichen Anstieg der Erkrankungen handeln würde. 2018 habe die Zahl der Fälle in Schottland laut den britischen Gesundheitsbehörden noch bei 354 gelegen. Was steckt hinter Rachitis?

Rückkehr von Rachitis: Erkrankte leiden an Vitamin-D-Mangel

Wie die Fachzeitschrift erklärt, handelt es sich bei Rachitis um eine Knochenkrankheit. Erkrankte leiden beispielsweise unter X- oder O-Beinen. Ursache für die Erkrankung ist ein schwerer Mangel an Vitamin D durch zu wenig Sonnenlicht oder Mangelernährung. Im 19. Jahrhundert war Rachitis demnach wegen Mangelernährung vor allem in den Armenvierteln Großbritanniens weit verbreitet.

Organisation: Deutsche Ärzteblatt
Erstausgabe: 1872
Beschreibung:  Fachzeitschrift
Hauptsitz:  Köln

Vitamin-D ist gerade für Babys und Kinder enorm wichtig. Fehlt es an ausreichenden Mengen, sind Folgeschäden meist nicht zu verhindern. Dabei würde sich der tägliche Bedarf gut mit Lebensmitteln abdecken lassen - würde es den Betroffenen nicht am Geld fehlen. 

Rachitis in Schottland: Armut und Mangelernährung bleiben Hauptfaktoren 

Und auch jetzt liegen die Gründe für die Rückkehr der Rachitis in der Herkunft der Menschen. Der Meldung nach sind mehr als drei Viertel der neuen Fälle aus dem Jahr 2022 in der Region um die Stadt Glasgow aufgetreten. Die Region gehört zu einer der ärmsten in Schottland. Fast ein Drittel der Kinder, so heißt es, leben nach Schätzungen der lokalen Behörden in Armut.

Für Gesundheitsexperten der klare Zusammenhang. Armut und mangelhafte Ernährung. Auch die Fallzahlen von Tuberkulose und Scharlach sind in Schottland zuletzt gestiegen.

Tuberkulose

Laut Definition durch das Robert Koch-Institut (RKI) und das Portal infektionsschutz.de, wird Tuberkulose durch Bakterien ausgelöst. Die Erreger befallen überwiegend die Lunge und lösen als erstes Zeichen unter anderem Husten aus, können aber auch fast jedes andere Organ betreffen und schwere Erkrankungen auslösen.

Scharlach

Scharlach ist eine bakterielle Infektion. Besonders Kinder stecken sich häufig damit an. Typische Symptome sind Hautausschlag, Fieber und Halsschmerzen.

RKI über Rachitis, Vitamin-D-Mangel und weitere Folgen

Laut RKI sind die gravierendsten Folgen des Vitamin-D-Mangels die Entkalkung und letztendlich die Erweichung der Knochen. Bei Säuglingen und Kindern kann diese schwerwiegenden Störungen des Knochenwachstums zur Folge haben und zu bleibenden Verformungen des Skeletts inklusive Aufreibungen im Bereich der Wachstumsfugen führen. 

Zu den Folgen für Erwachsene schreibt das RKI: "Bei Erwachsenen kann es durch die Entkalkung des Knochens zu Verformungen der tragenden Knochen, zu Knochenschmerzen und Muskelschwäche sowie zu Kraftminderung kommen – und damit zum Krankheitsbild der Osteomalazie. Eine weitere Erkrankung, zu der ein Vitamin-D-Mangel beitragen kann, ist Osteoporose".

In den vergangenen Jahren wurden darüber hinaus Zusammenhänge zwischen der Vitamin-D-Versorgung und nicht-skelettalen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2 sowie kardiovaskulären oder Krebskrankheiten in Beobachtungsstudien gefunden. Bislang gibt es jedoch keine Beweise für kausale Beziehungen.

Vorschaubild: © AdobeStock/keleny

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