Rechercher dans ce blog

Friday, September 1, 2023

Mücken-Invasion in Paris: Straßen gesperrt, Menschen sollen Zuhause bleiben - Merkur.de

Mit drastischen Maßnahmen kämpft Paris gegen die Ausbreitung von Tigermücken: Ganze Straßen wurden gesperrt, die Bevölkerung gebeten, in ihren Häusern zu bleiben.

Paris – Es klingt nach einer respektablen Horror-Apokalypse, könnte aber schon bald zur neuen Normalität auch in Deutschland werden: In Paris wurde am Donnerstag (31. August) ein größerer Bereich der französischen Hauptstadt geräumt und abgesperrt, um die Straßen systematisch mit giftigen Insektizid-Nebeln auszuräuchern. Die Gesundheitsbehörden versuchen damit, die durch den Klimawandel beschleunigte Ausbreitung der gefährlichen Tigermücke, die sich auch in Bayern rasant ausbreitet, Einhalt zu gebieten.

Makroaufnahme einer Mücke

Dengue-Fieber in Paris: Kampf gegen Tigermücke – ganze Straßen gesperrt

In den frühen Morgenstunden wurden im Südosten von Paris ganze Straßenzüge gesperrt und die Menschen aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben, da Schädlingsbekämpfungsunternehmen Insektizide in Bäumen, Grünflächen und anderen Brutgebieten der Mücken versprühten, wie die französische Tageszeitung Le Monde berichtet. Die Pariser Gesundheitsbehörden versuchen damit, den rasanten Vormarsch der Tigermücke, die laut Experten auch zur Gefahr für Deutschland wird, einzudämmen.

Kampf gegen Tigermücken: Erstmals ganze Straßenzüge in Paris abgeriegelt und ausgeräuchert

Die regionale Gesundheitsbehörde für die Hauptstadt, ARS Ile-de-France, erklärte, dass das Gebiet, das begast werden soll, 150 Meter um das Haus einer Person im 13. Bezirk der Hauptstadt liegt, die sich auf einer Reise mit Dengue-Fieber angesteckt haben soll: „Diese Maßnahmen werden durchgeführt, um das Risiko der Übertragung von Dengue-Fieber zu verringern, nachdem ein Fall entdeckt worden war“, hieß es. Die Tigermücke, auch Aedes albopictus, gilt als Überträger exotischer Krankheiten, die lebensbedrohlich werden können.

Männer erkranken nach Reise an Dengue-Fieber: Paris in Alarmbereitschaft

Eine zweite Ausräucherungsaktion fand in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Vorort Colombes nordöstlich des Pariser Zentrums stattt, nachdem eine zweite Person nach der Rückkehr von einer Auslandsreise an Dengue-Fieber erkrankt war.
Die städtischen Behörden versuchen nun zu verhindern, dass in der Region Paris, in der schätzungsweise 12 Millionen Menschen leben, eine Übertragungskette entsteht.

Diese Symptome können bei der Ansteckung mit einer Tropenkrankheit durch die Tigermücke auftreten:

  • Dengue-Fieber: Fieber, Ausschlag sowie Kopf-, Muskel-, Glieder-, Knochen- oder Gelenkschmerzen. Kann bei einem schweren Verlauf auch tödlich sein
  • Chikungunya-Fieber: hohes Fieber, starke Gelenk- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen. Schwerer Verlauf bei Babys, älteren Menschen oder Personen mit chronischen Erkrankungen möglich
  • West-Nil-Fieber: Fieber, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Erbrechen, Muskelschmerzen, geschwollene Lymphknoten. In seltenen Fällen kann eine Hirnhautentzündung oder Lähmung auftreten
  • Zika-Virus: Krankheit verläuft oftmals symptomfrei. In wenigen Fällen treten Symptome wie Fieber, Erbrechen, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Hautausschlag oder eine Bindehautentzündung auf. Besonders gefährlich ist eine Infektion während der Schwangerschaft, diese kann bei Neugeborenen zu Schädelmissbildungen führen
  • Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, Soziales, Pflege und Konsumentenschutz

„Es war das erste Mal in Paris, aber nicht das erste Mal in Frankreich“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin von Paris, Anne Souyris, die für die Gesundheitspolitik zuständig ist, dem Fernsehsender BFM. „Der Süden Frankreichs ist schon seit einigen Jahren von Tigermücken betroffen.“

„Risiko wird immer größer“: Tigermücke breiotet sich in Frankreich aus

Nachdem sie 2004 erstmals in Frankreich gesichtet wurde, ist sie nach Angaben des Gesundheitsministeriums inzwischen in 71 der 96 Departements auf dem Festland präsent, sogar in Gebieten nahe der nördlichen Kanalküste. Die Bevölkerung ist aufgefordert, Sichtungen zu melden, auf einer speziellen Website werden die Hinweise gesammelt.

„Wir sind davon überzeugt, dass das Risiko immer größer wird“, sagte Marie-Claire Paty, Leiterin der Abteilung zur Überwachung von durch Vektoren – also direkt von Tieren – übertragenen Krankheiten der nationalen Gesundheitsbehörde Santé Publique, gegenüber AFP.

„Gefährlichstes Tier der Welt“ breitet sich in ganz Europa aus – Überträger exotischer Krankheiten

Gesundheitsexperten sind der Meinung, dass die Aedes auf dem Kontinent auch aufgrund des Klimawandels, den Wissenschaftler als weltweit„größte Gesundheitsgefahr“ einordnen, so gut gedeiht, da das wärmere Wetter die Inkubationszeit der Eier verkürzt und die Winter nicht mehr kalt genug sind, um sie abzutöten.

Tatsache ist: Die exotischen Mücken stechen nicht mehr nur im Sommer zu – inzwischen vermehren sich die Tigermücke in Teilen Europas sogar im Winter. Auch in Deutschland wurde bereits eine überwinternde Population in der kalten Jahreszeit festgestellt. Die Asiatische Tigermücke, von Bill Gates schon 2014 „als tödlichstes Tier der Welt“ bezeichnet, kann neben dem Dengue-Fieber potenziell ganzjährig mehr als 20 Viren übertragen – darunter das West-Nil-, Dengue-, Chikungunya- und Zika-Virus.

Adblock test (Why?)


Mücken-Invasion in Paris: Straßen gesperrt, Menschen sollen Zuhause bleiben - Merkur.de
Read More

No comments:

Post a Comment

Ratgeber - Niesen im Frühling - Erkältet oder schon allergisch? - UNTERNEHMEN-HEUTE.de - UNTERNEHMEN-HEUTE.de

mp Groß-Gerau - Bei Niesreiz ist es schwierig zu differenzieren, ob die Symptome durch eine Pollenallergie oder durch einen Infekthervorger...