Stand: 12.09.2023 18:00 Uhr
Entzündungshemmende Antioxidantien, wenig Fleisch, viel Gemüse und gute Öle: Der Speiseplan in der Nachsorge sollte vollwertig sein und viel Frisches, Unverarbeitetes enthalten, um reichlich Vitalstoffe zu liefern.
Gerade im Bereich der Krebsmedizin kann Ernährung nicht die klassische Medizin ersetzen. Die ernährungsmedizinische Begleitung in der Brustkrebs-Nachsorge dient aber als "adjuvante" Strategie, das heißt: als Hilfsmittel, um den Körper zu stärken. Um wieder auf gesunde Weise Energie zu gewinnen, kann man sich an der mediterranen Küche orientieren: viel gute Öle - etwa Olivenöl -, Gemüse und Fisch, dazu vitalstoffreiche Nüsse. Pizza und Pasta dagegen sind nicht gemeint, denn zu viele Kohlenhydrate - etwa aus Süßem, aber auch aus hellem Brot oder Nudeln - können chronische Entzündungsprozesse fördern und müde machen. Besser sind Vollkornprodukte, die viele darmfreundliche Ballaststoffe liefern. Eine gesunde Auswahl an Gerichten liefert auch die nordische Ernährungsweise.
Darmgesund und antientzündlich essen, um den Körper zu stärken
Antioxidantien und andere Pflanzenstoffe unterstützen den Stoffwechsel und stärken das Immunsystem. Viele entzündungshemmende Stoffe liefert beispielsweise - nach individueller Verträglichkeit - ein grüner Smoothie. Er sollte allerdings mehr Gemüse und Kräuter enthalten als zuckerreiches Obst.
Auch Lein- und Mandelmehl sowie Gewürze wie Oregano, Chili, schwarzer Pfeffer, Kardamom, Kurkuma, Zimt und Ingwer, Kaffee und weitere Lebensmittel liefern antioxidative Stoffe. Sie alle lassen sich gut in die tägliche Ernährung integrieren. Außerdem sollte versucht werden, genügend Omega-3-Fettsäuren aufzunehmen. Sie finden sich besonders in bestimmten Saaten, Nüssen und den Ölen daraus (Lein, Hanf, Walnuss), in Algenöl sowie in fettreichem Seefisch.
Was essen in der Brustkrebs-Nachsorge: Lebensmittel und Rezepte
Stärkend und vitalstoffreich: Hier finden Sie geeignete Rezepte und Lebensmittel-Listen (auch zum Download).
In Maßen - angepasst an die körperliche Aktivität
- Empfehlenswert: Vollkornbrot; Vollkorngetreideprodukte vorzugsweise aus Hafer, Gerste, Dinkel, Roggen; Haferflocken, Müsli ohne Zucker; Vollkornnudeln, Vollkornreis, Pellkartoffeln
- Nicht empfehlenswert: Weißbrot, Toastbrot, Croissant, Zwieback, Weizen- und Milchbrötchen, Laugengebäck; Hartweizennudeln, geschälter Reis, Pommes, Kroketten, Kartoffelbrei (instant), Pfannkuchen, Kartoffelpuffer; Fertiggerichte, Fast Food
selten, maximal 1 kleine Handvoll
- In Maßen empfehlenswert: mind. 70%-ige Zartbitterschokolade
- Nicht empfehlenswert: Süßigkeiten, süße Backwaren, süße Milchprodukte (s. u.), Eiscreme, Chips, Salzgebäck
1-2 Portionen/Tag - eine große Handvoll reicht aus
- Empfehlenswert: alle zuckerarmen Obstsorten, z. B. Apfel, Aprikosen, Brombeeren, Clementinen, Erdbeeren, Grapefruit, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Sauerkirschen, Kiwi, Marillen, Nektarine, Papaya, Orange, Pflaumen, Pfirsiche, Stachelbeere, Wassermelone, Zwetschgen
- Eingeschränkt empfehlenswert: zuckerreiche Sorten - Ananas, Banane, Birne, Honigmelone, Kaki (Sharon), Mango, Weintrauben, Süßkirsche
- Nicht empfehlenswert: gezuckerte Obstkonserven und Obstmus, kandierte Früchte
3 mal 2 Handvoll/Tag
- Empfehlenswert: alle Salatsorten, Bohnen, Sojabohnen, Linsen, Erbsen, Paprika, Möhren, Gurke, Tomate, Fenchel, Aubergine, Artischocken, Spinat, Zucchini, alle Kohlarten, Radieschen, Spargel, Sauerkraut und alle Pilzarten
- Weniger empfehlenswert: fertig gewürzte Gemüsemischungen mit Butter oder Sahne, Mais
ca. 40 g/Tag = eine Handvoll
- Empfehlenswert: Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, Cashewnüsse, Macadamianüsse, Pinienkerne, Kürbiskerne; nur in Maßen: Sonnenblumenkerne
- Nicht empfehlenswert: gesalzene Nüsse
ca. 2 EL/Tag
- Empfehlenswert: Leinöl (Herstellung unter Ausschluss von Sauerstoff, Hitze und Licht ("Oxyguard"/"Omega-safe"-Verfahren), Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl, Hanföl; zum Braten: Kokosöl
- Nicht empfehlenswert: Schweine- und Gänseschmalz, Palmfett, Mayonnaise, Sonnenblumenöl, Distelöl
ca. 2 Liter/Tag
- Empfehlenswert: Wasser, ungezuckerter Tee; bis zu drei Tassen Kaffee
- Nicht empfehlenswert: Fruchtsaft, Softdrinks, Milchmixgetränke (s. u.), Alkohol
1-2 Portionen/Woche
- Empfehlenswert: Aal, Forelle, Heilbutt, Hering, Kabeljau, Karpfen, Lachs, Makrele, Sardinen, Sardellen, Scholle, Seezunge, Steinbutt; Schalentiere wie Flusskrebs, Garnele, Hummer, Shrimps, Krabben
- Nicht empfehlenswert: Fisch in Mayonnaise oder Sahne eingelegt, panierter Fisch
1-2 Portionen/Woche
- Empfehlenswert: Putenbrustaufschnitt, Hühnerfleisch; seltener: Rinderfilet, Kalbfleisch, Wild; Corned Beef
- Nicht empfehlenswert: Paniertes Fleisch; alle übrigen Wurstwaren und generell Schweinefleisch (wegen des hohen Gehalts an Arachidonsäure) - egal ob Aufschnitt, Koch-, Grill-, Brat- oder Bockwurst
- Empfehlenswert: Eier (max. 2-3 pro Woche); in Bio-Qualität: (bis ca. 300 ml tägl.): Milch bis 3,5 % Fett, Buttermilch, Speisequark bis 20 % Fett, Naturjoghurt bis 3,5 % Fett; Harzer Käse, körniger Frischkäse; Käse bis 45 % Fett i. Tr.: Schnittkäse, Weichkäse, Feta, Mozzarella, Frischkäse; nur selten: Sahne, saure Sahne, Crème fraîche
- Nicht empfehlenswert: gesüßte Fertigprodukte wie Pudding, Milchreis, Fruchtjoghurt, Fruchtquark, Kakaozubereitungen, Fruchtbuttermilch
Diese Informationen ersetzen keine individuelle ernährungsmedizinische Beratung. Ernährungsmedizinische Behandlung/Beratung ist eine Kassenleistung.
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Dieses Thema im Programm:
Die Ernährungs-Docs | 22.07.2019 | 21:00 Uhr
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