Eine neu veröffentlichte Studie zeigt, dass bereits ein jährlicher Rückgang der Tiefschlafphasen um nur ein Prozent bei Menschen über 60 Jahren das Risiko einer späteren Demenzerkrankung um 27 Prozent erhöhen kann. Die Studie legt nahe, dass die Förderung oder Aufrechterhaltung von "Slow-Wave Sleep" im Alter helfen könnte, Demenz zu verhindern. Mit "Slow-Wave Sleep", also auf einem EEG niederfrequentem Schlaf sind die dritte und vierte Schlafphase gemeint: der traumlose Tiefschlaf und die traumreiche REM-Phase.
In der Langzeit-Studie wurden 346 Menschen, die über 60 Jahre alt waren, untersucht. Sie durchliefen zwei Schlafstudien, wobei die zweite Studie durchschnittlich fünf Jahre nach der ersten stattfand. Die Teilnehmer wurden anschließend bis zum Jahr 2018 auf Demenzsymptome hin beobachtet. Die Ergebnisse zeigten einerseits, dass der Anteil des Tiefschlafs mit zunehmendem Alter typischerweise abnimmt. Andererseits wurde festgestellt, dass schon ein Rückgang des Tiefschlafs um ein Prozent pro Jahr mit einem um 27 Prozent gesteigerten Demenzrisiko korrelierte. Diese Ergebnisse blieben auch nach Anpassungen für Faktoren wie Alter, Geschlecht, Raucherstatus und Medikation gültig.
Studienleiter Matthew Pase von der "Monash School of Psychological Sciences" und dem "Turner Institute for Brain and Mental Health" erklärte, Tiefschlaf unterstütze das alternde Gehirn zum Beispiel beim Abtransport von Stoffwechselabfällen aus dem Gehirn und bei der Beseitigung von Proteinen, die bei der Alzheimer-Krankheit verklumpen. Die Erkenntnisse könnten allerdings auch bei der Prävention helfen: "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Rückgang von 'Slow-Wave Sleep' ein modifizierbarer Risikofaktor für Demenz sein könnte."
Zusammenhang zwischen Tiefschlaf und Demenz-Wahrscheinlichkeit - MDR
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