Fiese Namen, noch fiesere Wirkung: Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Acinetobacter baumannii, Pseudomonas aeruginosa – alles klitzekleine Bakterien, mit zum Teil verheerenden Folgen.
Sie alle gehören zur Gruppe der resistenten Keime – Bakterien, gegen die in vielen Fällen Antibiotika nicht wirken. Im schlimmsten Fall verbreiten sie sich dann unkontrolliert und sind nicht zu stoppen.
Wissenschaftler des Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), der Universitätsklinik Köln, des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben jetzt einen Weg entdeckt, diese Keime auszuschalten.
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Der Ansatz: Antikörper-Therapie
Das deutsche Forscherteam hat einen Antikörper identifiziert, der gegen den resistenten Keim Pseudomonas aeruginosa wirksam ist. Gerade bei geschwächten Patienten kann das gefährliche Bakterium zu schweren Lungen-Infektionen und Blutvergiftungen führen.
Der Antikörper kommt aus Immunzellen von Mukoviszidose-Patienten, die chronisch mit dem Keim infiziert sind. In Zellkulturen und Tiermodellen konnte er die krankmachende Wirkung des Bakteriums blockieren.
Ziel ist es jetzt, den Antikörper weiterzuentwickeln und in klinischen Studien zu testen. Die Hoffnung ist, dass der Ansatz auch gegen andere Bakterien wirkt.
Resistente Keime als globale Bedrohung
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nennt antibiotikaresistente Bakterien eine „globale Bedrohung“.
Schätzungsweise sterben jedes Jahr 1,3 Millionen Menschen, weil Antibiotika bei bestimmten Keimen ihre Wirkung verloren haben. In Deutschland sind jährlich rund 9700 Todesfälle auf eine Antibiotika-Resistenz zurückzuführen.
Resistenzen sind ein natürliches Phänomen – sie existieren überall auf der Welt. Der übermäßige und falsche Einsatz von Antibiotika bei Menschen, Tieren und Pflanzen verschlimmert das Problem allerdings massiv.
Resistente Keime: Hoffnung durch Antikörper-Therapie | Leben & Wissen - BILD
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