Die nächste Grippewelle kommt bestimmt. Foto: Bigstock
Und jetzt, liebe Eltern, gut festhalten, denn wir nehmen gerade richtig Fahrt auf. Ab Januar beginnt nämlich die alljährliche Grippewelle und damit habt ihr nur noch ein kleines Zeitfenster, um euch für oder gegen eine Grippeimpfung zu entscheiden.
Bin ich mit der Grippeimpfung schon zu spät dran?
Laut Robert Koch Institut (RKI) hat die jährliche Grippewelle in den vergangenen Jahren meist im Januar begonnen und drei bis vier Monate gedauert. Da das Immunsystem rund 14 Tage benötigt, um den Schutz gegen die Erreger aufzubauen, ist es nun also allerhöchste Eisenbahn, wenn du dich oder dein Kind vor Influenza schützen willst.
Der Impfschutz lässt nach circa sechs Monaten nach. Grundsätzlich empfiehlt das Robert Koch-Institut (RKI), sich am besten im Oktober oder November impfen zu lassen. Das ist der ideale Zeitpunkt, um auf dem Höhepunkt einer Grippewelle – also einer erhöhten Influenza-Aktivität – geschützt zu sein. Eine Impfung ergibt aber auch jetzt noch Sinn.
Sollte ich mein Kind gegen Grippe impfen lassen?
Wir sprechen umgangssprachlich manchmal von einer Grippe, wenn wir eigentlich nur erkältet sind. Erkältungen mit Husten und Schnupfen sind ganz normal und gehören zur Entwicklung des Immunsystems von Kindern dazu. Doch wie ist das bei der echten Grippe? Ist eine Schutzimpfung nicht besser? Schließlich zwingt eine Grippe sogar das Immunsystem eines Erwachsenen über mehrere Wochen in die Knie und kann in seltenen Fällen sogar tödlich enden.
Kinder erkranken im Allgemeinen nicht so lebensbedrohlich wie ältere Menschen, aber sie haben durch ihre vielfältigen Kontakte eine viel größere Wahrscheinlichkeit, mit dem Virus in Kontakt zu kommen und sich zu infizieren als ältere Personen.
Für wen das RKI eine Grippeimpfung empfiehlt
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des RKI rät Menschen ab 60 Jahren, Schwangeren sowie Kindern (ab sechs Monaten) und Erwachsenen mit bestimmten Vorerkrankungen zu einer Grippeimpfung. Außerdem auch gesunden Menschen, die durch ihren Job ein höheres Risiko haben, sich zu infizieren, wie zum Beispiel Ärztinnen und Ärzte und Pflegekräfte.
Die STIKO empfiehlt die jährliche Grippeimpfung für alle Kinder ab 6 Monaten, die unter bestimmten Vorerkrankungen leiden. Dazu zählen:
- chronische Krankheiten der Atmungsorgane (inklusive Asthma)
- Herz- oder Kreislauferkrankungen
- Leber- oder Nierenkrankheiten
- Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten
- chronische neurologische Krankheiten wie Multiple Sklerose
- angeborene oder später erworbene Störungen des Immunsystems
- eine HIV-Infektion
Gesunde Babys, Kinder und Jugendliche, die nicht zu den oben genannten Gruppen gehören, stehen also nicht auf der Empfehlungsliste für die Grippeschutzimpfung, zumal der Impfstoff ohnehin erst für Säuglinge ab frühestens 6 Monaten zugelassen ist.
Sollte ich mein gesundes Kind gegen Grippe impfen lassen?
Laut BR ist eine Influenza genauso ansteckend wie eine Erkältung. Wenn Kinder in Kitas oder Schulen miteinander spielen, können sich die Influenza-Erreger schnell verbreiten oder durch kontaminierte Gegenstände übertragen werden. Das geschieht umso leichter, da Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen kaum eingehalten werden können.
Professor Johannes Hübner vom Haunerschen Kinderspital in München befürwortet eine Impfung für gesunde Kinder: „Influenza kann im Kindesalter schwer verlaufen und die Impfung ist sehr gut verträglich und wird seit langem verwendet. Außerdem ist im Gegensatz zu Covid bei der Influenza klar, dass Kinder wesentlich an der Ausbreitung beteiligt sind.” Durch die Strategie, das Umfeld zu impfen, kann auch ein „Herdeneffekt“ erreicht werden. Risikopatienten werden indirekt geschützt.
Du bist dir unsicher?
Letztendlich bleibt es selbstverständlich dir überlassen, ob du dein Kind gegen Grippe impfen lassen möchtest. Wenn du dir unsicher bist, sprichst du am besten mit eurer Kinderärztin oder eurem Kinderarzt darüber. Gut zu wissen ist, dass das RKI betont: „Dass die Ständige Impfkommission (STIKO) die Influenza-Impfung nur für bestimmte Personengruppen empfiehlt, bedeutet jedoch nicht, dass die STIKO von einer Influenzaimpfung anderer Personen abrät.“
Einige EU-Länder empfehlen bereits eine Grippeimpfung auch bei gesunden Kindern. Dazu gehören beispielsweise Finnland, Großbritannien, Litauen, Malta, Slowenien und die Slowakei. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät zu einer Grippeschutzimpfung für alle Kinder ab einem Alter von sechs Monaten.
Um dein Kind vor Influenza zu schützen, hilft auch ein gutes Immunsystem. Wenn du dich gegen eine Grippeimpfung für dein Kind entscheidest, solltest du besonders stark auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung achten.
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