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Friday, December 1, 2023

STIKO empfiehlt erstmals Impfung gegen Dengue – nach vorheriger... - Deutsches Ärzteblatt: Aktuelles aus Gesundheitspolitik und Medizin

Beim Stich des Moskitos wird das Zikavirus oder auch das Denguevirus übertragen. /picture alliance

Berlin – Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat erstmals einen Impfstoff gegen Dengue-Fieber empfohlen. Der neue Impfstoff Qdenga werde Personen ab vier Jahren empfohlen, die bereits eine labordiagnostisch bestätigte Infektion mit Dengue-Viren (DENV) durchgemacht haben. Das teilte die STIKO gestern gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG) mit (Epidemiologisches Bulletin 48/2023).

Die Impfung könne vor Reisen in Dengue-Endemiegebiete mit erhöhtem Ansteckungsrisiko, etwa bei längeren Aufenthalten oder aktuellen Ausbrüchen, oder bei Tätigkeiten mit DENV, zum Beispiel in Forschungseinrichtungen oder Laboratorien außerhalb von Endemiegebieten, erfolgen.

Die Grundimmunisierung besteht aus zwei subkutan zu verabreichenden Impfstoffdosen, die im Abstand von drei Monaten gegeben werden. Sie sollte vor Beginn der Reise abgeschlossen sein. Da das neue Vakzin ein Lebendimpfstoff ist, darf es bei Schwangeren und Stillenden sowie bei Personen mit Immundefizienz nicht angewendet werden.

Die Qdenga-Impfung kann der Mitteilung zufolge gleichzeitig mit der Reiseimpfung gegen Hepatitis A oder gegen Gelbfieber erfolgen. Die Impfungen sollten dann an unterschiedlichen Gliedmaßen durchgeführt werden.

Aktuell sei es nicht möglich abschließend zu bewerten, ob Auffrischimpfungen notwendig sind, so die STIKO. Die Studien, die dies überprüfen, würden derzeit noch durchgeführt.

Die STIKO weist darauf hin, dass kein schriftlicher Nachweis über die durchgeführte Labordiagnostik bei einer früheren Infektion vorliegen muss. Anamnestische Angaben über die erfolgte Untersuchung genügten. Jedoch reiche der Bericht über eine typische Symptomatik, wie sie bei Dengue bestehen kann, nicht aus, wenn zum Zeitpunkt der Beschwerden keine Labordiagnostik durchgeführt worden sei. Zu vielfältig seien die möglichen Differenzial­diagnosen.

Die Kommission rät zudem davon ab, den Serostatus vor der Impfung zu erheben, weil eine genügend zuverlässige Diagnostik nicht überall möglich sei.

Die erste DENV-Infektion verläuft meist ohne Symptome oder mild. Bei Zweitinfektionen hingegen ist das Risiko für einen schweren Verlauf deutlich erhöht. Weil nach bisherigen Studien nicht ausgeschlossen werden kann, dass bei Menschen, die bisher noch keine Infektion durchgemacht haben, eine Infektion nach der Impfung mit einem schweren Krankheitsverlauf einhergeht, spricht die STIKO vorerst keine allgemeine Impfempfehlung aus.

DENV ist das weltweit am häufigsten durch Stechmücken auf den Menschen übertragene Virus. Ungefähr 99 Prozent der in Europa gemeldeten Fälle betreffen Reisende, die aus Endemiegebieten zurückkehren.

Dengue war viele Jahrzehnte vor allem in tropischen und subtropischen Regionen verbreitet. Das Virus wird vor allem von Gelbfiebermücken, gelegentlich auch von Asiatischen Tigermücken übertragen. Durch die Auswirkungen des Klimawandels breiten sich die Mücken und DENV jetzt auch außerhalb der bekannten tropischen und subtropischen Endemiegebiete aus. © afp/aks/aerzteblatt.de

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